Der 1. FC Köln und Trainer Steffen Baumgart haben die Zusammenarbeit beendet. Am Donnerstag machte der Klub die Trennung offiziell.

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Der stark abstiegsbedrohte Bundesligist 1. FC Köln und Trainer Steffen Baumgart gehen getrennte Wege. Am Donnerstagnachmittag machte der Klub die Trennung offiziell. Zuvor hatten "Sky" und die "Bild"-Zeitung übereinstimmend über das Ende der Zusammenarbeit berichtet.

"Jeder kann sich vorstellen, dass mir die Entscheidung, den FC zu verlassen, nicht leichtgefallen ist. Der Klub ist in den letzten zweieinhalb Jahren Heimat für mich geworden. Was wir hier gemeinsam mit der Mannschaft, meinem Trainerteam, aber auch mit dem gesamten Verein erreicht haben, macht mich stolz", wird Baumgart in der Vereinsmitteilung zitiert.

"Zu gehen, tut weh, aber ich bin dankbar für die Zeit hier und möchte allen beim FC, mit denen ich hier mit sehr viel Herz und Nähe zusammengearbeitet habe, insbesondere den Verantwortlichen, meinem Trainerteam, meiner Mannschaft und den Fans, Danke sagen", erklärte Baumgart weiter.

Baumgart hatte Köln im Sommer 2021 übernommen

Wie die Nachfolge geregelt werden soll, blieb zunächst offen. Baumgarts Vertrag beim FC lief noch bis Juni 2025, er hatte die Kölner im Sommer 2021 übernommen und mit ihnen in seiner ersten Saison die Conference League erreicht.

Kölns U21-Trainer Evangelos Sbonias könnte einspringen, er hat allerdings nicht die nötige Lizenz für die Bundesliga. Als möglicher Nachfolger gilt auch der frühere Schalker und Bochumer Thomas Reis.

Köln steht nach 16 Spielen mit nur zehn Toren und zehn Punkten auf dem vorletzten Platz. Am Mittwoch hatte der FC zum Jahresausklang 0:2 (0:0) bei Union Berlin verloren. Zuletzt wackelte Baumgart bei Köln immer mehr, nun also wohl die Entscheidung.

Der FC, der als Tabellen-17. tief in den Abgrund blickt, steht kurz vor Weihnachten ohne Coach da - und muss alles auf den Prüfstand stellen. Nicht nur hat er mit Baumgarts Abgang sein Aushängeschild verloren, angesichts der am Donnerstag ebenfalls bestätigten Transfersperre und der grossen Schwächen des von Sportchef Christian Keller zusammengestellten Kaders ist die Angst vor dem siebten Abstieg aus der Bundesliga riesig.

Spieler stärkten ihrem Trainer zuletzt den Rücken

Baumgart hatte am Mittwoch in Berlin bereits angedeutet, dass er trotz seines bis Sommer 2025 gültigen Vertrages gehen könnte. Die Überzeugung, dass ihm mit dieser Mannschaft die Wende gelingen würde, war im Laufe der Saison offensichtlich geschwunden. Zehn Tore und zehn Punkte aus 16 Spielen sind schlicht zu wenig, um in der Bundesliga zu bestehen.

Trotz dieser Schreckensbilanz hatten die Spieler Baumgart den Rücken gestärkt und sich für ihn starkgemacht. "Überragend" hätten Baumgart und das Trainerteam den FC eingestellt, sagte Stürmer Davie Selke: "Am Ende müssen wir auf dem Platz die Dinger reinmachen." Die grosse Frage, die sich aufdrängt: Wird der Trainerwechsel für Besserung sorgen?

Transferverbot für den 1. FC Köln

Mittlerweile ist auch klar, dass Keller den Kader nicht mit Wintertransfers verstärken kann - der Internationale Sportgerichtshof CAS bestätigte am Donnerstag die Transfersperre gegen den Bundesligisten, die zuvor der Fussball-Weltverband Fifa ausgesprochen hatte, dies teilte der FC mit.

Extrem bitter: Denn Verstärkungen wären dringend notwendig. Die Abgänge des Kapitäns Jonas Hector (Karriereende) und des Mittelfeldchefs Ellyes Skhiri (ablösefrei zu Eintracht Frankfurt) hat der FC nicht verkraftet.

Kellers Herangehensweise ist konservativ, sein Hauptaugenmerk gilt der Sanierung des finanziell angeschlagenen Klubs - im Zweifel auch durch Verkäufe guter Spieler. Baumgart wiederum hatte sich zuletzt auch öffentlich für Investitionen ausgesprochen. (sid/ms)

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