Der SC Freiburg hat den vagen Europapokal-Hoffnungen von Hertha BSC einen Dämpfer verpasst. Dass Freiburg auch in der nächsten Saison in der Bundesliga mitspielt, wird damit immer wahrscheinlicher. Für Schalke 04 ergaben sich am Samstag keine Änderungen am Tabellenplatz, trotz Niederlage am Freitag. Der Samstag in der 1. Bundesliga in der Zusammenfassung.

Mehr Sportmeldungen finden Sie hier

Der FC Bayern München hat erstmals seit dem fünften Spieltag die Tabellenführung in der Fussball-Bundesliga übernommen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac siegte am Samstag gegen den VfL Wolfsburg problemlos mit 6:0 (2:0) und zog dank der nun besseren Tordifferenz am bisherigen Ersten Borussia Dortmund vorbei. Der BVB mühte sich zur gleichen Zeit zu einem 3:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart. Der Tabellendritte RB Leipzig kam gegen den FC Augsburg nicht über ein 0:0 hinaus. Ausserdem siegte der SC Freiburg gegen Hertha BSC 2:1 (1:0).

Die Münchner kamen durch Tore von Serge Gnabry (34.), zweimal Robert Lewandowski (37. und 85.), James (52.), Thomas Müller (76.) und Joshua Kimmich (82.) zum 18. Saisonsieg. Die Tore von Lewandowski waren dabei ganz besondere. Mit nun 197 Toren in der deutschen Eliteliga ist der Pole der treffsicherste ausländische Schütze vor dem Peruaner Claudio Pizarro von Werder Bremen (195).

Im Mittelpunkt des Spiels standen dabei Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels, die allesamt von Kovac in die Startelf befördert worden waren. Das Trio war unter der Woche von Bundestrainer Joachim Löw aus der Nationalmannschaft aussortiert worden. Kovac bemängelte im Vorfeld der Partie noch einmal die "Endgültigkeit" der Entscheidung. Seiner Meinung nach müssten die drei Weltmeister "selbst entscheiden, wann sie aufhören". Gegen Wolfsburg sorgten sie jedenfalls für eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool am Mittwoch.

Die Bayern liegen nun zwei Tore vor den Dortmundern, die zwischenzeitlich mal neun Zähler Vorsprung auf den Titelverteidiger hatten. Immerhin reichte es für den BVB dank der späten Tore von Paco Alcácer (84.) und Christian Pulisic (90.+2) gerade noch zum Sieg. Marco Reus hatte mit einem Elfmeter-Tor in der 62. Minute für die erstmalige Führung gesorgt. Es war eine knifflige Szene, so musste beim Foul von Gonzalo Castro an Jadon Sancho der Video-Schiedsrichter schon genau hinschauen. Doch nur neun Minuten später war die Dortmunder Führung nach einem Kopfballtor von Marc-Oliver Kempf (71.) wieder dahin. Für den BVB, der zuletzt nur einen Sieg in acht Pflichtspielen verbuchte, war es ein kleiner Befreiungsschlag.

Schalke 04 bleibt auf Platz 14

Durch die Stuttgarter Niederlage hat sich die Situation von Schalke 04 im Tabellenkeller nicht weiter dramatisiert. Die Königsblauen, die am Freitag bei Werder Bremen trotz einer Leistungssteigerung 2:4 verloren, liegen als Tabellen-14. weiterhin vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Dazwischen liegt noch der FC Augsburg.

Freiburg besiegt Hertha

Der SC Freiburg hat den vagen Europapokal-Hoffnungen von Hertha BSC einen Dämpfer verpasst. Die Elf von Christian Streich setzte sich am Samstag gegen die Berliner mit 2:1 (1:0) durch. Torjäger Nils Petersen (27. Minute) und ein Eigentor von Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic (81.) sorgten vor 24 000 Zuschauern im ausverkauftem Schwarzwald-Stadion für den Erfolg der Breisgauer. Der zwischenzeitliche Ausgleich von Startelf-Rückkehrer Ibisevic (76.) war für die Berliner zu wenig.

Dass Freiburg auch in der nächsten Saison in der Bundesliga mitspielt, wird damit immer wahrscheinlicher. Das Ziel der Breisgauer ist der Klassenverbleib. Die Herthaner warten seit mehr als neun Jahren weiter auf einen Dreier in Freiburg und drohen den Anschluss an die internationalen Ränge zu verlieren.

Im grau-trüben Breisgau und bei böigem Wind begannen die Gastgeber engagierter. Die Folge: zwei gute Möglichkeiten bereits in den Anfangsminuten für die Elf von Streich. Der Schuss von Mittelfeldspieler Jannik Haberer aus der Drehung zischte knapp links am Pfosten vorbei. Auch beim Versuch von Petersen musste Hertha-Torhüter Rune Jarstein nicht eingreifen.

Bei der Führung machte sich die Winter-Ausleihe von Offensivakteur Vincenzo Grifo für die Badener einmal mehr bezahlt. Die Flanke des Flügelspielers nutzte Petersen per Kopf aus kurzer Distanz zu seinem achten Saisontor, der Torjäger hatte sich gegen Hertha-Verteidiger Jordan Torunarigha durchgesetzt.

Die Freude über das 1:0 hielt bei Freiburg-Coach Streich aber nicht lange. Rechtsverteidiger Lukas Kübler musste nach einer knappen halben Stunde mit einer Trage vom Platz gebracht und durch Pascal Stenzel ersetzt werden. Der Abwehrspieler war mit seinem eigenen Kapitän Mike Frantz zusammengeprallt.

Hertha hatte schon vor Spielbeginn einen kurzfristigen Ausfall verkraften müssen. Knieprobleme verhinderten den Einsatz von Leistungsträger Valentino Lazaro. Stürmer Ibisevic stand dagegen erstmals seit Anfang Februar in der Startelf. Verteidiger Niklas Stark war es aber, der SC-Torhüter Alexander Schwolow mit seinem Kopfball zur Parade zwang (25.). Kurz vor der Pause hatte Schwolow auch Glück, als der Kopfball von Ondrej Duda knapp vorbei ging.

Zur Halbzeit blieben den Freiburgern nur noch zwei von vier Verteidigern aus der anfänglichen Abwehrkette. Auch Philipp Lienhart musste verletzungsbedingt raus. Die Gäste aus der Hauptstadt verstärkten ihre Offensivbemühungen und drängten die Freiburger in die Defensive. Maximilian Mittelstädt (55.) und Marko Grujic (58./74.) scheiterten aus der Distanz. Der SC rackerte und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich des allein gelassenen Ibisevic wurde
Bundesliga-Neuling Nico Schlotterbeck als Torschütze gefeiert. Es war nach der Ecke von Grifo aber ein Eigentor.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.