In Berlin soll ein neues Fussballstadion entstehen, so viel ist klar. Nur über die Grösse ist man sich bei der Hertha offenbar uneinig.

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Hertha BSC plant eine neue Arena, ein reines Fussballstadion. Entsprechende Pläne sind längst kein Geheimnis mehr: Bis 2025 soll eine 55.000 Plätze fassende Arena im Berliner Olympiapark errichtet werden. So zumindest teilte es der Bundesligist kürzlich auf seiner Homepage mit.

Nun hat sich aber Investor Lars Windhorst in den Stadionneubau eingeschaltet. Er denkt in anderen Dimensionen - viel grösseren Dimensionen.

Uneinigkeit über Stadiongrösse

Während sich Hertha-Präsident Werner Gegenbauer im Interview mit dem "Manager Magazin" am Donnerstag für ein mittelgrosses Stadion mit 50.000 Plätzen aussprach, visiert Windhorst eine Arena mit einer Kapazität von 90.000 Zuschauern an.

Das bislang grösste Fussballstadion Deutschlands steht in Dortmund. Der dortige Signal Iduna Park umfasst mehr als 81.000 Zuschauerplätze.

"Mein Punkt ist, dass das Stadion voraussichtlich erst 2025 fertig sein wird. Dann könnten 50.000 Plätze vielleicht nicht mehr reichen, wenn wir Erfolg haben. Darüber sollte man zumindest nachdenken", so der Investor.

Gegenbauer betont hingegen den Vorteil einer kleineren Arena: "Dafür könnten wir vom Berliner Senat auch Zuschüsse bekommen, wenn es überdacht ist, weil Berlin bislang keinen Veranstaltungsort von dieser Grösse hat." Während Windhorst also auf Tempo drückt, tritt der Klub-Präsident auf die Bremse.

Nach den Worten des 69-Jährigen gebe es aber ohnehin keine Möglichkeit, ein Stadion in der von Windhorst angestrebten Grössenordnung zu errichten, wie er am Donnerstag der "Bild" sagte: "Es bleibt dabei. Es gibt keine Chance, auf den von uns favorisierten Standorten ein grösseres Stadion zu bauen."

Trotz neuer Arena könnten Topspiele im Olympiastadion stattfinden

Ganz abgeneigt von der Idee einer grösseren Arena ist Gegenbauer aber nicht. Bei den Topspielen, wie zum Beispiel gegen den FC Bayern, hätte er gerne mehr Zuschauer. Entsprechende Begegnungen könnten aber "nach wie vor im alten Olympiastadion mit seinen 75.000 Plätzen stattfinden", sagte Gegenbauer dem "Manager Magazin" weiter.

Die Hertha ist im Olympiastadion nur Mieter. Der derzeitige Mietvertrag läuft 2025 aus, bis dahin möchte der Hauptstadtklub in seine eigene Arena umgezogen sein. Die "Alte Dame" ist der einzige Bundesligist ohne reines Fussball-Stadion.

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