Im Streit um die Beteiligung an Polizeikosten plant Fussball-Bundesligist Werder Bremen, vorerst keine Rechnungen zu bezahlen. Ob das zu einem Rechtsstreit führt, bleibt offen.
Fussball-Bundesligist Werder Bremen plant, im Streit um die Beteiligung an Polizeikosten vorerst keine Rechnungen zu bezahlen. "Wir können nicht akzeptieren, 100 Prozent dieser Kosten zu übernehmen. Diesbezüglich sind wir uns bei Werder einig", sagte Aufsichtsratschef Marco Bode im Interview der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstag).
"Ich gehe erst einmal davon aus, dass wir keine Rechnungen bezahlen, wenn sie bei uns eintreffen." Ob dies "zu einem Rechtsstreit führt oder – wie von uns favorisiert – Kompromisse gefunden werden können, ist offen".
Kosten sollen allein auf Werder Bremen umgelegt werden
Bremen ist bislang das einzige Bundesland, das der Deutschen Fussball Liga die Kosten für zusätzliche Polizeimassnahmen bei Hochsicherheitsspielen in Rechnung stellt. Die 36 Vereine der beiden deutschen Profiligen hatten in der vergangenen Woche entschieden, dass diese Kosten allein auf Werder Bremen umgelegt werden sollen. Bislang geht es um 1,17 Millionen Euro.
"Ich habe erst einmal die Hoffnung, dass es nicht zu einem Rechtsstreit kommt und die Sache juristisch geklärt werden muss", sagte Bode. "Aber selbst wenn, heisst es ja nicht, dass man dann nicht mehr miteinander redet oder Werder ausgegrenzt wird. Das wollen wir nicht, denn wir sind Teil der Liga."
Der Club sei der Meinung, "dass die Verantwortung, was diese Kosten betrifft, nicht allein bei uns liegen kann. Wenn das Land Bremen oder der Senat die DFL verklagt, geht es nicht, dass wir alles bezahlen. A kann ja nicht B verklagen, und C zahlt."
Ein Verzicht auf Gästefans zur Kostensenkung der Polizei-Einsätze ist laut Bode kein Thema. "Das ist völlig ausgeschlossen", sagte er. "Wir wollen Gästefans und damit eine tolle Atmosphäre bei uns haben." (ff/dpa)
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