• Der 1. FC Union Berlin hat die Bundesliga-Misere von Bayer Leverkusen verschärft.
  • Der Hauptstadtclub feierte am Freitagabend einen späten 1:0-Sieg und liegt vorerst auf einem Champions-League-Platz nur noch einen Punkt hinter Leverkusen.
  • Doch nach der Partie überschatten Rassismus-Vorwürfe den Abend.

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Union Berlin hat auch Bayer Leverkusen entzaubert, doch Rassismus-Vorwürfe haben die Feierstimmung zerstört. Der deutsche Fussball-Nationalspieler Nadiem Amiri soll der Aussage seines Teamkollegen Jonathan Tah zufolge am Freitagabend bei der 0:1-Niederlage beleidigt worden sein. "Es gab Diskussionen, und dann ist der Begriff "Scheiss-Afghane" gefallen", sagte Tah bei DAZN. "Das will ich hier mit aller Deutlichkeit sagen, dass das hier nicht hingehört." Die Aussage auf dem Platz sei "das Bitterste am ganzen Abend", betonte Abwehrspieler Tah. "Das funktioniert so nicht, ich hoffe, dass das irgendwie Konsequenzen hat." Es sei sehr bitter, dass Amiri wegen der Herkunft seiner Eltern "beleidigt" worden sei.

Nach der Partie war zu sehen, dass es Diskussionen zwischen Spielern von Berlin und Leverkusen auf dem Feld gab. Die Berliner stellten sich den Vorwürfen und kündigten eine Aufklärung an. Union-Pressesprecher Christian Arbeit betonte bei der Pressekonferenz, dass Rassismus auf dem Fussballplatz nichts zu suchen habe. Man entschuldige sich dafür. Berlins Trainer Urs Fischer versuchte, auf dem Feld beruhigend auf den aufgebrachten Amiri einzuwirken. Wenn Amiri beleidigt worden sei, entschuldige er sich dafür, betonte der Schweizer. Er habe es selbst nicht direkt mitbekommen, sondern nur etwas vom "Hörensagen", sagte Fischer.

Urs Fischer: "Wir werden das aufarbeiten"

Er habe dabei gehört, dass Wörter gefallen seien, "die nichts auf dem Fussballplatz zu suchen haben. Wir werden das aufarbeiten und darüber sprechen." Nur wenige Minuten zuvor hatte Fischer noch seine Spieler geherzt, die einem weiteren Favoriten getrotzt hatten.

Die Werkself musste sich zum Auftakt des 16. Spieltags der Fussball-Bundesliga nach dem Tor von Cedric Teuchert (88. Minute) mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasste den Sprung auf Platz zwei direkt hinter den FC Bayern München. Nach dem deutschen Rekordmeister (1:1) und Borussia Dortmund (2:1) überrumpelten die Eisernen bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt auch das nächste Topteam und kletterten vorläufig auf den vierten Platz direkt hinter Bayer.

Leverkusen hätte mit einem Sieg bis auf einen Zähler an die Bayern heranrücken können, droht durch das vierte sieglose Liga-Spiel in Serie nun aber, den Anschluss nach ganz oben zu verlieren. Union blieb auch das achte Heimspiel und sechste Spiel insgesamt nacheinander ungeschlagen und setzt seine wundersame Überraschungssaison mit einem weiteren Coup unbeirrt fort. (dpa/fra)

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