Seit drei Pflichtspielen wartet RB Leipzig auf einen Sieg. Die Gegner scheinen mittlerweile herausgefunden zu haben, wie sich der Vize-Meister bezwingen lässt. Einige Mannschaften schlagen RB Leipzig einfach mit ihren eigenen Waffen.

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Die Dominanz ist verloren gegangen. Das 0:1 gegen den FC Augsburg war bereits die zweite Niederlage am fünften Spieltag – so viele Pleiten kassierte RB Leipzig vergangene Saison in der gesamten Hinrunde.

"Die aktuelle Punkteausbeute ist sicherlich nicht ideal", gibt Kapitän Willi Orban zu. Fünf Punkte beträgt bereits der Rückstand auf den FC Bayern München. Was für die Ostdeutschen aber noch schlimmer ist: Der RB-Leipzig-Code scheint geknackt zu sein.

Gegner treten defensiver auf

Das schnelle Umschaltspiel war der Hauptgrund dafür, dass sich RB Leipzig vergangene Saison für die Champions League qualifiziert hat. Viele Mannschaften unterschätzten den Aufsteiger, spielten offensiv und waren anfällig für Konter.

Das ist Vergangenheit. "Immer mehr Gegner stellen sich gegen uns hinten rein", sagt Aussenverteidiger Marcel Halstenberg im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der FC Augsburg hat RB Leipzig mit den eigenen Waffen geschlagen. Der frühe Siegtreffer fiel nach einem Konter. Die Niederlage hätte noch deutlich höher ausfallen können, hätte Augsburg auch die restlichen Gegenstösse besser ausgespielt.

Diese Entwicklung setzte bereits im Winter ein. Fünf Niederlagen kassierte Leipzig in der Rückrunde 2016/2017.

Selbst Mannschaften wie der Hamburger SV, Werder Bremen und der VfL Wolfsburg, die nicht zwingend für grossen Fussball stehen, hatten die Leipziger gnadenlos ausgekontert.

Besonders wenn der Gegner ein Abwehr-Bollwerk auffuhr, geriet Leipzig in Schwierigkeiten.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zudem vermeiden es die Gegner zunehmend, in der Mitte flache Pässe zu spielen. Die Gefahr eines Ballverlustes - und damit verbundenen seinerseits in das offene Konter-Messer der Leipziger zu laufen -, lässt sich so minimieren.

Zu viel Rotation bei RB Leipzig

inzu kommt die Mehrfachbelastung durch die Teilnahme an der Champions League. Die Spieler behaupten immer wieder, sie wären dafür fit genug. Was dafür spricht: Mit einem Schnitt von 24,3 Jahren hat RB Leipzig die zweitjüngste Mannschaft der Bundesliga.

Die jugendliche Frische macht es einfacher, alle drei bis vier Tage ein Spiel zu bestreiten.

Jedoch scheint Trainer Ralph Hasenhüttl noch nicht die richtige Methode gefunden zu haben, um die Belastungen auf mehrere Schultern zu verteilen, ohne dabei den Erfolg der Mannschaft zu gefährden.

In Augsburg rotierte er gleich neun (!) Spieler in die Startaufstellung.

So etwas gab es in der Bundesliga zuletzt im April 2013, als Jürgen Klopp mit Borussia Dortmund zwischen zwei Champions-League-Halbfinalspielen noch ein Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf zu bestreiten hatte. Der Unterschied ist nur: Dortmund gewann trotzdem das Spiel, RB Leipzig nicht.

Ohne Keita fehlt das Tempo

Offenbar kann RB Leipzig auch nicht jeden Spieler problemlos ersetzen. Keita - gegen Augsburg gesperrt - hätte mit seinem Tempo und seinen Distanzschüssen möglicherweise den Unterschied ausgemacht.

"Klar fehlt so ein Ausnahmespieler ein bisschen, der durch einzelne Aktionen Räume kreieren kann", gibt Orban zu.

Allzu bald ist mit seiner Rückkehr nicht zu rechnen. Der Guinese ist noch für zwei weitere Bundesligaspiele gesperrt und leidet zudem unter muskulären Problemen.

Leipzig muss also ohne ihn seine erste kleine Krise überwinden und wieder in die Erfolgsspur finden.

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