Die 20 finanzstärksten Clubs im europäischen Fussball kommen zusammen auf einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro. Bayern München stellt einen Rekordumsatz auf - Führende im Ranking sind aber andere.
Branchen-Krösus Real Madrid hat als erster Fussball-Verein eine Dreiviertelmilliarde Euro umgesetzt - Rekordmeister Bayern München steigerte seine Erlöse in der Saison 2017/2018 erstmals auf mehr als 600 Millionen Euro.
Die "Königlichen" führten das Geld-Ranking nach ihrem dritten Champions-League-Sieg in Serie mit 750,9 Millionen Euro deutlich an, wie die am Donnerstag veröffentlichten Berechnungen der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte zeigten.
Liga-Konkurrent FC Barcelona hat rund 60 Millionen weniger umgesetzt. Die drei Bundesligisten Bayern, Borussia Dortmund und Schalke 04 behaupteten ihre Positionen unter den Top 20.
Am prominentesten vertreten ist erneut die englische Premier League mit gleich neun Clubs unter den finanzstärksten 20 Vereinen. "In England hast du fünf, sechs, sieben Clubs in der Weltspitze, die nicht nur in England bekannt sind, sondern weltweit", sagte der ehemalige Arsenal-Spieler Lukas Podolski. Die Clubs vermarkten sich weltweit.
"Die fliegen in die USA, nach Japan und China oder sonst wo hin. Das ist ein riesiger Marketingvorteil gegenüber der Bundesliga", meinte der 2014-Weltmeister weiter.
Manchester United war im Vorjahr noch Führender im Ranking, jetzt sind die Red Devils noch Dritter mit einem Umsatzrückgang um rund zehn Millionen auf 666 Millionen Euro. Manchester City, der FC Liverpool, FC Chelsea, FC Arsenal und Tottenham Hotspur sind ebenfalls in der Top Ten vertreten.
FC Bayern verbesserte Ergebnis
Umsatzstärkster deutscher Verein bleibt Rekordmeister FC Bayern mit einem Umsatz von knapp 630 Millionen - die Münchner gehören damit zu den vier Fussballvereinen weltweit, die mehr als 600 Millionen Euro umgesetzt haben. Im Vergleich zur Saison 2016/17 verbesserten sie ihr Ergebnis um mehr als 40 Millionen.
Auch wenn die Bundesliga in den europäischen Wettbewerben in der Hinrunde dieser Saison deutlich besser abschnitt als noch in der Vorserie, warnt Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fussball Liga (DFL): "Jedem sollte klar sein: Wenn wir uns dem globalen und digitalen Wettbewerb nicht stellen, dann stellt der Wettbewerb uns." Zudem gebe es in Zukunft viele Herausforderungen, zum Beispiel den sich verschärfenden Wettbewerb um Sponsoren auf nationaler und internationaler Ebene.
Enorm sind die Unterschiede bei den internationalen TV-Geldern. Der FC Chelsea schied bereits im Achtelfinale der Champions League aus und wurde in der vergangenen Premier-League-Saison nur Fünfter - dennoch bekamen die Blues über 50 Millionen Euro mehr aus TV-Rechten im Vergleich zu den Bayern, die bis ins Halbfinale der Champions League kamen und deutscher Meister wurden.
Selbst die englischen Mittelmass-Clubs West Ham United und Newcastle United erlösten jeweils mindestens zehn Millionen Euro mehr an TV-Geldern als Borussia Dortmund.
Der Revierclub landete mit einem Umsatz von 317 Millionen Euro wie im Vorjahr auf dem zwölften Platz. Unter anderem aufgrund des Ausscheidens in der Champions-League-Gruppenphase in der Vorsaison gingen die Erlöse um knapp 15 Millionen Euro zurück.
Ronaldo-Transfer sorgt für höhere Erlöse bei Juve
Die Tendenz dürfte für das kommende Geld-Ranking deutlich besser ausfallen, zum nächstplatzierten Juventus Turin hat der BVB indes über 75 Millionen Euro Rückstand. Juve dürfte seine Umsätze ebenfalls deutlich steigern: Schon kurz nach dem Transfer von Cristiano Ronaldo im Sommer schnellten die Erlöse beim Trikotverkauf nach oben.
Dritter Bundesliga-Club ist Schalke 04 auf Platz 16 im Ranking. Auch ohne Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb in der Vorsaison konnten die Königsblauen ihren Umsatz um mehr als zehn Millionen Euro steigern - auf 243,8 Millionen. Laut Deloitte kommt das Plus durch TV-Gelder und bessere Sponsoring-Verträge.
Die Finanzkraft der drei führenden Vereine - Real Madrid, FC Barcelona und Manchester United - hat in den vergangenen zehn Spielzeiten seit 2007/08 deutlich zugenommen. Ihr Umsatz verdoppelte sich in dieser Zeit auf zuletzt mehr als zwei Milliarden. © dpa
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