Werder Bremen muss im Abstiegskampf der Bundesliga wieder einen Rückschlag hinnehmen. Nach gutem Start verlieren die Bremer am Ende klar gegen Eintracht Frankfurt. Bei den Gästen wählt der Premieren-Torschütze einen Vergleich mit einer Ketchup-Flasche.
Die Heim-Misere wird Werder Bremen im Abstiegskampf der Fussball-Bundesliga immer mehr zum Verhängnis. Die Norddeutschen verloren am Mittwochabend das Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 0:3 (0:0) und warten damit weiter auf den zweiten Erfolg in dieser Saison im Weserstadion.
Nach zuvor sieben Punkten aus drei Spielen bedeutete die Niederlage einen herben Dämpfer bei der Aufholjagd im Tabellenkeller. "Es war ein Rückschlag, aber kein K.o.-Schlag", sagte Trainer
Eintracht Frankfurt dreht in Durchgang zwei auf
Sein Team verpasste es, erstmals seit dem 20. Spieltag wieder auf den Relegationsplatz zu springen. Der Rückstand auf den Tabellen-16. Fortuna Düsseldorf beträgt weiterhin zwei Punkte. "Das ist nichts, was uns jetzt umhaut", betonte Kohfeldt. Und auch Kapitän Niklas Moisander beteuerte: "Es ist noch nichts vorbei, wir müssen ruhig bleiben, noch ist alles möglich für uns."
Die Eintracht, für die André Silva (61. Minute) und der eingewechselte Stefan Ilsanker (81./90.) trafen, machte durch den zweiten Dreier innerhalb von fünf Tagen dagegen einen grossen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
"Ich will nur gewinnen, mir ist es egal, wer die Tore schiesst. Bei meiner Torgefährlichkeit die letzten Jahre haben sie wahrscheinlich gedacht, den lassen wir mal alleine stehen. Ich glaube, das ist das Ketchupflaschen-Prinzip: Lange kommt gar nix, dann kommt gleich alles auf einmal", sagte Ilsanker grinsend zu seinen ersten beiden Bundesliga-Treffern überhaupt.
Kohfeldt wechselt Startformation kräftig durch
Eigentlich hatte die Partie noch vor der Corona-Pause am 1. März stattfinden sollen, war damals aber unter viel Getöse verlegt worden, nachdem das Frankfurter Zwischenrunden-Rückspiel in der Europa League bei RB Salzburg kurzfristig aufgrund einer Orkanwarnung verlegt werden musste.
Die Bremer fühlten sich damals durch die Verschiebung benachteiligt. Doch ein Vierteljahr später dürfte Werder-Coach Kohfeldt froh gewesen sein, dass die Begegnung damals nicht stattfand.
Schliesslich sah die Personalsituation der Norddeutschen am Mittwoch deutlich besser aus als damals. Kohfeldt konnte es sich sogar leisten, in Leonardo Bittencourt den Matchwinner der beiden Siege in Freiburg und auf Schalke zunächst auf der Bank zu lassen. Auch Milot Rashica blieb zunächst draussen. Dafür stand unter anderem Fin Bartels erstmals nach 907 Tagen wieder in der Startelf der Grün-Weissen.
Wortgefechte an der Seitenlinie
Im dritten Duell beider Teams in dieser Saison nach dem Remis im Hinspiel und dem Frankfurter Sieg im Viertelfinale des DFB-Pokals entwickelte sich von Beginn an eine kampfbetonte und von grosser Hektik geprägte Partie. Viele Zweikämpfe, viele Fouls, wenig Spielfluss - es war Abstiegskampf pur im Bremer Weserstadion.
Zwei Chancen für Werder durch Davy Klaassen (15.) und Davie Selke (33.), eine für die Gäste durch Silva (11.) waren die einzigen Höhepunkte in einer allerdings hoch intensiven Partie.
Auch an der Seitenlinie ging es phasenweise hoch her. Kohfeldt und Adi Hütter sowie Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner lieferten sich so manches Wortgefecht. Auch die auf der Tribüne sitzenden Ersatzspieler beider Teams gingen immer wieder lautstark mit.
Kohr-Treffer aberkannt
Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Mannschaften weiter einen erbitterten Fight. Die Eintracht agierte nun aber etwas klarer in ihren Aktionen und erspielte sich ein leichtes Übergewicht. In der 59. Minute wurde ein Treffer von Dominik Kohr wegen Abseits noch aberkannt, kurz darauf gingen die Hessen aber in Führung. Nach einer Flanke von Filip Kostic köpfte Silva den Ball ins Tor.
Kohfeldt reagierte prompt und brachte in Josh Sargent und Milot Rashica zwei frische Angreifer. Doch Werder fand nach der Pause keine Mittel mehr, der eingewechselte Bittencourt hatte in der 79. Minute die erste Werder-Chance nach der Pause. Stattdessen machte Ilsanker mit seinen beiden Treffern alles klar. (hub/dpa)
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