Jetzt ist es also raus: Jürgen Klopp wird Borussia Dortmund zum Saisonende verlassen. Eine Entscheidung, die kaum überraschend kommt und dennoch ein Beben in Fussballdeutschland ausgelöst hat. Klopp selbst kann man zu seinem Rücktritt nur gratulieren. Er hat damit das Beste für seinen Verein und für sich selbst getan. Ein Kommentar.
Es ist kein normaler Rücktritt. Dafür hängt
Er habe zuletzt nicht mehr das Gefühl gehabt, der perfekte Trainer für den BVB zu sein, sagte Klopp auf der Pressekonferenz des BVB. Sein Gefühl hat ihn nicht im Stich gelassen. Der Klopp'sche Hurrafussball, immer nach vorne, immer geil, hat sein Haltbarkeitsdatum in Dortmund überschritten. Es ist an der Zeit, der Borussia die Möglichkeit eines wirklichen Umbruchs zu erlauben. Ein Umbruch, der nötig ist, wie die laufende Saison vor allem in der Hinrunde gezeigt hat. Und ein Umbruch, der sich nicht nur mit zwei bis drei neuen Spielern manifestieren kann. Der BVB braucht neue Impulse - im Kopf und auf dem Platz. Mit seinem Rücktritt gibt Klopp dem Verein die Möglichkeit dazu.
Auch für Klopp selbst eröffnen sich nun neue Perspektiven. Trotz seiner sieben Jahre beim BVB ist er ein junger Trainer, der sich seinen nächsten Verein vermutlich aussuchen kann. Er kann sich noch einmal neu erfinden. Vielleicht sogar etwas ruhiger und gelassener werden. Denn auch wenn er selbst behauptet, nicht müde zu sein, Klopp sieht müde aus. Die vergangenen Monate haben an ihm gezehrt. Aus dem früheren Strahlemann ist ein grüblerischer Trainer geworden. Witze in den Pressekonferenzen gerieten fast zur Seltenheit.
Seine Liebe zu Borussia Dortmund, so schön sie war und noch immer ist, war auch anstrengend. Sieben Jahre hat sich Jürgen Klopp mit Leib und Seele diesem Verein verschrieben - mit einem Mass an Emotionalität, wie es im Spitzenfussball nur selten zu finden ist. Nun wird er sich eine neue Liebe suchen. Und das ist die richtige Entscheidung.
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