Die Luft für Niko Kovac wird dünn - dank seines Ex-Clubs Frankfurt: In einem denkwürdigen Spiel zerlegt die Eintracht Kovacs aktuellen Club, den FC Bayern München.

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Jetzt wird es für Niko Kovac richtig ungemütlich. Der Trainer des FC Bayern München hat ausgerechnet an seiner früheren Erfolgsstätte bei Eintracht Frankfurt ein verheerendes 1:5 (1:2)-Debakel hinnehmen müssen und dürfte nach ohnehin schon turbulenten Tagen noch viel stärker in die Kritik geraten.

Vor 51.500 Zuschauern trafen Filip Kostic (25. Minute), Djibril Sow (33.), David Abraham (49.), Martin Hinteregger (61.) und Goncalo Paciencia (85.) in einem hochklassigen Spiel für die Eintracht, für die der Samstag nach 16 sieglosen Partien gegen den Rekordmeister zu einem regelrechten Feiertag wurde.

Bayern wird von Dortmund und Leipzig überholt

Bayern liegt nach dem 10. Spieltag weiterhin hinter Tabellenführer Borussia Mönchengladbach und wurde auch von der direkten Konkurrenz aus Dortmund und Leipzig überholt. Nach einer frühen Roten Karte für Jérôme Boateng (10.) reichte dem Kovac-Team diesmal auch der schon standesgemässe Treffer von Robert Lewandowski (37.) nicht.

Fast so bitter wie das Resultat dürfte für die Bayern die Rote Karte für Boateng sein. Der Ex-Nationalspieler wird den Münchnern beim Top-Spiel gegen Vize-Meister Borussia Dortmund am kommenden Samstag fehlen, die Personalsituation in der Defensive wird sich im Duell mit dem härtesten Rivalen nach den langfristigen Ausfällen von Niklas Süle (Kreuzband) und Lucas Hernandez (Knöchel) noch einmal ordentlich verschärfen.

Boateng fliegt früh mit Rot vom Platz

Nach einem ersten Bayern-Warnschuss von Serge Gnabry (2.) waren es die Gastgeber, die von Anfang an druckvoll und entschlossen agierten. Paciencia sorgte früh für die zentrale Szene des Spiels: Der Portugiese übertölpelte Boateng, der sich nur mit einem Foul an der Grenze des Strafraums zu helfen wusste. Doch statt Elfmeter und Gelb, wie zunächst von Schiedsrichter Markus Schmidt entschieden, gab es nach einer Videobeweis-Überprüfung Freistoss und Rot für Boateng.

Kovac zog fortan Joshua Kimmich nach rechts hinten in die Abwehr, die Unterzahl war den teilweise statischen Münchnern dafür im Mittelfeld immer stärker anzumerken. Frankfurt wurde erst recht mutig und verdiente sich die Führung: Ein abgefälschter Schuss von Sow landete bei Kostic, der aus spitzem Winkel mit Hilfe des Innenpfostens zur Führung verwandelte. Nur wenige Minuten später stand dann Sow am langen Pfosten richtig und erhöhte mit einem satten Schuss auf 2:0.

Die Bayern um die Jubilare Thomas Müller (500. Pflichtspiel für den FC Bayern) und Lewandowski (300. Bundesliga-Spiel) wachten erst nach dem zweiten Gegentreffer so richtig auf. Während Kimmichs Tor nach einer eindeutigen Abseitsposition noch zurecht aberkannt worden war, setzte sich kurz danach Lewandowski mit einer hervorragenden Einzelaktion durch und verkürzte mit seinem 14. Saisontor.

Salihamidzic beklagt vor der Partie Bayerns fehlende Dominanz

Hasan Salihamidzic hatte vor der Partie die fehlende Dominanz der Münchner beklagt. "Wir hoffen, dass es eine Phase ist", sagte der Sportdirektor bei Sky. Die für den Rekordmeister schwierige Phase verschärfte sich danach massiv. Denn auch nach dem Wechsel waren die Hessen sofort wach und legten nach: Abraham stürmte nach vorne und vollendete einen blitzsauberen Angriff nach einem Stockfehler von Gnabry. "Einer geht noch, einer geht noch rein", höhnten die Eintracht-Fans lautstark. Es gingen sogar noch zwei: Hinteregger vollendete nach einer Ecke, Paciencia erhöhte zum 5:1-Endstand. Selbst dieses Resultat fiel nicht zu hoch aus. (mgb/dpa)

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