Im Gegensatz zu den Männern haben die Frauen des FC Bayern alles in der eigenen Hand. Die Wolfsburgerinnen hingegen müssen auf einen Ausrutscher der Bayern hoffen. Stürmerin Alexandrea Popp greift im Vorfeld zu Psychotricks.

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Als letztes Mittel packte Alexandra Popp vor dem Titel-Showdown die Psychotricks aus. Klar, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr VfL Wolfsburg dem FC Bayern im Fernduell am letzten Spieltag noch die Meisterschale entreissen kann, sei zwar "sehr gering", gab die Kapitänin der Wölfinnen zu. Aber: Den "Druck", unbedingt punkten zu müssen, den habe natürlich der Spitzenreiter aus München.

Und obwohl es für die Bayern ausgerechnet gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht Turbine Potsdam geht, redete Popp den Gegner demonstrativ stark. Es sei vielleicht deren "letztes Bundesliga-Spiel, da könnten Kräfte freigesetzt werden, die Bayern vielleicht zum Stolpern bringen", meinte die 32-Jährige. Und überhaupt: Sie sei doch "sehr optimistisch unterwegs - fragt mich nicht, warum".

Die Original-Schale ist in München

Dabei ist die Ausgangslage eindeutig: Mit einem Sieg gegen Potsdam am Sonntag (14.00 Uhr/BR und MagentaSport) sichern sich die Münchnerinnen zum fünften Mal den Titel. Sollten die FCB-Frauen jedoch nicht gewinnen, könnte sich der VfL, der zudem in der kommenden Woche im Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona steht, mit einem Erfolg in der Neuauflage des Pokalendspiels gegen den SC Freiburg doch noch zum Meister krönen und den zweiten Titel der Saison holen.

Die Original-Schale wird allerdings nach München gebracht, ein Duplikat nach Wolfsburg. Fakt sei "natürlich auch, dass auch wir erst mal unsere Hausaufgaben machen müssen", betonte DFB-Kapitänin Popp. Dass sie als erfolgsverwöhnte Titelsammlerin mit bislang 16 Saisontreffern erstmals in ihrer Karriere Torschützenkönigin werden könnte, sei dabei ein schöner Nebeneffekt.

Straus ist nicht beunruhigt

Und in München? Da sorgten Popps Aussagen für wenig Unruhe. "Wir haben alle zehn Liga-Heimspiele gewonnen, wir sollten jeden Grund haben, selbstbewusst ins Spiel zu gehen", sagte Bayern-Trainer Alexander Straus: "Wenn Sie mir dieses Szenario vor der Saison gegeben hätten, gleich im ersten Jahr dieses Projektes, hätte ich es mit beiden Händen gegriffen."

Dass der Rathausbalkon am Marienplatz auch für Feierlichkeiten des Frauen-Teams reserviert ist, blenden die Münchnerinnen aber noch aus. "Wenn es eine Zeremonie gibt, denke ich darüber am Sonntag ab ungefähr 16 Uhr nach", sagte Straus. Den ersten Matchball zum Titel hatten Lina Magull und Co. schliesslich durch ein 0:0 bei Bayer Leverkusen in der Vorwoche noch vergeben.

Gegen einen weiteren Patzer hätte Popp wohl nichts einzuwenden. (sid/ska)

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