Die Meisterschaft ist bereits entschieden, die vier Champions-League-Plätze sind fest vergeben. Dafür ist der Kampf um die Europa League spannend wie nie. Gleich sieben Mannschaften schielen auf die internationalen Plätze.

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Das Freitagabendspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem SV Werder Bremen (20:30 Uhr, LIVE bei Sky und bei uns im Ticker) ist das erste kleine Endspiel um die Europa League.

Jedes Tor kann in der heissen Schlussphase entscheidend sein. Sollte Borussia Dortmund den DFB-Pokal gewinnen oder Pokal-Finalist Eintracht Frankfurt auf Tabellenplatz sechs vorrücken, würde sogar der Tabellensiebte in der Europa League starten.

Wer schafft's am Ende? Wir haben das Restprogramm der Europa-League-Anwärter unter die Lupe genommen.

Zu Hause hui, auswärts pfui - die Hertha hat zwei Gesichter. Auswärts haben die Berliner die letzten neun Spiele allesamt verloren. Immerhin finden noch zwei Heimspiele statt: Samstag ist RB Leipzig zu Gast, danach steht ein Auswärtsspiel beim fast sicheren Absteiger SV Darmstadt 98 an, schlussendlich das Heimspiel gegen Krisen-Verein Bayer 04 Leverkusen.

Problematisch allerdings sind die vielen Verletzungsprobleme. Am vergangenen Wochenende fehlten bei der Niederlage in Bremen gleich acht Spieler. Das wird am Samstag ähnlich sein. Zudem könnte der Kopf Probleme bereiten: Die Hertha-Spieler wissen, letzte Saison am letzten Spieltag die direkte Europa-League-Quali verspielt zu haben - das könnte wieder passieren.

  • SV Werder Bremen (6. Tabellenplatz, 45 Punkte)

Vom Abstiegskandidaten zum Europa-Aspiranten - Werder ist seit elf Spielen ungeschlagen und hat in dieser Zeit neun Siege geholt. Erfolgsgarant ist Stürmer Max Kruse. Alleine in den letzten sechs Partien gelangen ihm acht Tore. Fast genauso wichtig ist sein Sturm-Partner Fin Bartels, der in den letzten sechs Spielen auf drei Tore und fünf Torvorlagen kam. Zudem hat sich der oftmals in der Kritik stehende Torwart Felix Wiedwald zu einem sicheren Rückhalt entwickelt.

Ein Stolperstein könnte das harte Restprogramm sein: Nach dem Spiel in Köln warten die Champions-League-Kandidaten TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund.

Das 0:3 beim SV Darmstadt kann die hervorragende Saisonbilanz des Aufsteigers nicht ruinieren. Weil die Aufstiegshelden wie Maximilian Philipp oder Vincenzo Grifo der Mannschaft erhalten geblieben sind, spielt Freiburg eine konstante Saison. Druck verspürt niemand. "Das Europacup-Thema war bei uns intern noch kein grosses", verrät Mike Frantz dem "kicker".

Die erforderlichen Punkte müssten die Spieler wohl daheim im Breisgau gegen Schalke 04 und nächste Woche gegen den FC Ingolstadt holen. Zum Saisonabschluss geht es nämlich zum FC Bayern München.

  • 1. FC Köln (8. Tabellenplatz, 42 Punkte)

In Anthony Modeste (23 Tore) hat Köln den drittbesten Stürmer der Bundesliga. Dementsprechend gross ist die Abhängigkeit. In den 16 Bundesligaspielen, in denen Modeste mindestens ein Tor erzielte, gab es neun Siege. In den übrigen 15 Partien, in denen der Franzose nicht traf, gelang nur ein mickriger Sieg.

Ausgerechnet jetzt erlebt Modeste eine kleine Durststrecke. In den letzten sechs Spielen erzielte er lediglich ein Tor. Die Folge: Köln gewann nur ein Spiel. In den bevorstehenden Partien gegen Bremen, bei Bayer Leverkusen und gegen Mainz 05 wäre eine bessere Punkteausbeute notwendig, um die Europa League Plätze zu erreichen.

  • Borussia Mönchengladbach (9. Tabellenplatz, 42 Punkte)

Innerhalb von elf Tagen verlor Gladbach in der Bundesliga gegen Dortmund und Hoffenheim, zudem im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt. Doch das Trauma scheint nun verarbeitet zu sein. Das überzeugende 2:1 beim 1. FSV Mainz 05 war der beste Beweis. Das Restprogramm mit Augsburg, Wolfsburg und Darmstadt erscheint machbar - zumindest wenn Lars Stindl (vier Treffer in den letzten vier Ligaspielen) weiter zuverlässig trifft.

  • FC Schalke 04 (10. Tabellenplatz, 41 Punkte)

Aufgrund ihres miserablen Saisonstarts (0 Punkte nach fünf Spielen) befindet sich Schalke im permanenten Aufhol-Modus. Derzeit macht die Mannschaft einen stabilen Eindruck. Winter-Verpflichtung Guido Burgstaller (8 Tore) ist ein Volltreffer. Am Sonntag könnte Schalke den SC Freiburg einholen. Danach folgen das Heimspiel gegen den HSV und das Auswärtsspiel in Ingolstadt. Trainer Markus Weinzierl sagt in der Sport Bild: "Diese drei Spiele wollen wir alle gewinnen – und das traue ich meiner Mannschaft auch zu."

  • Eintracht Frankfurt (11. Tabellenplatz, 41 Punkte)

Frankfurt mag in der Bundesliga die schwierigste Ausgangsposition haben. Dafür aber haben sie gleich zwei Chancen, um sich für die Europa League zu qualifizieren. Gewinnen die Hessen das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund, spielen sie nächste Saison international. Verlieren sie, würde immerhin der 7. Tabellenplatz für die Europa-League-Quali genügen. Um diesen Platz zu erreichen, müsste Frankfurt allerdings gegen Wolfsburg, in Mainz und gegen RB Leipzig ordentlich punkten.

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