Seit Mitte September wartete Mainz 05 auf einen Sieg. Ausgerechnet gegen Bremen endet die Negativserie. Werder enttäuscht bei der zweiten Bundesliga-Pleite nacheinander.

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Mit dem ersten Pflichtspielsieg seit sieben Wochen hat der FSV Mainz 05 seine sportliche Talfahrt gebremst und Angstgegner Werder Bremen den Sprung auf den vierten Tabellenplatz vermasselt. Vor 25 105 Zuschauern - darunter Bundestrainer Joachim Löw - trafen Rekordeinkauf Jean-Philippe Mateta mit seinem ersten Bundesligator (25. Minute) und Jean-Philippe Gbamin (51.) am Sonntag zum Mainzer 2:1 (1:0)-Sieg, den auch Stürmer-Oldie Claudio Pizarro (78.) mit seinem Anschlusstor nicht verhindern konnte. Der FSV verbesserte sich mit zwölf Zählern auf Rang zwölf. Die Bremer, die die vergangenen vier Gastspiele in Mainz siegreich gestaltet hatten, sind mit 17 Punkten Sechster.

"Kompliment an die Mannschaft für diese Leistung", sagte der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder. "Wir hatten ganz schön Druck auf dem Kessel." Die Hausherren begannen mutig und attackierten früh. Der im Sommer für acht Millionen Euro von Olympique Lyon gekommene Mateta mit einem Lattenschuss - allerdings aus Abseitsposition - und Pierre Kunde, dessen Schuss Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka entschärfte, sorgten in der Anfangsviertelstunde für erste Aufreger.

Abgezockte Mainzer

Bremen bekam im ersten Abschnitt keinen Fuss in die Partie. "Das war unsere schlechteste Halbzeit in dieser Saison", sagte Pizarro. "Die Mainzer waren frischer und haben die Zweikämpfe gewonnen." Viele Fehlpässe hemmten immer wieder den Spielfluss bei Werder, so dass die Mainzer Führung kaum überraschte. Mateta überwand Pavlenka aus kurzer Distanz, nachdem Werder-Abwehrchef Niklas Moisander über den Ball gehauen hatte. Dabei hatte sich Bremens Trainer Florian Kohfeldt von der Rückkehr des zuletzt verletzten finnischen Nationalspielers eine Stabilisierung der beim 2:6 gegen Bayer Leverkusen vor Wochenfrist maroden Defensive versprochen.

Der Gegentreffer hinterliess Wirkung. Werder gelang so gut wie gar nichts, auch wenn Kohfeldt seine Schützlinge an der Seitenlinie immer wieder lautstark antrieb. Stefan Bell und Danny Latza hätten bei einer Doppelchance in der 33. Minute auf 2:0 für die bissigen und laufstarken Mainzer, die aber auch spielerisch überzeugten, erhöhen können.

Pizarro liess Bremen hoffen

FSV-Keeper Robin Zentner, der den mit einer Sprunggelenkverletzung vier Wochen ausfallenden Stammtorhüter Florian Müller vertrat, musste bis zur Pause nicht einmal ernsthaft zupacken. Und auch der kurzfristige Ausfall von Abwehrspieler Phillipp Mwene (Knieblessur) hinterliess bei den Rheinhessen keine Wirkung.

Nach dem Wechsel sah es kurz so aus, als sollten sich die Gäste berappeln. Doch Mainz nahm Werder schnell den Wind aus den Segeln: Gbamin traf mit einem fulminanten Linksschuss von der Strafraumgrenze. Kohfeldt reagierte umgehend auf den Rückschlag und brachte in Pizarro und Johannes Eggestein zwei frische Offensivkräfte. Mehr Durchschlagskraft entwickelten die Gäste erst einmal nicht, schöpften nach Pizarros Tor aber noch einmal Hoffnung. Einen wuchtigen Schuss von Max Kruse und einen Kopfball von Martin Harnik parierte Zentner.

Dass die Bremer im Pokal-Achtelfinale zu Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund müssen, passt zu dem für sie missratenen Abend. "Man muss es nehmen wie es kommt", sagte Kohfeldt mit gequältem Lächeln.  © dpa

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