Nach Sommer-Patzer und Pavard-Panne: Goretzka schiesst Bayern zum 2:1
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Nach dem späten Jubel gegen Gladbach will der FC Bayern am Dienstag sein Meisterstück vollenden. Ohne die gelb-gesperrten Lewandowski und Müller tun sich die Münchner lange Zeit schwer. Vor allem ein Bayern-Profi ist "überglücklich".
Der FC Bayern hat sich am Tag der verschobenen Meisterkür dank Leon Goretzka zu einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach gerettet. Ohne die gelb-gesperrten Robert Lewandowski und Thomas Müller sorgte der 25-Jährige beim 2:1 (1:1) für die späte Erleichterung des deutschen Fussball-Meisters. Am Dienstag können die Münchner durch einen Dreier bei Werder Bremen den achten Titel am Stück perfekt machen, nachdem dieser durch das 1:0 von Borussia Dortmund bei Fortuna Düsseldorf am Samstag noch nicht bejubelt werden konnte.
"Den Sack einfach zumachen"
"Wir haben einen hervorragenden Lauf", lobte Trainer Hansi Flick sein Team nach dem Arbeitssieg. Der Coach will das Meisterstück nun in Bremen vollenden: "Da wollen wir auch schauen, dass wir den Sack einfach zumachen."
Vor Goretzkas glücklichem und verdientem Schlusspunkt gab es beim 50. Bundesliga-Sieg der Münchner gegen Gladbach kuriose Tore zu bestaunen. Nach einer Slapstick-Einlage von Borussia-Keeper Yann Sommer erzielte Youngster Joshua Zirkzee (26.) die Führung für das Team von Flick. Doch ein Eigentor von Bayerns Weltmeister Benjamin Pavard (37.) sorgte für den Ausgleich.
Ohne Top-Torjäger Lewandowski und Top-Vorlagengeber Müller verloren die Münchner bei der Rekordjagd auf die 101-Tore-Marke an Tempo, bei 92 Treffer stehen die Bayern. Der 19-jährige Zirkzee hielt als Lewandowski-Ersatz mit seinem vierten Treffer im achten Liga-Spiel zwar seine eigene Quote hoch. Doch eine Reihe von Umstellungen waren dem Spiel des deutschen Fussball-Rekordchampions lange anzumerken. Am Ende zeigten sie aber mehr Willen. "Es war unfassbar schwierig heute, Gladbach hatte einen guten Plan", sagte Sieg-Torschütze Goretzka. "So ein spätes Tor zum Sieg zu machen, das uns ermöglicht, am Dienstag die Meisterschaft zu gewinnen - da bin ich aktuell überglücklich."
Bevor die Kräfte nachliessen
Mickaël Cuisance hatte auf der Müller-Position bei seinem Startelf-Debüt für die Bayern ausgerechnet gegen den Ex-Club Pech im Abschluss. Eine Direktabnahme verfehlte knapp das Tor (11.), ein Kopfball ging weiter vorbei (39.). Der anstelle des pausierenden Alphonso Davies in die Startformation beförderte Weltmeister Lucas Hernández offenbarte im Rückwärtsgang einige Probleme mit Gladbachs Patrick Herrmann, vorne scheiterte der Linksverteidiger mit einer Grosschance an Sommer.
Nach der Glanzparade gegen Hernández stand Sommer auch beim 1:0 der Münchner im Mittelpunkt. Sein völlig verunglückter Querpass landete bei Zirkzee, der aus 20 Metern mit einem trockenen Flachschuss ins verwaiste Gladbacher Tor abschloss. Trainer Marco Rose senkte gefrustet den Kopf, der nach seiner Roten Karte auf die Tribüne verbannte Manager Max Eberl schaute missmutig drein. "Es ist sehr enttäuschend", resümierte Gladbachs Lars Stindl. "Nicht nur in der ersten Hälfte, sondern auch den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte haben wir gute Ansätze gezeigt, haben die Bayern hoch gepresst. Dann hat der FC Bayern Übergewicht gehabt, und die Kräfte haben bei uns nachgelassen."
Das verärgerte Rummenigge
Vorne war die Borussia durch die Sperre von Alassane Pléa und die Verletzung von Marcus Thuram nach zehn Minuten ähnlich gehandicapt wie der FC Bayern. Trotzdem gab's gute Chancen. Nachdem ein Treffer von Jonas Hofmann (16.) wegen einer Abseitsstellung nicht zählte, vergab Sommers Landsmann Breel Embolo in einer Szene gleich zweimal aussichtsreich. Erst köpfte er aus kurzer Distanz auf Neuer, den Nachschuss setzte er vorbei (25.). Auch der Borussia half ein Abwehr-Malheur: Herrmanns Hereingabe lenkte Pavard ungeschickt ins eigene Tor - sichtbar zum Ärger von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne.
Flick setzte durch die Hereinnahme von Alphonso Davies und Kingsley Coman offensive Akzente, Bayern erhöhte den Druck. Aber auch Gladbach spielte weiter mutig mit. Goretzka sorgte für den späten Münchner Jubel. Besonders glücklich war Pechvogel Pavard, der die Vorarbeit geleistet hatte. (best/dpa)
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