Nach der Trennung von Niko Kovac bekommt Bayern München langsam ein Luxusproblem: Unter Interimscoach Hansi Flick läuft es so gut, dass sich die Frage stellt, ob der Rekordmeister überhaupt einen neuen Star-Trainer benötigt. Die Spieler haben dazu eine klare Meinung.

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Eindeutiger hätte das Statement für Hansi Flick nicht ausfallen können. Sowohl auf als auch neben dem Platz glich der Auftritt des FC Bayern München in Düsseldorf einer Demonstration für ihren aktuellen Coach, den sie liebend gerne von der Interims- zur Dauerlösung befördert sähen. "Dem habe ich nichts hinzuzufügen", sagte Nationalstürmer Serge Gnabry entschlossen nach dem beeindruckenden 4:0 (3:0) am Samstag bei der Fortuna zu diesem Thema.

Drei Spiele, drei Siege, zehn Tore - Bayern hat ein Luxus-Problem

Drei Spiele, drei Siege, 10:0-Tore: Die Bilanz von Flick als Nachfolger des bei einigen Spieler ungeliebten Niko Kovac ist bislang makellos. Seine Beschäftigung zumindest bis zum Jahresende als Bayern-Coach hatte sich der frühere DFB-Sportdirektor und Assistent von Bundestrainer Joachim Löw beim WM-Triumph in Rio bereits durch das 4:0 vor zwei Wochen gegen Borussia Dortmund verdient.

Mit der nächsten Machtdemonstration gegen die chancenlose Fortuna hielten die Bayern-Profis ein weiteres Plädoyer pro Flick - und stichelten gegen den abgesetzten Kovac. "Es macht auf jeden Fall Spass. Wir haben viel mehr Kontrolle als vorher", sagte Kapitän Manuel Neuer. "Wir stehen natürlich auch höher. Das kommt uns zugute."

Josuha Kimmich äusserte sich ähnlich deutlich. "Wir laufen mutiger an. Das tut unserem Spiel gut. Es ist schwieriger, immer zehn Spieler auszuspielen, anstatt offensiv den Ball zu gewinnen und dabei 20, 30 Meter vor dem Tor zu sein", sagte der Nationalverteidiger und betonte auf Nachfrage explizit: "Wie wir vorne anlaufen, ist ganz klar Vorgabe des Trainers."

Und der würde gerne über den Jahreswechsel hinaus weiter machen. "Ich kann mir vieles vorstellen. Es macht mir Spass, mit der Mannschaft zu arbeiten", sagte der frühere Bayern-Profi. "Der Verein hat in Ruhe Zeit zu überlegen. Ich versuche meine Arbeit gut zu machen und das kriege ich hin."

Der Name Pochettino hält sich hartnäckig

Möglicherweise besser als viele dachten. Hartnäckig wird der Name des kürzlich bei Tottenham geschassten Mauricio Pochettino gehandelt. Die Gerüchte könnten in den kommenden Tagen noch einmal leiser werden, wenn die Bayern in der Champions League am Dienstag bei Roter Stern Belgrad erneut überzeugen.

In der Liga ist der Rekordmeister durch die überraschenden Punktverluste der direkten Konkurrenten Dortmund (3:3 gegen Paderborn) und Mönchengladbach (0:2 bei Union Berlin) schon wieder bis auf einen Zähler an Spitzenreiter Gladbach ran. "Das war ein FC-Bayern-Wochenende, wie wir uns das vorstellen", frohlockte Weltmeister Thomas Müller, der unter Flick seinen Spass am Spiel wieder gefunden hat.

An allen Toren durch Benjamin Pavard (5. Minute), Corentin Tolisso (27.), Serge Gnabry (34.) und Coutinho (70.) war der 30-Jährige beteiligt. Das 3:0 durch Gnabry bereitete Müller direkt vor. Müller war entscheidender Faktor in der Bayern-Offensive, in der Robert Lewandowski zum ersten Mal in dieser Spielzeit nach zuvor 16 Treffern aus elf Spielen torlos blieb.

Angesichts des allgemeinem Aufschwungs unter Flick nahm der Pole dies und seine Ladehemmung gegen Düsseldorf gelassen. Die Fortuna ist der einzige Bundesliga-Club, gegen den der 31-Jährige noch nie ein Tor erzielen konnte. "Irgendwann musste es ja passieren", sagte Lewandowski lächelnd zu seinem ersten torlosen Spiel der Saison. Die Stimmung stimmt auf jeden Fall wieder beim FC Bayern. (mgb/dpa)

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