Stuttgart - Tim Kleindienst reckte die rechte Faust vor den jubelnden Gladbacher Fans in die Höhe und freute sich diebisch. Schon wieder ist der erst spät berufene deutsche Fussball-Nationalstürmer in der Bundesliga zum Schrecken des VfB Stuttgart geworden. Dreimal traf der 29-Jährige in der vergangenen Saison noch im Trikot des 1. FC Heidenheim gegen den VfB. Und jetzt folgte am Samstag beim 2:1 sein Siegtreffer im Gladbacher Dress.

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Seine Stuttgart-Vorliebe konnte Kleindienst danach nicht erklären. "Keine Ahnung. Wenn ich es wüsste, dann könnte ich es jetzt sagen. Weiss ich leider nicht", sagte er. "Mich freut es aber natürlich, dass ich da immer treffe."

12. Saisontor nach glücklicher Fügung

Kleindienst freute auch, "dass wir so konsequent gespielt haben". Und er verriet, dass es in der 82. Minute beinahe gar nicht zu seinem zwölften Saisontor gekommen wäre. Denn Youngster Lukas Ullrich hatte vor dem Zuspiel erst anderes im Sinn. "Er hat mir gesagt, er wollte es alleine machen. Aber dann hat er Muffensausen gekriegt und rübergeguckt. Gott sei Dank hat er den Ball noch gespielt", berichtete Kleindienst. Und er musste nur den Fuss hinhalten.

Wieder mal war Kleindienst Gladbachs Matchwinner. Und Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus warb wohl nicht ganz zufällig gerade in Stuttgart mit VfB-Nationalstürmer Deniz Undav für seinen Angreifer. "Tim ist ein total wichtiger Spieler für Gladbach - und für Deutschland. Gute Spieler haben wir in Deutschland." Aber es brauche vorne auch einen Arbeiter wie Kleindienst.

Europa? "Jetzt nicht im Kopf"

Mit Blickrichtung Weltmeisterschaft 2026 würde Kleindienst (4 Länderspiele, 2 Tore) davon profitieren, wenn er mit Gladbach in der kommenden WM-Saison international spielen könnte. Doch beim Thema Europa winkten die Gladbacher nach dem Sprung auf Rang sieben (noch) ab. "Wir schauen nicht auf die Tabelle. Ich freue mich über die hohe Punktezahl", sagte Trainer Gerardo Seoane.

VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach
Tim Kleindienst trifft zum 2:1, Nationalmannschafts-Kollege Maximilian Mittelstädt rutscht ins Leere. © dpa / Harry Langer/dpa

Europa? "Das ist jetzt nicht im Kopf drin", antwortete Mittelfeldspieler Kevin Stöger. Auch Manager Virkus winkte ab und bemühte Plattitüden wie "Kirche im Dorf lassen" und "demütig bleiben". Ziel sei, "weiter eine stabile Saison zu spielen". Am besten mit weiteren grossen Tordiensten von Kleindienst.  © Deutsche Presse-Agentur

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