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Christoph Daum hat in seiner Karriere so einiges erlebt: Bundesligatrainer verschiedener Vereine, Meister mit dem VfB Stuttgart, fast schon Nationaltrainer - dann kam der Kokainskandal. Dennoch war er beliebt, vor allem in der Türkei, die er als seine "zweite Heimat" bezeichnete. In den letzten Jahren kämpfte er gegen Lungenkrebs – diesen Kampf hat er nun verloren. Wir blicken auf ein Leben, das wie eine Achterbahnfahrt verlief.
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Seine Trainerkarriere in der Bundesliga startete beim 1. FC Köln. Christoph Daum, hier im Bild mit Sportdirektor Udo Lattek, war auch mal als Spieler bei den Geissböcken aktiv. Mit Kölns zweiter Mannschaft wurde er 1981 deutscher Amateur-Meister. Während seiner (ziemlich erfolgreichen) Zeit in Köln lieferte sich Daum bereits die ersten Wortgefechte mit Uli Hoeness und dem damaligen Bayern-Coach Jupp Heynckes.
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Nach seiner Entlassung beim FC im Jahr 1990 engagierte ihn der VfB Stuttgart. Dort führte er die abstiegsbedrohte Mannschaft in seiner ersten Saison von Platz 15 auf Platz sechs.
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In der Saison danach gelang es ihm nach einem äusserst knappen Meisterschaftsrennen, mit dem VfB die Meisterschaft zu gewinnen. In der darauffolgenden Saison beging Christoph Daum in der ersten Runde des Europapokals einen schwerwiegenden Fehler: Er brachte einen vierten ausländischen Spieler aufs Feld, was zu dieser Zeit gegen die Regeln verstiess. Das Spiel wurde 3:0 für Gegner Leeds gewertet, und da der VfB das Hinspiel mit 3:0 gewonnen hatte, ging es in ein Entscheidungsspiel, welches Stuttgart verlor. Die Schwaben schieden aus dem Europapokal aus.
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Nachdem es beim VfB Stuttgart nicht mehr lief, heuerte Christoph Daum bei Beşiktaş Istanbul an, wo er in seiner ersten Saison den türkischen Pokal und den Süperpokal gewinnen konnte. In der Saison darauf wurde er mit dem Klub türkischer Meister.
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1996 feierte Daum sein Comeback in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen. Dreimal wurde die Werkself in dieser Zeit Vizemeister, einmal Dritter. Unvergessen dabei vor allem das Jahr 2000: Den Leverkusenern reicht am letzten Spieltag ein Unentschieden gegen Aufsteiger Unterhaching, doch unter anderem durch ein Eigentor von Michael Ballack geht das Spiel 0:2 verloren und der FC Bayern wird Meister.
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Währenddessen ging der Streit mit Uli Hoeness in die nächste Runde: Der Bayern-Boss bezeichnete den als nächsten Bundestrainer gehandelten Leverkusen-Coach als "verschnupften Daum", wirft ihm damit also den Konsum von Kokain vor. Reiner Calmund unterstellte Hoeness daraufhin "absolute Bösartigkeit".
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"Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe." Mit diesem Satz kündigte Daum die Haarprobe an, mit der er seine Unschuld beweisen wollte. Diese fiel jedoch positiv aus und der Streit mit Hoeness mündete in einem der grössten Skandale der deutschen Fussballgeschichte. Daum wurde fristlos entlassen, die Position des Bundestrainers wurde an Rudi Völler vergeben. Anschliessend verliess Daum Deutschland und verbrachte ein paar Monate in Florida.
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Nach seiner Rückkehr wurde Daum wieder für ein Jahr Cheftrainer bei Beşiktaş Istanbul, bevor er zu Austria Wien ging. Dort wurde er österreichischer Meister und Pokalsieger.
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Nach dem Engagement in Wien kehrte er erneut zurück in die Türkei, diesmal zu Fenerbahçe Istanbul, wo er von den Fans gefeiert wurde.
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Mit Fenerbahçe gewann Daum 2004 und 2005 die türkische Meisterschaft, bevor er aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat.
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Wenig später ging es jedoch zurück zu seiner alten Liebe: Christoph Daum wurde Cheftrainer beim damaligen Zweitligisten 1. FC Köln. Die Erfolge hielten an, die Geissböcke stiegen unter Daums Leitung wieder in die Bundesliga auf. Nach drei Jahren nutzte er 2009 eine Sonderausstiegsklausel, um wieder zu Fenerbahçe Istanbul zurückzukehren.
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Daraufhin übernahm er den ebenfalls kriselnden Club Brügge, welchen er auf Platz zwei der belgischen Liga und damit in die Champions-League-Qualifikation führte. Trotzdem bat Daum um eine Vertragsauflösung. Als Grund gab er damals die grosse Distanz zu seiner in Köln lebenden Familie an. In diesem Jahr wurde ebenfalls bekannt, dass Daum an Hautkrebs erkrankt war, doch die Krankheit durch mehrere Operationen besiegen konnte.
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2013 erfolgte dann der Schritt zu einem dritten türkischen Klub, allerdings verlief die Zeit bei Bursaspor eher weniger erfolgreich. Daum einigte sich mit dem Verein auf eine vorzeitige Vertragsauflösung nach nicht einmal einem Jahr.
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Seine bisher letzte Anstellung als Trainer fand er im Juli 2016, als ihn der rumänische Verband als neuen Nationaltrainer vorstellte. Diese Zeit verlief ebenfalls sehr unharmonisch, Daum geriet vor allem mit den rumänischen Medien immer wieder aneinander und löste seinen Vertrag nach der verpassten WM-Qualifikation auf.
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Im Oktober 2022 machte Daum seine Lungenkrebserkrankung bekannt. In der Öffentlichkeit zeigte er sich weiterhin, wie hier bei einem Benefizspiel. In der Sky-Doku "DAUM – Triumphe & Skandale" wurde sein bewegtes Leben beleuchtet.
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Am 24. August 2024 verlor Christoph Daum – hier mit seiner Frau Angelica Camm-Daum – den Kampf gegen den Krebs. Er sei "friedlich im Kreise seiner Familie verstorben", teilte seine Familie der Deutschen Presse-Agentur mit.