RB Leipzig hatte nach der peinlichen Euro-Blamage gegen Salzburg einiges gut zu machen. Beim 1:1 in Frankfurt gelang dies gegen eine mutige SGE nur teilweise. Die Sachsen hinken ihren selbst geschaffenen Ansprüchen unter Trainer Rangnick weit hinterher. Die Eintracht verpasst in einer flotten und umkämpften Begegnung einen durchaus möglichen Sieg.

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RB Leipzig hat zum Ende einer turbulenten Woche auch bei Pokalsieger Eintracht Frankfurt das ersehnte Erfolgserlebnis verpasst. Das Team von Trainer Ralf Rangnick kam zum Abschluss des 4. Spieltags der Fussball-Bundesliga nicht über ein 1:1 (0:1) bei den Hessen hinaus.

Elfer rettet abwehrschwacher Rangnick-Elf einen Zähler

Emil Forsberg rettete am Sonntag per Handelfmeter (54.) immerhin einen Punkt, nachdem Gelson Fernandes (26.) die Frankfurter vor 43.800 Zuschauern in Führung gebracht hatte. Beide Teams verpassten damit den Sprung in die obere Tabellenhälfte, die ambitionierten Leipziger liegen nach vier Spielen schon sieben Punkte hinter Tabellenführer FC Bayern.

Auf Leipziger Seite herrscht dennoch Zufriedenheit. "In der zweiten Halbzeit war ich über weite Strecken zufrieden", meinte RB-Trainer Ralf Rangnick im TV-Sender Sky. Die Mannschaft habe zumindest in der zweiten Halbzeit den Charaktertest bestanden.

"Wir haben vorher gesagt, dass das ein Charakterspiel ist. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", schloss sich sein Kapitän Willi Orban ihm an. "In der ersten Halbzeit war Frankfurt besser. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Schippe drauf gelegt. Unterm Strich war es ein gerechtes Unentschieden."

Wetter spielt doch noch mit - beide Teams trotz Europa schwungvoll

Gut 60 Minuten vor der Partie war an Fussball in Frankfurt noch kaum zu denken. Neben dem heftigen Wind, der sogar einige Fanstände wegwehte, setzte starker Regen ein. Das Wasser floss zeitweise nur so die Strassen rund um die Arena hinab. Weil der Niederschlag rechtzeitig aufhörte, konnte das Duell der Europapokal-Starter doch pünktlich angepfiffen werden.

Beide Teams begannen weniger als 72 Stunden nach dem Auftakt in der Europa League mutig und forsch. Die Frankfurter wollten den Schwung nach dem überraschenden 2:1 in Marseille mitnehmen, die Gäste aus Leipzig das 2:3 gegen Rivale RB Salzburg mitsamt der Verfehlungen einiger Spieler vergessen machen.

Mukiele und Augustin vorerst suspendiert

Nordi Mukiele und Jean-Kévin Augustin nahm Rangnick "aus disziplinarischen Gründen" erst gar nicht mit in die Mainmetropole. Sie könnten am Montag in den Kader zurückkehren, betonte er beim TV-Sender Sky. Sein Kapitän Orban unterstützte die Massnahmen gegen die Mitspieler: "Wir haben klare Regeln, sie haben die Regeln nicht eingehalten. Es war richtig vom Trainer."

Nach zwölf Minuten lag der Ball erstmals im Eintracht-Tor, doch der Treffer von Nationalspieler Timo Werner zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Frankfurt trat offensiv und mit zwei Stürmern an. Die Elf von Trainer Adi Hütter kam über die dynamischen Flügel Filip Kostic und Danny da Costa immer wieder zu Gelegenheiten, die zunächst nichts einbrachten.

Jovic auf Haller - Fernandes staubt eiskalt ab

Doch dann ging es ganz schnell: Angreifer Luka Jovic flankte auf Sebastien Haller, der mit seinem Kopfball noch an Leipzigs Peter Gulacsi scheiterte - den Nachschuss drückte Fernandes zur Führung über die Linie.

Jovic hätte gut eine Minute später gleich nachlegen können, kam aber erneut nicht am Ungar Gulacsi vorbei.

Leipzig erst nach der Pause aktiver

Von der von Rangnick erhofften Trotzreaktion der Leipziger , die er mit seiner Klartext-Rede am Freitag befeuern wollte, war in den ersten 45 Minuten überhaupt nichts zu sehen. Das sollte sich nach dem Wechsel ändern.

Ein Handspiel von Kostic brachte RB einen Elfmeter, den Forsberg eiskalt verwandelte. Der Schwede verfehlte gleich im nächsten Angriff mit einem spektakulären Seitfallzieher haarscharf. Werner kam immer wieder zum Abschluss, ihm fehlten aber Glück und die nötige Kaltschnäuzigkeit.

Rebic gibt Comeback - Match endet Unentschieden

Die in die Abwehr gedrückte Eintracht bekam nur noch einmal Anlass zur Freude: Bei der Einwechslung von Vize-Weltmeister Ante Rebic, der sein Liga-Saisondebüt feierte. Das mögliche 2:1 von Kostic wurde zurückgepfiffen, erneut wegen Abseits.

Somit hätten die Adler ganz am Ende sogar noch einmal zuschlagen und dreifach punkten können. Da sie dies verpassten, endete die teilweise hitzige und umkämpfte Partie mit einem unter dem Strich gerechten Remis. (cs/dpa)

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