Keine Eintracht-Punkte daheim gegen Union Berlin. Der Neuling gewinnt verdient. Frankfurt kann an die Leistungen der vorangegangenen Heimspiele nicht anschliessen und fällt in der Tabelle hinter die Mannschaft aus Köpenick zurück.
Neuling 1. FC Union Berlin hat die Heimspiel-Festivals von Eintracht Frankfurt beendet und mit dem ersten Sieg gegen die Hessen einen weiteren Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Zum Auftakt der Eintracht-Stresswoche mit drei Spielen in sieben Tagen unterlagen die Frankfurter am Montagabend dem Aufsteiger mit 1:2 (0:0).
Sebastian Andersson brachte die Gäste in der 49. Minute in Führung, in der 67. Minute unterlief Evan Ndicka ein Eigentor. Die Berliner kletterten nach dem zweitem Auswärtssieg nacheinander in der Tabelle zum Abschluss des 23. Spieltags der Fussball-Bundesliga vorbei an der Eintracht (11./28 Punkte) auf den zehnten Platz (29).
Am Frankfurter Fan-Boykott wird es nicht gelegen haben, dass es nach dem beeindruckenden 2:0 gegen RB Leipzig, dem berauschenden 5:0 gegen den FC Augsburg und dem mitreissenden 4:1 im Europa-League-Hinspiel gegen Red Bull Salzburg am vergangenen Donnerstag diesmal nicht klappte. Der Treffer von André Silva (79.) vor 47 000 Zuschauern war zu wenig. "Es wird wichtig sein, kompakt zu stehen", hatte Union-Trainer Urs Fischer vorher gesagt. Genau das setzte seine Mannschaft um und liess lange fast nichts zu.
Eintracht-Abwehr sorgt für Rückstand
Nur bei Ecken ging mal so etwas wie Gefahr von den Gastgebern aus, in der 31. Minute allerdings nur, weil Berlins Keeper Rafal Gikiewicz den Ball im Fünf-Meterraum nicht festhalten konnte. Kurz zuvor hatten die Unioner einen Schuss von Timothy Chandler geblockt. Daichi Kamada, Dreifach-Torschütze gegen Salzburg, trat erstmal gar nicht in Erscheinung - in der Liga wartet der Japaner noch immer auf seinen ersten Saisontreffer.
Die Unioner machten in der Phase vieles richtig und hatten durch Yunus Malli, der in der 22. Minute den Ball aber nicht richtig traf und Marius Bülter (34.), dessen Schuss Makoto Hasebe blockte, die Gelegenheiten. Sie verteidigten konsequent, hatten sie den Ball, ging es Richtung leerer Nordwest-Tribüne. Ein Teil der Eintracht-Anhänger protestierte mit Nicht-Anwesenheit gegen das Montagsspiel. Vom generellen Stimmungsboykott konnte aber keine Rede sein.
Gründe zur Freude, geschweige denn zum Jubel, lieferte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter den Fans aber nicht. Dessen Schweizer Pendant auf der Union-Bank durfte schon den Auftritt in der ersten Hälfte als Erfolg werten - musste aber einen Schreckmoment verkraften, als Florian Hübner den Ball nach einer Eintracht-Flanke beinahe ins eigene Tor mit dem Kopf bugsierte.
Das war aber nichts gegen den Patzer im Dreierpack von Keeper Kevin Trapp und den beiden Eintracht-Verteidigern Erik Durm und David Abraham, als jeder dachte, der andere geht auf den Ball im eigenen Strafraum. Nur ging keiner drauf - ausser Unions Christopher Lenz, der den Ball in die Mitte spielte, wo Andersson ungestört sein neuntes Saisontor erzielte. Union konnte seine Defensive noch engmaschiger formieren, Frankfurts Angriff sich zunächst noch weniger entfalten.
Der Berliner aber: wieder ging es über die linke Seite, Trapp sah wieder nicht gut aus und dann traf Ndicka auch noch ins eigene Tor. Kurz danach hielt Pendant Gikiewicz die Zwei-Tore-Führung gegen Goncalo Paciencia fest. Geschlagen war aber auch der starke Union-Torwart, als der eingewechselte Silva mit einem Hackentrick traf - entscheidend abgefälscht durch Hübner. (br/dpa)
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