Normalerweise versuchen Fussball-Fans, ihre Mannschaft zu unterstützen und die Anhänger des gegnerischen Teams in der Lautstärke ihrer Gesänge und Sprüche zu überbieten. Anders am Sonntag in Berlin: Während der Partie des RB Leipzig gegen Union Berlin schwiegen die Fans des Hauptstadtvereins 15 Minuten lang.
Mit einer ungewöhnlichen Aktion protestierten die Union-Anhänger am Sonntagabend gegen den Auftaktgegner RB Leipzig. Eine Viertelstunde herrschte auf der Tribüne des 1.FC Union Berlin grösstenteils Ruhe. Der Verein aus Leipzig gilt in Berlin-Köpenick als Auswuchs der Kommerzialisierung des Fussballs. Darauf wollten die Fans aufmerksam machen. Nach einer Viertelstunde gab es Jubel aus der Kurve der Eisernen, davor hatte es lediglich vereinzelt Applaus gegeben.
Nicht alle Fans einer Meinung
Die Ultra-Gruppierung Wuhlesyndikat war der Initiator der Aktion. In einer Erklärung hatte sie geschrieben: "Wir werden es auch im nächsten Jahr tun und wir werden es in 10 Jahren tun, wenn es nötig ist."
Bei den Union-Profis war die Meinung über die Aktion der Fans geteilt, einige sprachen sich dagegen aus und hatten stattdessen auf Unterstützung gehofft. "Wir müssen es respektieren", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel zu der von den Berliner Ultras initiierten Aktion: "Wir konzentrieren uns auf die sportlichen Dinge." Union verlor 0:4 gegen die Leipziger. (awa/dpa)
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