Der Feuerzeug-Eklat und seine Folgen lähmen den 1. FC Union Berlin. Gegen Kiel enttäuscht der Hauptstadt-Klub.

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Der 1. FC Union Berlin hat nach der juristischen Niederlage vor dem DFB-Bundesgericht auch einen schweren sportlichen Rückschlag kassiert.

Der Bundesligist aus der Hauptstadt verlor gegen das stark abstiegsbedrohte Holstein Kiel mit 0:1 (0:1) und verpasste einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Norddeutschen schöpfen nach dem ersten Auswärtssieg in ihrer Bundesliga-Geschichte hingegen neue Hoffnung und rücken auf den vorletzten Platz vor. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt nur noch einen Zähler.

Kiels Gigovic wird zum Matchwinner

Armin Gigovic (43. Minute) erzielte vor rund 22.000 Zuschauern in der Alten Försterei das Tor des Tages. Union war das leicht bessere Team und erspielte sich mehr Chancen. Beim Abschluss fehlten aber Präzision und Konsequenz.

Durch den sportlichen Dämpfer könnte es für die Köpenicker noch einmal eng werden im Abstiegskampf – vor allem, wenn das Urteil des DFB-Bundesgerichts bestehen bleibt und das im Dezember ausgetragene Spiel gegen den VfL Bochum (1:1) rückwirkend mit 0:2 gewertet wird. Nach der erneuten Niederlage am Grünen Tisch wollen die Köpenicker die letzte Instanz, das Ständige Schiedsgericht, einschalten. Ein Union-Anhänger hatte VfL-Torhüter Patrick Drewes damals mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen.

1. FC Union Berlin - Holstein Kiel
Union Berlin zeigt nach dem Debakel in Dortmund eine Leistungssteigerung, für Punkte hat es dennoch nicht gereicht. © Andreas Gora/dpa

Kiel nutzt die erste Chance

Eine Woche nach dem 0:6-Debakel in Dortmund sorgten die Hausherren zunächst dafür, dass Gäste-Keeper Timon Weiner nicht langweilig wurde. Erst parierte der Torhüter einen Schuss des Ex-Kielers Tom Rothe, dann verhinderte er ein Eigentor durch Max Geschwill. Besonders nach Ecken – allein vier in der ersten Viertelstunde – entwickelten die Berliner Torgefahr.

Zwischendurch erinnerte Pressesprecher Christian Arbeit die Union-Anhänger daran, keine Gegenstände auf den Rasen zu werfen. Einige wenige Fans hatten aus dem für die Choreo verwendeten Papier kleine Kugeln geformt. Die Angst vor einem erneuten Eklat und möglichen Punktabzug ist gross in Berlin.

Nach einer guten Unioner Anfangsphase verlagerte Kiel das Spiel häufiger in die Berliner Hälfte – blieb aber trotzdem ungefährlich. Die Fans sahen eine weitgehend spannungslose und ausgeglichene erste Halbzeit. Der Führungstreffer fiel aus dem Nichts.

Union drängt vergeblich auf den Ausgleich

Union erhöhte nach der Pause die Intensität. Allein in den ersten drei Minuten nach dem Seitenwechsel vergaben Rothe und der eingewechselte Andrej Ilic gute Möglichkeiten. Von Kiel war offensiv wenig zu sehen. Shuto Machinos Schuss an den Pfosten (74.) war die beste Möglichkeit, nachdem Phil Harres (61.) bei seinem Tor im Abseits gestanden hatte.

Union drängte auch in der Schlussphase auf den Ausgleich, spielte seine Angriffe aber nicht zielstrebig genug aus und konnte den nächsten Rückschlag nicht mehr verhindern. (dpa/bearbeitet von ms)

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