Stuttgart - Nach der Champions-League-Party bei Juventus Turin ist der VfB Stuttgart auch in der Fussball-Bundesliga wieder auf Kurs. Der deutsche Vizemeister besiegte am Samstag Neuling Holstein Kiel am Ende knapp, aber hochverdient mit 2:1 (1:0) und bleibt in Sichtweite des oberen Tabellendrittels. Dank der Tore von Deniz Undav (19. Minute) und El Bilal Touré (61.) beendete die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeness in der Liga eine Serie von drei Spielen ohne Sieg. Kiel, das im Tabellenkeller feststeckt, wartet weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg seiner Vereinsgeschichte. Der Anschlusstreffer von Armin Gigovic (84.) kam zu spät.

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Hoeness hatte nach dem 1:0 in Turin gefordert, gegen Kiel nachzulegen und das Spiel als das eigentlich wichtigere der beiden bezeichnet. Denn in der Bundesliga hätte bei einem weiteren Misserfolg der Sturz des Überraschungsteams der Vorsaison ins graue Mittelfeld der Tabelle gedroht. Allerdings verlor Stuttgart seinen Abwehrchef Jeff Chabot mit Gelb-Rot wegen einer Unsportlichkeit (66.) und musste mehr als 20 Minuten in Unterzahl bestreiten. Doch kurz vor dem Ende sah auch Kiels Fiete Arp nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (88.).

Hoeness tauscht nach Königsklasse auf drei Positionen

Um frische Kräfte ins Team zu bringen, wechselte Hoeness seine Startelf gegenüber der Champions League auf drei Positionen. Anstelle von Anthony Rouault, Ermedin Demorovic sowie dem Kapitän und früheren Kieler Atakan Karazor spielten Anrie Chase in der Innenverteidigung, Fabian Rieder im Mittelfeld sowie Touré, Siegtorschütze in der Königsklasse, im Angriff. Für Karazor rückte der sonst offensivere Enzo Millot neben Angelo Stiller auf die Doppelsechs vor der Abwehr.

Die Mannschaft nahm die Mahnungen ihres Trainers ernst. Zwar verzichtete sie gegen die Kieler, die erneut auf ihren angeschlagenen Mittelfeld-Routinier Lewis Holtby verzichten mussten, zunächst auf intensives Pressing. Damit wollten sie die defensiv eingestellten Gäste offenbar aus ihrer Abwehr locken.

VfB Stuttgart - Holstein Kiel
Der VfB erspielte sich in der ersten Halbzeit viele Torchancen - wie hier Jamie Leweling, der aber am Gäste-Tor vorbei zielt. © dpa / Marijan Murat/dpa

Kiel setzt Gegentor-Serie fort

Andererseits kam der VfB schon mehrmals gefährlich vor das Tor, bevor Undav die Führung erzielte. Touré sprintete durch das gesamte Mittelfeld, bediente den Nationalspieler, der mit einem Schlenzer Kiels Torwart Timon Weiner überwand und sein fünftes Saisontor erzielte. Kiel setzte damit eine besondere Serie fort: In bisher allen acht Saisonspielen kassierten die Norddeutschen in der ersten Halbzeit einen Gegentreffer.

Danach übernahm Stuttgart vollends das Kommando, doch Jamie Leweling (37.), Rieder (38.) und vor allem Angelo Stiller (43.) verpassten eine höhere Führung. Kiel, das sich im Spielaufbau schwertat, wurde nur einmal gefährlich, als ein Kopfball von Patrick Erras vom eigenen Mitspieler Arp ins Aus abgefälscht wurde (40.).

Auch nach der Pause hatte Holstein der spielerischen Überlegenheit der Gastgeber nicht viel entgegenzusetzen. Die Folge: Nach weiteren Einschussmöglichkeiten von Undav (56.) und Leweling (60.) erhöhte Touré mit einem Schuss aus rund 25 Metern ins rechte Eck auf 2:0.

Nach Chabots umstrittenem Platzverweis nach einem Gerangel mit einem Kieler keimte bei Holstein in der Schlussphase noch einmal Hoffnung auf. Gigovic traf nach einem Kopfball von Phil Harres an die Latte zum 2:1. Doch das Tor kam zu spät. Stattdessen wurde auch Fiete Arp noch vom Platz verwiesen - und der eingewechselte Shuto Machino zielte per Kopf haarscharf am Stuttgarter Tor vorbei (90.+2).  © Deutsche Presse-Agentur

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