- Katompa Mvumpa statt Wamangituka: Lange Zeit spielt Angreifer Silas wohl unter falscher Identität für den VfB Stuttgart.
- Auch sein Geburtsdatum stimmt offenbar nicht. Auslöser soll ein dubioser Spielervermittler sein. Drohen nun Konsequenzen?
Der Nachname war wohl falsch und auch das Geburtsdatum stimmte offensichtlich nicht: Der in der vergangenen Saison oft so begeisternde Silas Wamangituka hat wohl lange unter falscher Identität für den Fussball-Bundesligisten VfB Stuttgart gespielt. Sein korrekter Name ist demnach Silas Katompa Mvumpa, wie die Schwaben am Dienstag mitteilten.
Auch das Geburtsdatum des Flügelstürmers war wohl nicht korrekt. Laut VfB-Angaben wurde Silas am 6. Oktober 1998 in Kinshasa geboren und ist somit heute 22 und damit genau ein Jahr älter als ursprünglich angenommen. Das alles kam nun heraus, weil Silas sich kürzlich seinem Club offenbart hatte.
Silas: "Letzte Jahre in ständiger Angst gelebt"
Demnach habe der Kongolese den VfB-Verantwortlichen berichtet, dass er "Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers" geworden und Wamangituka nicht sein richtiger Name sei. Zudem nannte der Angreifer ein anderes Geburtsdatum.
Zuvor hatte er sich seit seinem Wechsel zum VfB im Sommer 2019 wohl nicht getraut, Sportdirektor Sven Mislintat und Vorstandsboss
Diese Geschichte beginnt laut VfB im Jahr 2017, als der damals 18-Jährige vom belgischen Topclub RSC Anderlecht zu einem Probetraining eingeladen wird. Um vom Kongo nach Belgien reisen zu können, erhält er ein zeitlich befristetes Visum. Nach einigen Trainingseinheiten will der RSC ihn wohl verpflichten, da sein Visum jedoch vor dem Ablauf steht, muss Silas zunächst zurück in den Kongo, um ein neues zu bekommen.
Hier schaltet sich der ehemalige Spielervermittler ein. Unter massivem Druck solle dieser Silas davon überzeugt haben, dass er nicht mehr nach Europa zurückkehren dürfe, wenn er Belgien einmal verlasse und in den Kongo reise.
Silas "ist vor allem Opfer"
"In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer. Entsprechend werden wir ihn auch schützen", sagt Mislintat. Silas soll Vertrauen zum Vermittler gefasst und in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten sein. Er habe in dieser Zeit "augenscheinlich" weder auf sein Konto noch auf seine Papiere Zugriff gehabt.
Schliesslich habe der Vermittler auch seine Identität geändert und neue Papiere verschafft. Der VfB vermutet, dass dies zum einen passierte, um die Verbindung des Stürmers zu seinem Ausbildungsverein im Kongo zu unterbrechen, zum anderen habe sich dadurch Silas' Abhängigkeit vom Vermittler erhöht - da er von nun an erpressbar gewesen sei.
Konsequenzen für Silas Wamangituka fürchtet der VfB nicht
"Wir haben sofort, nachdem Silas sich uns anvertraut hatte, alle aus unserer Sicht nötigen Massnahmen eingeleitet und die zuständigen Stellen eingeschaltet", sagt VfB-Chef Hitzlsperger. Der Klub steht demnach mit der Deutschen Fussball Liga (DFL) und dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) in Kontakt. Konsequenzen für den Profi fürchten die Schwaben nicht.
Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts gehe man davon aus, "dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist". Ausserdem rechnet der VfB damit, dass Silas zu gegebener Zeit eine neue, auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung bekommen werde. (dpa/fte)
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