In Wolfsburg kann man wieder vom Europapokal träumen: Durch einen 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg sind die Europa-League-Plätze wieder in greifbare Nähe gerückt. Bedanken können sich die Wölfe dabei bei einem ehemaligen Nürnberger.
Der VfL Wolfsburg hat dank Dauer-Torschütze Daniel Ginczek seinen Aufschwung in der Fussball-Bundesliga mit einem Sieg beim Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg fortgesetzt. Der 27-jährige Ginczek brachte die Niedersachsen am Freitagabend beim 2:0 (0:0) gegen seinen Ex-Club in der 58. Minute mit seinem fünften Saisontreffer in Führung. Josip Brekalo sorgte in der Nachspielzeit für den Enstand (90.+2). Die Niedersachsen verbesserten sich zum Auftakt des 15. Spieltags mit 22 Punkten auf Tabellenplatz acht.
Dritter Treffer in Serie für Ginczek
Dem nun schon seit neun Partien sieglosen "Club" fehlte vor 29.604 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion in der Offensive ein Erfolgsgarant wie Ginczek. Der Angreifer traf im dritten Spiel in Serie. Pech hatten die Nürnberger in der Schlussphase, als ein Treffer von Adam Zrelak wegen einer Abseitsposition nicht zählte.
Nürnbergs Trainer Michael Köllner vertraute im Tor erneut auf Fabian Bredlow, obwohl der 23-Jährige zuletzt in München gepatzt hatte. Und der Keeper kam gut ins Spiel: In der vierten Minute parierte er einen Schuss aus spitzem Winkel von Ginczek, sieben Minuten später war er erneut gegen den Stürmer zur Stelle. Auf der Gegenseite schoss Zrelak nach einer Hereingabe von Virgil Misidjan über das Wolfsburger Tor (5.).
Spiel auf überschaubarem Niveau
Köllner hatte seine Offensive umgebaut und neben Zrelak in Matheus Pereira und Federico Palacios zwei weitere Neue für den vorderen Bereich gebracht. Weder die Nürnberger noch die Wolfsburger verwöhnten ihre Fans jedoch mit Torraumszenen. Das Tempo und das spielerische Niveau waren bestenfalls mässig.
Die Gastgeber überliessen dem VfL weitgehend den Ball, doch die Niedersachsen wussten damit nur wenig anzufangen: Yunus Malli, der für den angeschlagenen Admir Mehmedi in der Startelf stand, konnte den zuletzt formstarken Schweizer nicht adäquat als Ideengeber ersetzen.
Kurz vor der Pause kam der "Club" dann nochmal auf. Nürnberg wurde etwas zielstrebiger und hatte bei einem Distanzschuss von Ondrej Petrak Pech: Der Ball flog nur ganz knapp über die Latte (41.).
Mehr Feuer im Spiel nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel steigerte sich das Niveau etwas. Vor allem Wolfsburg agierte entschlossener. Wout Weghorst scheiterte auf Zuspiel von Yannick Gerhardt am Pfosten (57.), eine Minute später machte es Ginczek besser: Er vollendete nach feiner Vorarbeit von Maximilian Arnold aus zentraler Position überlegt zum 1:0. Kurz zuvor hatte Misidjan bei einem Konter für Nürnberg nicht genau genug gezielt (56.).
Für die letzten 20 Minuten brachte Köllner Angreifer Mikael Ishak, um mehr Präsenz vor dem Wolfsburger Tor zu haben. Seine Mannschaft war in der Offensive jedoch grösstenteils zu limitiert. Der Auswärtssieg des VfL geriet nur noch einmal ernsthaft in Gefahr, doch Zrelak stand bei seinem vermeintlichen Ausgleich in der 86. Minute im Abseits. Kurz vor Abpfiff sorgte Brekalo für die endgültige Entscheidung. (mss/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.