Von den "Duselbayern" war einmal mehr die Rede, als dem FC Bayern München Manchester United für das Viertelfinale der Champions League zugelost wurde. Die schwächelnden "Red Devils" werden für den Deutschen Meister nicht als Gefahr wahrgenommen. Doch die CL ist die letzte Chance der Engländer einen Titel zu holen und das macht sie gefährlich. Das und Ryan Giggs, der die Bayern schon einmal in das Tal der Tränen gestossen hat.
"Wir sehen uns nicht als Underdog, wir sehen uns als Manchester United. Und wir haben ein Heimspiel", sagte Ryan Giggs, das Urgestein von ManUtd in der Pressekonferenz vor dem Viertelfinale der Champions League gegen den FC Bayern München (20:45 Uhr, LIVE bei uns im Ticker und auf Sky). Es klingt wie eine Drohung. Keine Spur von Angst. Die vielen Probleme der Engländer rücken in den Hintergrund. An diesem Abend ist es egal, dass ManUtd in der Tabelle der Premier League auf dem siebten Platz liegt und damit sogar um die Qualifikation für die Europa League bangt. Es ist egal, dass Stürmerstar Robin van Persie verletzt fehlen wird. Und es ist auch egal, dass Sir Alex Fergusons Nachfolger David Moyes seit Monaten in der Kritik steht.
ManUtd kann den Bayern gefährlich werden
Sollte sich Giggs' "Wir sind Manchester United"-Einstellung auch nur ein bisschen auf seine Mitspieler übertragen, kann Manchester den Bayern gefährlich werden. Denn wenn sich in den letzten Wochen eines gezeigt hat, dann dass die Bayern durchaus Probleme bekommen können - jedoch nur, wenn der Gegner nicht als Duckmäuser auftritt. Und das kann sich ManUtd keinesfalls erlauben. Das wissen
Sie sind zu weit gekommen, um sich nun kampflos der vermeintlichen bayerischen Übermacht zu ergeben. Auch wenn ihnen die heimische Presse nicht den Hauch einer Chance zuschreibt. "Bayern hat auf jeder Position die besseren Spieler", meint beispielsweise der "Telegraph" und die "Daily Mail" sieht bei Manchester eine "löchrige" Mannschaft. Doch dieses löchrige Team hat nun gegen Bayern die Möglichkeit, Fussballeuropa zu beweisen, dass es immer noch zu den ganz Grossen gehört. Ein Sieg gegen den FC Bayern - und die Fans würden wohl wieder etwas gnädiger über ihr Team urteilen.
Ryan Giggs als Schlüsselspieler
Giggs beschwört in der Pressekonferenz vor dem Spiel den Geist der vielen grossartigen Abende, die man schon im Old Trafford gefeiert habe. Der Greis von Manchester ist zwar bereits 40 Jahre alt, dennoch ist er in diesem Spiel eine Schlüsselfigur. Er war es auch, der sein Manchester mit zwei entscheidenden Assists im Rückspiel gegen Piräus ins dieses Viertelfinale führte. Seine technischen Fähigkeiten und seine Spielübersicht sollen nun das nächste Wunder möglich machen.
Ein Wunder wie damals 1999 in Barcelona. Als Manchester United den Bayern die Champions-League-Trophäe auf die brutalstmögliche Art, in den letzten Minuten der Nachspielzeit, noch aus den Händen riss. Giggs stand damals nicht nur auf dem Platz, er war auch an den entscheidenden Szenen beteiligt. Teddy Sheringham leitete den Volleyschuss des Walisers zum Ausgleich weiter. Giggs' Balleroberung in der 92. Minute führte zu einem weiten Angriff der Engländer und in der Konsequenz zum Siegtor durch Ole Gunnar Solskjaer. Giggs weiss also, wie man dem FC Bayern wehtun kann.
"Ich denke, er wurde in den vergangenen Wochen speziell für diese beiden Partien geschont", meint Paul Scholes, Giggs' ehemaliger Mitspieler. Mit der Liga hat Manchester United bereits abgeschlossen. Dafür muss man Giggs nicht verbrennen. Die Champions League ist nun alles, was zählt. Und das wird Bayern zu spüren bekommen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Manchster United: de Gea - Rafael da Silva, Ferdinand, Jones, Büttner - Carrick, Giggs - Valencia, Kagawa - Rooney, Welbeck
FC Bayern München: Neuer - Rafinha, Martinez, Boateng, Alaba - Schweinsteiger, Lahm - Robben, Kroos, Ribery - Müller
Schiedsrichter: Gomez
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