Adidas und Jürgen Klopp benötigen modische Nachhilfestunden, die Bayern bleiben die Bayern, Schalke ist kein Sauhaufen und Ciro Immobile ist sein Geld vielleicht doch wert. Wir haben acht Erkenntnisse des 1. Spieltags der neuen Champions-League-Saison gesammelt.
1. Erkenntnis: Nicht jede Neuerung ist positiv
Ist der ehemalige 1860-Torwart Gabor Kiraly neuer Chefdesigner bei Adidas? Anders können wir uns nicht erklären, warum der Sportartikelhersteller die Schiedsrichter plötzlich in kurzen, grauen Schlafanzughosen aufs Feld schickt. Die Twitter-Gemeinde amüsierte sich jedenfalls prächtig über das stark gewöhnungsbedürftige Outfit der Unparteiischen. Wer sich jetzt Sorgen macht, dass auch die deutschen Bundesliga-Referees demnächst in diesem stoffgewordenen Fehltritt auflaufen, den können wir beruhigen: Die Schiedsrichter-Kleidung wird sich hierzulande nicht ändern.
2. Erkenntnis: Jürgen Klopp sollte sich Pep Guardiola zum Vorbild nehmen
Apropos neue Kleidung: Auch
3. Erkenntnis: Der FC Bayern bleibt der FC Bayern
Die Bayern sind halt die Bayern. Wer die Münchner in den vergangenen Jahren und gar Jahrzehnten verfolgt hat, weiss, was damit gemeint ist. Kaum ein Team in Europa ist so abgezockt wie der deutsche Rekordmeister. Da macht es auch nichts, dass der Thomas gegen Manchester City schon nach 30 Sekunden frei vor dem Tor danebenmüllert und Robert Lewandowski es ihm später gleichtut - auch nicht, dass David Alaba zwei dicke Dinger vergibt. Alles wurscht. Die Bayern wären nicht die Bayern, wenn sie nicht noch in der letzten Minute den entscheidenden Punch setzen könnten.
4. Erkenntnis: Manchester City bleibt Manchester City
Alle Jahre wieder, Teil I: Kaum ein Verein hat das Geld so locker sitzen wie Manchester City. Hunderte Milliarden Euro soll Besitzer Scheich Mansour bin Zayed Sultan Al Nahyan auf dem Konto haben. Und den einen oder anderen Euro hat er seit dem Kauf des Klubs 2008 bereits in namhafte Spieler investiert. Das grosse Ziel: der Gewinn der Champions League. Nur davon waren die Engländer in den vergangenen Jahren stets ein gutes Stück entfernt. Und auch diese Champions-League-Saison beginnt für die Citizens gar nicht nach Plan. Nicht nur, dass sie Last Minute mit 0:1 beim FC Bayern verloren, gleichzeitig schoss auch noch Gruppengegner AS Rom den ZSKA Moskau mit 5:1 ab. Plötzlich sind die Römer und nicht Manchester heisse Anwärter auf das Achtelfinalticket - neben den Bayern, versteht sich. Auch wenn erst der erste Spieltag rum ist: ManCity droht, ein böses Deja-vu zu erleben.
5. Erkenntnis: Bayer Leverkusen bleibt Bayer Leverkusen
Alle Jahre wieder, Teil II: Mensch Bayer, wieso tust du uns und vor allem dir das immer wieder an? Da spielen die Leverkusener beim AS Monaco ganz gross auf, haben eine Torchance nach der anderen und vergeigen das Spiel am Ende doch mit 0:1. Natürlich kriechen schon wieder die Kritiker aus den Löchern, die Leverkusen das Sieger-Gen und die notwendige Kaltschnäuzigkeit in den entscheidenden Momenten absprechen. Und wenn man sich die Geschichte dieses Vereins so anschaut, muss man leider sagen: zu Recht ...
6. Erkenntnis: Schalke ist doch kein Sauhaufen
Anders als Leverkusen sind die Revierklubs FC Schalke 04 und Borussia Dortmund mit dem Verlauf des ersten Champions-League-Spieltags hochzufrieden. Es gab nicht wenige, die ein Debakel für die "Knappen" beim FC Chelsea vorausgesagt hatten (den Autor dieses Textes mit eingeschlossen). Und als Cesc Fabregas bereits nach elf Minuten zum 1:0 für Chelsea einnetzte, schien die Partie ihren erwarteten Verlauf nehmen. Doch was dann kam, überraschte alle Schalke-Skeptiker, die bereits die Mentalität des Teams infrage stellten. S04 kämpfte sich zurück, spielte mutig nach vorne, erzielte den verdienten Ausgleich und brachte das Remis über die Zeit. Ein Sauhaufen sieht wahrlich anders aus.
7. Erkenntnis: Immobile ist sein Geld vielleicht doch wert
Schalke bewies Moral - und
8. Erkenntnis: Blöde Wetten können blöde Folgen haben
Man wettet nicht - das haben uns unsere Grosseltern schon beigebracht. Und daran hätte sich ein nicht namentlich genanntes Mitglied unserer Redaktion gestern Abend besser halten sollen. "Wenn der Boateng das entscheidende Tor schiesst, nenne ich meinen erstgeborenen Sohn Jerome", sagte die Redakteurin zwei Minuten vor dem Abpfiff der Partie Bayern München gegen Manchester City vor Zeugen. Tja, jetzt ist der Schaden da und für sie stellt sich nun die Frage: Wie verklickere ich das nur meinem Partner?
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