Mailand - Thomas Müller stand ratlos im Strafraum und trottete am traurigen Ende seines letzten Königsklassen-Abends im legendären San Siro mit versteinerter Miene zu den mitgereisten Fans. Die Champions-League-Karriere des 35-Jährigen im Trikot des FC Bayern München endete mit einem enttäuschenden 2:2 (0:0) bei Inter Mailand schon im Viertelfinale statt erst im "Finale dahoam".
"So emotional fühle ich das gerade gar nicht. Ich bin auch gar nicht so enttäuscht. Ich bewerte Spiele für mich selber: habe ich alles gegeben, kann ich in den Spiegel schauen? Hat die Mannschaft alles gegeben, können wir in den Spiegel schauen?", sagte
Nach dem Tor von
Im 163. und letzten Königsklassen-Spiel von Müller im Bayern-Trikot fehlte dem Bundesliga-Tabellenführer der Punch, zumindest eine Verlängerung zu erzwingen. Nach dem internationalen K.o. bleibt dem bis zum Schlusspfiff anrennenden Team von Trainer
Müller wie Messi
Richtig laut wurde es im legendären San Siro bereits vor dem Anpfiff bei der Verkündung der Bayern-Aufstellung. Die Tifosi quittierten diese mit Pfiffen - und erreichten beim Namen Müller den höchsten Dezibelwert. Mehr Respekt konnte man der Bayern-Ikone kaum zollen.
Der 35-Jährige wurde von Trainer Vincent Kompany in die Startelf beordert, identisch mit der beim 2:2 gegen Dortmund am Samstag. Für Müller war es der 163. Einsatz in der Königsklasse, womit er mit Weltstar
Eberl und die "perfekte Leistung"
An der Stätte des Champions-League-Triumphs von 2001 sah Sportchef
Diese wollte sich
Olise vergibt Grosschance
Inter hatte mit der Flexibilität der Bayern zunächst zu kämpfen und nach elf Minuten gab es den ersten grossen Müller-Moment. Der Kapitän eroberte den Ball, bediente den in den Strafraum laufenden Olise mit einem punktgenauen Chip-Pass - doch der Franzose brauchte zu lange und wurde Alessandro Bastoni entscheidend gestört.

Die Bayern verloren in der Folge jedoch ihre Aktivität ein wenig, in der Phase kam Inter zur ersten grossen Möglichkeit. Einen Dimarco-Freistoss von der linken Seite verpasste Marcus Thuram (29.) wenige Meter vor dem Tor nur um Zentimeter. In der Endphase des ersten Abschnitts fingen sich die Bayern wieder, kamen zu einigen Abschlüssen, die aber nicht zwingend genug waren.
Die Inter-Abwehr zeigte, warum man in den elf bisherigen Königsklassen-Spielen der Saison erst drei Gegentore kassierte. Mindestens ein Fuss war immer dazwischen.
Kane trifft einmal, Inter doppelt
Doch dann kam Kane aus dem Nichts. Der englische Nationalspieler erhielt den Ball an der Ecke des Fünfmeterraums, guckte Dimarco aus - und zog trocken ab.
Dafür schlug Inter zu. Nach einer Ecke springt der Ball von Kimmich unglücklich zu Martinez, der zog direkt ab und traf wie schon im Hinspiel. Nur drei Minuten später das gleiche Spiel. Ecke Inter, Tor Inter. Diesmal war Pavard per Kopf zur Stelle - die Bayern standen mit dem Rücken zur Wand.
Kurz nach einer vergebenen Chance von Olise (75.) macht