Barca gegen Benfica mit völlig irrer Aufholjagd

"Ich glaube nicht, dass ich je so ein Comeback erlebt habe. Unglaublich." Hansi Flick war nach dem Sieg des FC Barcelona bei Benfica Lissabon fast schon fassungslos. Ein "verrücktes, verrücktes Spiel" sei das gewesen, was seine Mannschaft da gezeigt hatte.

Im strömende Regen erlebte der Barca-Trainer, wie sich seine Mannschaft selbst an den Rand einer Blamage brachte, nur um wenig später für einen historischen CL-Sieg zu sorgen.

Zunächst sah es zappenduster aus für den FC Barcelona. Und der Grund für den 1:3-Rückstand zur Pause hatte einen Namen: Evangelos Pavlidis. Der griechische Stürmer erzielte in der ersten Halbzeit einen Hattrick. Bereits in der zweiten Minute brachte er Benfica mit 1:0 in Führung.

Beim 2:1 – Robert Lewandowski hatte zwischenzeitlich per Elfmeter ausgeglichen – profitierte Pavlidis von einer Slapstickeinlage durch Alejandro Baldé und Torhüter Wojciech Szczesny, die sich gegenseitig umgerannt hatten.

Sein drittes Tor erzielte Pavlidis per Foulelfmeter, nachdem Szczesny Benfica-Angreifer Kerem Aktürkoglu fast komplett von den Beinen geholt hätte. Der konnte sich zwar durch einen beherzten Sprung retten, den Elfmeter gab es aber trotzdem und so stand es zur Pause 3:1 für Lissabon.

Doch scheinbar fand Hansi Flick in der Kabine die richtigen Worte. Denn in Halbzeit zwei zeigte sich Barcelona als Mentalitäts-Monster. Zunächst traf Raphinha in der 64. Spielminute per Kopf zum 3:2.

Barcelona hatte nicht vor, dieses Spiel aufzugeben. In der 78. Spielminute traf Lewandowski per Foulelfmeter zum 3:4-Anschluss, nachdem Álvaro Carreras zuvor Lamine Yamal gefoult hatte.

Benfica agierte zunehmend verunsichert und liess bei einer kurz ausgeführten Ecke in der 86. Minute Eric García sträflich alleine. Der brauchte nach einer Pedri-Flanke nur noch einnicken und plötzlich war aus einer doppelten Zwei-Tore-Führung ein 4:4 geworden.

Doch noch immer war das Spiel nicht vorbei. In der letzten Minute der Nachspielzeit wurde aus einer Halb-Chance für Benfica ein historisches Ergebnis. Raphinha profitierte von einem langen Ball und schob zum 5:4 ein. Barcelona hatte das Spiel tatsächlich gedreht.

Mit dem Sieg ist Barca bereits sicher für das Champions-League-Achtelfinale qualifiziert und darf sich ganz nebenbei auch noch in die CL-Annalen eintragen. Denn noch nie zuvor hatte eine Begegnung in der Königsklasse mit 4:5 geendet.

Trainer Hansi Flick hatte nach dem Comeback seiner Mannschaft nur Lob übrig: "Die Mentalität des Teams ist so gut. Ich war mit einem Punkt sehr zufrieden, aber mit drei Punkten ist es natürlich noch besser. Wir haben es verdient."