Gegen Ajax Amsterdam wollten die Bayern unbedingt den Liga-Frust vertreiben. Doch nach einem verheissungsvollen Start kehrt erneut Ernüchterung ein beim deutschen Fussball-Rekordmeister.
Jetzt ist der FC Bayern auch in der Champions League vom Erfolgskurs abgekommen. Der deutsche Rekordmeister verpasste beim dürftigen 1:1 (1:1) im Heimspiel gegen Ajax Amsterdam nicht nur den Sprung an die Tabellenspitze der Gruppe E, sondern zeigte auf der europäischen Fussball-Bühne dieselbe aktuelle Verwundbarkeit wie in der Bundesliga. Es war das dritte sieglose Pflichtspiel am Stück.
"Wir haben sicher schon bessere Saisonstarts gehabt, in den letzten drei Spielen stimmen die Ergebnisse nicht, auch die Spielweise ist verbesserungswürdig", sagte der Münchner Nationalspieler
Müller bemängelt Ballverluste
Nach einem Blitzstart mit dem Kopfballtor von
"Jetzt steht dieses 1:1 da, und aus den letzten drei Partien haben wir zu wenig Zählbares mitgenommen, aber es war heute kein einfaches Spiel für uns", sagte
Nach dem Liga-Frust mit einem 1:1 gegen Augsburg und dem 0:2 in Berlin setzte Kovac gegen Ajax auf geballte Erfahrung in der Startelf - und
So auch beim verdienten Führungstor, als Hummels nach einer präzisen Flanke des 34 Jahre alten Holländers völlig frei zum Kopfball kam und sein zweites Champions-League-Tor für die Bayern erzielte. "Es ist wichtig, dass wir sofort eine Reaktion zeigen und wieder in die Erfolgsspur zurückfinden", hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kurz vor der Partie noch bei DAZN gefordert.
Doch dem perfekten Start folgte bald die Ernüchterung. Schon vor dem Gegentor liessen die Bayern die gleichen defensiven Schwächen erkennen, die sie sich auch in der Bundesliga zuletzt leisteten. In der Abwehr sorgte die eine oder andere Nachlässigkeit für Unruhe.
Dusan Tadic schoss über das Tor (17.), Hakim Ziyech prüfte erstmals Nationaltorwart Manuel Neuer (20.). Der niederländische Vizemeister schien nun den Respekt abgelegt zu haben und beeindruckte mit kreativem und technisch anspruchsvollem Fussball. Zum Ausgleich führte eine recht einfache Kombination. Mit einem Doppelpass narrten Tadic und Mazraoui die Münchner Abwehr und schlossen zum 1:1 ab.
James hat Führung auf dem Fuss
Plötzlich war die Anfangssouveränität des deutschen Meisters geschwunden. Das Gegentor zeigte Wirkung, der FC Bayern präsentierte sich in dieser Phase nicht auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Von Thiago und Thomas Müller gingen kaum Impulse aus, im Strafraum fehlten Zielstrebigkeit und Mut zum Abschluss. Kurz vor der Pause hätte Ajax sogar in Führung gehen können. Der starke Ziyech probierte es aus der Distanz, scheiterte aber am gut reagierenden Neuer (44.).
Trotz der dürftigen Darbietung wechselte Kovac zu Beginn der zweiten Hälfte nicht. Das Bild auf dem Rasen veränderte sich aber auch nicht. Ajax setzte nach, spielte mutiger und zeigte ein ganz anderes Tempo als die Bayern. Die Münchner hatten bei Chancen von Tadic (47.) und Nicolas Tagliafico (50.) Glück, nicht in Rückstand zu geraten.
Nach einer guten Stunde reagierte Kovac und brachte James Rodriguez für Robben. Das Angriffsspiel blieb aber erst einmal ungewöhnlich unstrukturiert, während die Gäste durchdachter nach vorne spielten. Donny van de Beek scheiterte nach Zuspiel von Tadic an Neuer (73.). Wenig später hatten dann auch die Bayern endlich wieder eine Chance. Der eingewechselte Serge Gnabry spielte James Rodriguez frei, doch Ajax-Keeper André Onana parierte reaktionsschnell (77.). (br/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.