- Borussia Dortmund ist die erhoffte Revanche für eine historische Schmach gegen Ajax Amsterdam in Unterzahl misslungen.
- Nach der frühen Roten Karte für Mats Hummels dreht Ajax in der zweiten Halbzeit das Spiel.
- RB Leipzig hat nach dem vierten Gruppenspieltag keine Chance mehr auf das Champions-League-Achtelfinale.
Trainer
Hummels: "Das war eine absurde Fehlentscheidung"
"Ich habe keine Ahnung, wie man Rot geben kann. Wie man als Schiedsrichter auf Champions-League-Niveau auf die Idee kommen kann, Rot zu geben", sagte Hummels beim Streamingdienst DAZN und fügte hinzu: "Ich bin direkt auf dem Platz geblieben. Als er bei der Roten Karte geblieben ist, war ich ungläubig. Das war eine absurde Fehlentscheidung."
Auch Kapitän
Beide Mannschaften lieferten sich ein hitziges Duell, wozu auch der englische Schiedsrichter Michael Oliver mit seinen Entscheidungen beitrug. Vor allem die Rote Karte für Hummels in der 29. Minute erhitzte die Gemüter. Der Weltmeister von 2014 brachte zwar mit einer Grätsche Antony zu Fall, traf den hochspringenden Ajax-Profi aber kaum. Auch der Video-Schiedsrichter wollte die Entscheidung nicht zurücknehmen.
Reus: "Da läuft irgendwas falsch im Fussball"
"Es ist so ein erfahrener Schiedsrichter, der aus England kommt. Der die Möglichkeit hat, eine erste Wahrnehmung zu kontrollieren über Leute, die im Warmen sitzen. Die es sich in Ruhe angucken können und es tatsächlich auch machen. Und dann tatsächlich von dort entscheiden, dass man die Karte so geben kann. Dann tut es mir leid, dann läuft irgendwas falsch im Fussball. Für uns war das maximal bitter", schimpfte BVB-Coach Rose.
Auf der Gegenseite griff der VAR dagegen beim Dortmunder Elfmeter ein. Noussair Mazraoui hatte Bellingham im Laufen tatsächlich berührt. Ob es aber auch der Grund für den Hinfaller des Engländers war, blieb fraglich. Spätestens nach diesen zwei Szenen war endgültig Feuer in der Partie.
Dass es ein ganz anderes Spiel als bei der Lehrstunde von Amsterdam wurde, lag vor allem am BVB. Wie von Trainer Marco Rose gefordert, traten die Schwarz-Gelben mutiger, aggressiver und mit einem ganz anderen Pressing auf. Das zeigte bei den Niederländern Wirkung, das sonst so exzellente Passspiel funktionierte bei Weitem nicht so gut wie im Hinspiel.
Schon nach 72 Sekunden hatte Hummels per Kopf die erste Chance zur Führung. Es war das Signal für eine starke Dortmunder Anfangsphase. Die grösste Möglichkeit zur Führung vergab dabei Bellingham, der am leeren Tor vorbeiköpfte. Zuvor war
Reus erzielt Führung mit verwandeltem Elfmeter
Mit Wut im Bauch suchte der BVB aber weiter seine Chancen und wurde durch Reus' Elfmetertor belohnt. Da sprang auch Torjäger
Nach dem Gegentor kamen aber die Holländer in Überzahl mächtig auf und sorgten noch vor der Pause für eine Phase, in der die BVB-Hintermannschaft gehörig unter Druck geriet. Ein Schuss von Lisandro Martinez knapp neben das Tor (44.), dann ein Kopfball auf die Latte (45.) und schliesslich noch eine Riesenchance von Steven Berghuis, die Gregor Kobel parierte (45.+2) - geradezu taumelnd sehnte der BVB den Pausenpfiff herbei.
Bevor es wieder losging, sprach Haaland seinen Kollegen noch einmal Mut zu - und fast wäre Bellingham der zweite Treffer geglückt. Eine leidenschaftliche Vorstellung der Dortmunder, obwohl acht Spieler verletzt fehlten. Und Nummer neun kam in Person von Marius Wolf hinzu, der nach gut einer Stunde mit muskulären Problemen vom Feld musste.
Für seine Kollegen wurde es mehr und mehr eine Abwehrschlacht. Der BVB schaffte kaum mehr Entlastung. Und so war der Gegentreffer fast die logische Folge. Nach Flanke von Antony verlängerte Marin Pongracic unglücklich den Ball, so dass Tadic am langen Pfosten den Ball über die Linie drücken konnte. Und es kam noch schlimmer. Nach einer erneuten Flanke von Antony trifft Haller per Kopf zum Sieg, ehe Klaassen alles klar macht.
Königsklassen-Aus für Leipzig
Für RB Leipzig ist das Champions-League-Aus vorzeitig besiegelt. Der Halbfinalist aus dem Vorjahr kann trotz des späten 2:2 (1:2) am Mittwochabend gegen Paris Saint-Germain die K.o.-Phase nicht mehr erreichen. Als letzte Hoffnung bleibt dem Fussball-Bundesligisten nach dem ersten Punkt in der Königsklasse nur noch die Chance auf die Europa League, um international zu überwintern.
Der in Paris geborene Christopher Nkunku (8.) köpfte die Leipziger vor 39.794 Zuschauern gegen seinen Ex-Club in Führung, ehe der zuvor gefoulte André Silva einen Elfmeter (12.) verschoss. Das bestrafte Georginio Wijnaldum umgehend: Erst traf er zum Ausgleich (21.), dann zur Führung (40.). Den späten Ausgleich für RB erzielte Dominik Szoboszlai (90.+2) per Foulelfmeter. (Heinz Büse und Stefan Tabeling/dpa/ash)
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