Borussia Dortmund und das Verletzungspech - kaum ein Spiel endet ohne neue Hiobsbotschaften für Trainer Thomas Tuchel. Stark dezimiert reist die Mannschaft zum Champions-League-Spiel nach Lissabon. Dennoch geben sich die Borussen selbstbewusst.

Mehr News zur Champions League

Beim BVB reissen die Verletzungssorgen nicht ab. Auch nach dem Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC (1:1) gibt es einen neuen prominenten Namen im Lazarett von Borussia Dortmund. Linksverteidiger Marcel Schmelzer verletzte sich an den Adduktoren und muss für das Champions-League-Spiel bei Sporting Lissabon heute Abend (20:45 Uhr LIVE bei Sky und bei uns im Ticker) passen.

Damit erhöht sich die Ausfall-Liste der Borussen auf elf Spieler. Neben den Langzeitverletzten Neven Subotic (Rippen-OP), Sven Bender (Sprunggelenk), Marco Reus (Adduktoren) und Erik Durm (Knie-OP) fallen derzeit auch Neuzugang Raphael Guerreiro, Mittelfeld-Allrounder Gonzalo Castro (beide Faserriss), Flügelspieler André Schürrle (Innenband) und Stürmer Adrian Ramos (muskuläre Probleme) aus.

Merino und Park nicht spielberechtigt

Hinzu kommen noch Mittelfeldspieler Mikel Merino und Schmelzers potenzieller Ersatz Jo-Hoo Park, die beide vor der Saison nicht für den Champions-League-Kader der Dortmunder nominiert wurden.

Merino stand gegen Hertha noch als Innenverteidiger in der Startelf. Diesen Platz könnten nun Marc Bartra einnehmen, der nach auskurierter Adduktorenverletzung gegen Berlin zumindest auf der Bank Platz nahm. Offensiv-Talent Emre Mor kassierte gegen die Hertha zwar eine zweifelhafte Rote Karte, ist aber für die Champions League spielberechtigt.

Der BVB hofft zudem, dass Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek und Innenverteidiger Sokratis, die nach ihren in der Länderspielpause erlittenen Blessuren mit nach Lissabon gereist sind, auflaufen können.

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel zeigt sich vor dem Spiel besorgt über die aktuelle Verletzten-Misere: "Das habe ich so noch nicht erlebt", sagte der 43-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Es gibt aber nicht den einen Grund dafür, man muss jede Verletzung individuell betrachten."

Adduktorenverletzungen häufen sich

Auffällig ist diese Entwicklung dennoch. Reus, Guerreiro, Castro und Schmelzer sind an den Adduktoren verletzt, Bartra und Sokratis fielen ebenfalls wegen Problemen in diesem Bereich aus.

Verwunderlich, da gerade Tuchel dafür bekannt ist, viel Wert auf Trainingssteuerung zu legen. Er achtet penibel auf die Intensität der Belastung seiner Spieler, hat zudem die Ernährung seiner Profis umgestellt. In seinem ersten Jahr beim BVB war die Verletzten-Zahl gegenüber Vorgänger Jürgen Klopp noch zurückgegangen.

Nicht nur die aktuelle Personalsituation veranlasste Klub-Chef Hans-Joachim Watzke im "kicker" dazu, den Meistertitel abzuhaken. Der FC Bayern sei aktuell nicht einzuholen. "In diesem Jahr nicht", sagte Watzke. "Wir sollten unsere junge Truppe nicht mit zu viel Erwartungen überfrachten."

Seine Mannschaft erreiche ihren Leistungshöhepunkt erst in einigen Jahren, betonte der BVB-Boss. Da ist es umso bitterer, dass der Konkurrent aus München aktuell schwächelt, die Borussen mit ihren vielen Ausfällen aber keinen Profit daraus schlagen können.

Trotz der Misere selbstbewusst

Für das Champions-League-Spiel in Lissabon zeigen sich die Schwarz-Gelben dennoch selbstbewusst. "Wir wollen ein gutes Spiel machen und wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren", sagt BVB-Keeper Roman Bürki. Das ist auch bitter nötig, wollen die Borussen auf dem Weg Richtung Achtelfinale nicht ins Hintertreffen geraten. Zwar grüsst Dortmund nach zwei Spielen von der Tabellenspitze, allerdings liegt Sporting auf Rang drei nur einen Punkt zurück.

Unterschätzen wird der BVB seinen Gegner auf keinen Fall. Der portugiesische Vizemeister stand am ersten Spieltag kurz vor der Sensation, als er bei Real Madrid bis zur 89. Minute mit 1:0 führte. Die Madrilenen drehten die Partie erst durch zwei späte Tore.

Watzke hat deshalb das Ziel ausgegeben "mindestens ein Unentschieden" zu erreichen, um den Hauptkonkurrenten im Kampf ums Achtelfinale auf Distanz zu halten - am besten ohne neue Verletzungen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.