Als grosser Aussenseiter war der FC Schalke 04 in das Achtelfinal-Rückspiel beim englischen Meister Manchester City gegangen. Eine halbe Stunde lang wehrten sich die Königsblauen, dann erlebten sie gegen das Team von Pep Guardiola ein Debakel.

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Lehrstunde statt Fussball-Wunder: Ein chancenloser FC Schalke 04 hat sich gegen das Millionen-Ensemble von Manchester City blamiert und ist nach der höchsten Niederlage eines deutschen Teams in der Champions League krachend gescheitert. Trotz einer in der ersten halben Stunde ansehnlichen Leistung unterlagen die Königsblauen am Dienstag im Achtelfinal-Rückspiel klar und in der Höhe verdient mit 0:7 (0:3) und können sich ab sofort ganz auf den heiklen Abstiegskampf in der Bundesliga konzentrieren.

Bis zum Heimspiel am Samstag gegen RB Leipzig muss Trainer Domenico Tedesco sein Team wieder aufrichten. Vor rund 50 000 Zuschauern im Etihad-Stadion brach Sergio Agüero mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 32. Spielminute den Bann gegen die zunächst diszipliniert verteidigenden Schalker. Mit dem zweiten Tor des Argentiniers (38.) und dem Treffer des überragenden Ex-Schalkers Leroy Sané (42.) war die Partie bereits zur Pause entschieden.

Raheem Sterling (56.), Bernardo Silva (71.), Phil Foden (78.) und Gabriel Jesus (84.) stellten gegen die dann resignierenden Revier-Kicker fast mühelos den Endstand her. Die Worte des neuen Schalker Sportvorstandes Jochen Schneider klangen im Nachhinein fast wie Hohn. "Es ist ein Spiel, das wir geniessen sollten", hatte Schneider vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky gesagt und gefordert, dass sich die Elf "Schritt für Schritt rauskämpfen" solle aus der "Delle".

Bundesliga-14. ohne Chancen

Tatsächlich hatten ja die jüngsten Auftritte ein wenig Hoffnung gemacht. Doch Man City tat den Schalkern nicht den Gefallen, diese zu unterschätzen - und demontierte nach einer kurzen Aufwärmphase mit einer Gala-Vorstellung den am Ende auseinanderfallenden Bundesliga-14. "Wir müssen hellwach sein", hatte der ehemalige Bayern-Coach Pep Guardiola angemahnt, was seine Spieler auch von Beginn an umsetzten. Die Gastgeber dominierten das Geschehen.

Die Schalker verteidigten ohne den kurzfristig verletzt ausgefallenen Innenverteidiger Matija Nastasic eine halbe Stunde lang geschickt und hatten Glück, dass Agüero aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf (14.). Der Elfmeterpfiff zum 1:0 durch den französischen Schiedsrichter Clement Turpin war zwar hart, aber nach dem Eingreifen von Jeffrey Bruma gegen Bernardo Silva durchaus vertretbar. Mit einem frechen Schlenzer in die Tormitte liess Agüero dem Schalker Schlussmann Ralf Fährmann in dessen 40. Europacup-Spiel keine Chance.

Desolate Verteidigung

Und das Tor war der offenbar dringend benötigte Impuls für das attraktive Offensivspiel der Citizens. Ilkay Gündogan passte auf Sterling, der wiederum per Hacke Agüero bediente. Eine mögliche Abseitsstellung bei Gündogans Pass wurde per Videobeweis überprüft, doch nach dreiminütiger Wartezeit stand das 2:0 fest.

Und für Schalke wurde es schlimmer und schlimmer. Der stark aufspielende Sané liess Weston McKennie stehen und überwand Fährmann mit einem unhaltbaren Flachschuss. Das mögliche 4:0 verhinderte der Schalker Kapitän gegen Sterling reaktionsschnell (45.+2).

Nun waren Form und Klasse von Man City zu erkennen. Mit dem Selbstvertrauen von 16 Siegen aus den 18 zurückliegenden Spielen liessen die Gastgeber auch nach dem Wechsel nicht nach. Sanés Tor wurde wegen Abseits nach Videobeweis aberkannt (53.), Sterlings Treffer hingegen nach Intervention des Video-Assistenten anerkannt. Die Schalker verteidigten desolat - und wurden heftig bestraft.

(dpa/fra)

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