Endspiel für den "Fussballgott": Bastian Schweinsteiger kämpft mit Manchester United im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg ums Überleben in der Champions League. Die Fans der "Red Devils" lieben den Deutschen. Dafür kriselt es zwischen Schweinsteiger und Trainer Louis van Gaal.

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"Bayern München ist gross, aber Manchester United ist grösser." Mit diesen provokanten Worten startete Bastian Schweinsteiger im Juli sein Abenteuer Manchester United - wohlwissend, dass diese Aussagen bei den Fans seines neuen Klubs blendend ankommen werden.

Der vom FC Bayern zu den "Red Devils" gewechselte Weltmeister schob gleich noch hinterher: "Ich bin mir sicher, dass diese Mannschaft die Qualität hat, Titel zu gewinnen."

Fast fünf Monate sind seitdem ins Land gegangen. Und die bittere Realität hat den mittlerweile 31-Jährigen eingeholt.

Manchester United wird zu "Boring, Boring ManUnited"

Unter dem im Juli 2014 verpflichteten Louis van Gaal sollte Manchester United seinen alten Glanz wiederfinden. Doch stattdessen lässt der "Tulpengeneral", wie van Gaal in seiner Zeit beim FC Bayern genannt wurde, einen derart destruktiven Fussball, dass sich in der Fangemeinde vermehrt Widerstand gegen den Niederländer regt.

Ein nationaler Titel erscheint aufgrund der jüngst gezeigten Leistungen unwahrscheinlich - ein internationaler so gut wie unmöglich. In England werden die "Red Devils" aufgrund ihrer uninspirierten Darbietungen bereits als "Boring, Boring ManUnited" verspottet.

Fünf Saison-Partien endeten bis dato 0:0 - auch im vergangenen Heimspiel gegen West Ham reichte es nur zum torlosen Remis. In der längst nicht mehr so glanzvollen Premier League ist ManUnited mit 29 Punkten nach 15 Spieltagen immerhin noch Tabellenvierter. Dafür droht in der "Königsklasse" heute Abend das Aus.

Nur mit einem Sieg beim VfL Wolfsburg (20:45 Uhr, LIVE bei Sky und bei uns im Ticker) zieht Manchester aus eigener Kraft ins Achtelfinale der Champions League ein. Andernfalls brauchen die Engländer Schützenhilfe von ZSKA Moskau, das bei PSV Eindhoven antritt.

Bastian Schweinsteiger soll das Aus in der Champions League verhindern

Ein Aus in der Gruppenphase der Champions League wäre ein Desaster für den ruhmreichen Traditionsklub aus der englischen Arbeiterstadt.

Verhindern soll es unter anderem Schweinsteiger, der in Wolfsburg erneut in der Startelf der "Red Devils" stehen wird. Ohnehin hat der Mittelfeldspieler noch keine Liga- oder Champions-League-Begegnung in dieser Saison verpasst.

Der 31-Jährige ist seit Saisonbeginn unumstrittener Stammspieler und Fan-Liebling. Die United-Anhänger besingen ihn mit "Deutscher Fussball-Meister"-Sprechchören, wählten ihn jüngst zum besten Spieler des Monats November.

Schweinsteiger ist wie schon zu Bayern-Zeiten der Kopf des Teams, lenkt das Spiel, variiert und steuert das Tempo immer noch wie kein Zweiter im Weltfussball. Mehr als 85 Prozent seiner Pässe finden den Mitspieler.

Beim 2:1-Sieg in Watford am 21. November bereitete Schweinsteiger das Last-Minute-Tor seines Klubs vor, das Watford-Stürmer Troy Deeney unglücklich ins eigene Netz bugsierte. Beim 1:1-Unentschieden gegen Sensations-Tabellenführer Leicester City köpfte Schweinsteiger den Ausgleich.

Louis van Gaal kritisiert Bastian Schweinsteiger

Dennoch wird der Ex-Bayern-Star kritisiert, und das ausgerechnet von seinem Trainer. "Ich glaube, dass Schweinsteiger in jedem seiner Spiele für uns noch hätte besser spielen können", sagte van Gaal nach dem 0:0 gegen West Ham: "Bislang haben wir noch nicht den besten Schweinsteiger gesehen - den Spieler, den ich von Bayern München kenne."

Van Gaal ist seit Jahrzehnten im Fussballgeschäft. Er weiss, wie er seine Spieler kitzelt, sie motiviert, an ihre Leistungsgrenze bringt.

Ebenfalls weiss er um die Wichtigkeit Schweinsteigers für sein Team, heute, in dieser zukunftsweisenden Partie. "In diesem Moment ist das das wichtigste Spiel. Für den Klub ist es sehr wichtig, ins Achtelfinale zu kommen", bekräftigte van Gaal.

Doch nicht nur für den Verein, sondern auch für den Niederländer persönlich ist das Erreichen der K.o.-Runde ein Muss - sonst droht sich der Gegenwind der Fans in einen Sturm zu verwandeln.

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