Der FC Bayern München verliert beim FC Barcelona das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale mit 0:3. Ein Ergebnis, das klarer klingt, als es im Spielverlauf der Fall war. Dennoch lassen sich mehrere Gründe für die herbe Pleite der Bayern finden.
1. Grund: Messi, Messi, Messi
Was soll man dazu noch sagen? Was
Hatten die Bayern den kleinen Argentinier in Halbzeit eins noch halbwegs im Griff, liess Messi nach der Pause keinen Zweifel daran aufkommen, dass er nicht gewillt ist, den Weltfussballer-Titel noch einmal an
Bei diesem 2:0 ist es müssig über einen möglichen Fehler von Jerome Boateng zu diskutieren - auch wenn er sich in bester Bayern-Tradition auf den Hosenboden gesetzt hatte. Messi wollte dieses Dribbling und er wollte dieses Tor. Wie er den deutschen Nationalspieler austanzt, ist unnachahmlich.
Lukas Podolski bringt es auf den Punkt:
Und mehr ist dazu wirklich nicht zu sagen.
2. Grund: Die Ideen fehlen
Auf dem Papier sah das Mittelfeld des FC Bayern München gar nicht so schlecht aus.
Trotzdem blieben vor allem
In diesem Spiel merkte man deutlich: Arjen Robben und Franck Ribéry fehlen dem FC Bayern sehr.
3. Grund: die Taktik
Der Kapitän sprach wahre Worte. "Wir haben uns dreimal auskontern lassen. Das ist bitter", sagte Philipp Lahm nach dem Spiel. Tatsächlich ist es überraschend, dass Barcelona nicht bereits in der ersten Viertelstunde des Spiels einen Konter im Tor unterbrachte. Guardiola hatte zu Beginn der Partie eine Ausrichtung gewählt, die auf viele Experten wie ein Himmelfahrtskommando wirkte. Oliver Kahn analysierte zur Halbzeit im ZDF: "Die Dreierkette hat im Grossen und Ganzen gar nicht funktioniert. Hinten Mann gegen Mann zu spielen ist schon äusserst abenteuerlich. Guardiola wird nicht damit gerechnet haben, dass Barcelona so viele lange Bälle spielt."
Nach der Umstellung auf eine klassische Viererkette ohne Manndeckung funktionierte das Bayern-Spiel zwar besser, doch Abstimmungsprobleme gab es nach wie vor. Das zeigte sich bei den Gegentoren deutlich.
Auch die Auswechslung von
4. Grund: die Müdigkeit
Die Bayern kommen in diesen letzten Saisonwochen auf dem Zahnfleisch daher. Sie boten gegen Barcelona zwar eine kämperisch gute Leistung - laut Rummenigge gar "heldenhaft" - doch zum Ende hin schwanden immer mehr die Kräfte. Weltklassespielern wie Lahm und Schweinsteiger merkt man noch an, dass sie lange verletzt waren. Es ist also kein Wunder, dass alle drei Barca-Tore in der Schlussviertelstunde fielen.
Auch im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund hatten sich bereits Verschleisserscheinungen gezeigt. Dabei spielen natürlich auch die vielen Verletzten eine Rolle. Guardiola hat derzeit einfach nicht die Möglichkeit, seinen fitten Spielern eine Pause einzuräumen. Wer laufen kann, spielt.
Und das gilt auch für das Rückspiel in München.
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