Micah Richards ist dafür bekannt, keinem Flachwitz aus dem Weg zu gehen. Das macht den Charme des ehemaligen ManCity-Spielers aus, der unter anderem für CBS die Champions League begleitet. Im Normalfall findet Richards jedoch schnell wieder den Weg zurück in eine gewisse Professionalität – nicht so jedoch, wenn es um einen bestimmten Verein geht.
Manchmal gibt es Momente, in denen sich Menschen einfach nicht mehr zurückhalten können und in unkontrollierte Lachanfälle ausbrechen. Gerne passiert das in den unpassendsten Momenten, aber wenn der Lachmuskel erst einmal arbeitet, ist es kaum möglich, ihn wieder einzubremsen. Das ist dann wie gekitzelt werden, man hat keine Chance gegen die eigene Quatschreaktion.
Auslöser für Lachanfälle können dabei höchst unterschiedlich sein: eine komische Situation, ein Versprecher – oder ein Wort, das so klingt, wie etwas anderes. Der französische Fussballverein Stade Brest zum Beispiel klingt für englischsprachige Menschen sehr nach "Breast" (dt. Brust) und wenn man nun ein ganz klein wenig infantilen Humor in sich trägt und blöderweise in einer Fernsehshow über genau diesen Verein referieren soll, dann kann das ungeahnte Folgen haben.
Micah Richards besticht mit Humor und Expertise
Micah Richards gehört zu den beliebtesten TV-Experten im englischsprachigen Raum. Mit einer Mischung aus Humor und Expertise hat sich der Ex-ManCity-Spieler in die Herzen vieler Fans analysiert. Während Richards normalerweise nach ein paar Gags schnell wieder die Kurve in Richtung Professionalität bekommt, hat sich in der laufenden Champions-League-Saison sein Kryptonit herauskristallisiert: Wenn es um Stade Brest geht, kann Richards einfach nicht ernst bleiben. Regelmässig treibt er seine Mitstreiter Thierry Henry und Jamie Carragher sowie Moderatorin Kate Scott mit zweideutigen Witzen in den Wahnsinn und bricht immer wieder in Kicheranfälle aus.
Um dieser Umtriebigkeit des 36-Jährigen Einhalt zu gebieten, hatte sich das CBS-Team am fünften Spieltag der Champions League eine Art Schocktherapie für Richards einfallen lassen. In ihrer Überleitung zum Segment über Stade Brest, die beim FC Barcelona antreten durften (Endstand: 3:0), wandte sich Kate Scott an Richards und verbot ihm, in den kommenden Minuten auch nur einen Ton zu sagen oder zu lachen: "Leider hast du regelmässig bewiesen, dass du in den Segmenten, in denen es um Brest geht, nicht professionell bleiben kannst."
Die Humor-Hölle bricht los
Dann bricht die Humor-Hölle über Richards herein. "Nach vier Spielen, wer hier mag Brest?", fragt Scott ganz unschuldig, was in Richards Ohren aber natürlich sehr zweideutig ankommt. Carragher und Henry heben brav die Hand und Carragher führt aus: "Ich mag ihre Form."
Schon an dieser Stelle zerreisst es Micah Richards förmlich. Doch Scott, Carragher und Henry legen immer noch einen drauf. "Wie gerne schaut ihr ihnen zu", fragt Scott. "Würdet ihr dafür bezahlen, ihnen zuzuschauen?" "Hab ich auf jeden Fall schon gemacht", antwortet Carragher, der auch schon nicht mehr an sich halten kann. Thierry Henry versucht es etwas subtiler: "Was man auf jeden Fall sagen kann, sie müssen nicht gross sein, sie können auch klein sein, um mithalten zu können." Und Scott hat noch eine Frage auf Lager: "Glaubt ihr, sie werden heute entblösst?" Carraghers Antwort: "Ich hoffe doch."
Dann bricht Richards sein Schweigen: "Was ist das hier? Was ist das für ein Blödsinn? Wow!" Als Scott, die sichtlich Freude an der ganzen Situation hat, zu einem letzten Innuendo ausholt, hat Richards eine Vermutung: "Ihr wollt wohl, dass ich heute Abend entlassen werde? Ich verweigere die Aussage." Und damit endet eins der wohl lustigsten Segmente, die das Fussballfernsehen je gesehen hat. Also zumindest für all jene, die keine Angst vor tieffliegenden Pointen haben.
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