Premiere in der Champions League: Ein Videoassistent greift bei der Partie zwischen Slavia Prag und Inter Mailand so kurios ins Geschehen ein, wie es in der Königsklasse bisher noch nie geschehen ist.
Es läuft die 35. Spielminute. Romelu Lukaku trifft zum 2:0 gegen Slavia Prag und bejubelt das Tor mit seinen Teamkollegen von Inter Mailand ausgiebig - in Zeiten des Videobeweises ein geradezu leichtsinniges Verhalten.
Denn die Nerazzurri hatten ihre Rechnung ohne den VAR gemacht. Der schreitet ein und verweigert dem Treffer des Belgiers wegen eines vorangegangenen Foulspiels die Gültigkeit. So weit, so normal.
Was Schiedsrichter Szymon Marciniak aber kurz darauf entscheidet, hat es in dieser Form in der Champions League noch nie gegeben. Der Pole zeigt auf den Punkt. Elfmeter für Slavia Prag.
Kapitän Tomas Soucek lässt sich die Chance nicht entgehen und verwandelt zum Ausgleich. Statt 0:2 aus Sicht der Tschechen steht es plötzlich 1:1.
VAR greift nach knapp zwei Spielminuten ein
Doch was war genau passiert? Exakt 107 Sekunden vor Lukakus Treffer hatte Inters Stefan de Vrij Prags Peter Olayinka im Strafraum der Nerazzurri am Fuss getroffen.
Der Referee bewertete das Einsteigen des Niederländers aber zunächst nicht als Foulspiel und so lief die Partie weiter, ehe sie durch das vermeintliche Tor für Inter wieder unterbrochen wurde - und der Videoassistent einschreiten konnte.
Der Ärger aufseiten der Italiener war in der Folge gross. Generell herrschte im Prager Sinobo Stadion kurzzeitig Rätselraten und Kopfschütteln - kein Wunder angesichts der Ahndung einer Aktion, die sich fast zwei Minuten zuvor abgespielt hatte.
Trösten konnte sich Inter Mailand am Ende mit dem Ausgang der Partie. Dank einer couragierten zweiten Hälfte siegten die Italiener mit 3:1 (1:1) und haben damit gute Chancen aufs Weiterkommen in die K.-o.-Runde.
Für den Einzug ins Achtelfinale muss Inter am letzten Spieltag gegen den schon feststehenden Gruppensieger FC Barcelona mindestens so viele Punkte holen, wie Borussia Dortmund gegen das bereits ausgeschiedene Slavia Prag. (fte)
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