Wunder gibt es im Fussball immer wieder. Und die laufen im Endeffekt auch immer gleich ab. Wenn der FC Bayern München am Abend im Halbfinale der Champions League gegen den FC Barcelona antritt, muss schon verdammt viel richtig laufen, aber unmöglich ist das Wunder von München auf keinen Fall. Der FCB muss sich nur an den richtigen Vorbildern orientieren.
Was wir uns bei diesem Spielverlauf gedacht haben, fragen Sie sich? Wir haben natürlich eine Erklärung:
Wenn man es genau nimmt, hat erst ein Klub in der Champions League einen Drei-Tore-Rückstand im Rückspiel aufgeholt. Deportivo La Coruña nach einem 1:4 beim AC Mailand in der Saison 2003/04 nämlich. Kleinere Fussballwunder gab es jedoch schon öfter. Der FC Barcelona selbst machte 2012/13 einen 0:2-Rückstand gegen den AC Mailand mit 4:0 wett. Ein grosses Vorbild ist auch Werder Bremen, das in der Saison 1999/00 im Uefa-Cup einen 0:3-Rückstand gegen Olympique Lyon mit 4:0 im Rückspiel vergessen machte.
Wenn man diese und andere Fussball-Wunder-Spiele mal genauer unter die Lupe nimmt, lassen sich mehrere Gemeinsamkeiten herausgefiltern. Dinge also, die zwangsläufig bei jedem Fussballwunder passieren müssen: ein frühes Tor (am besten in der 5. Minute, wie es sowohl Deportivo als auch dem FC Barcelona gegen den AC Mailand gelang); ein Tor vor der Halbzeit - zur Schwächung der Moral (gesehen bei Deportivo, Barca und Bremen); und natürlich - um den Spannungsbogen hoch zu halten - ein Tor kurz vor Abpfiff.
Aufgrund dieser bierernsten Statistiken haben wir das "Wunder von München" vorgezeichnet - wie es vielleicht hoffentlich idealerweise am Abend ablaufen könnte. Aber darauf verlassen würden wir uns auch nicht.
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