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Die Bayern-Krise spitzt sich weiter zu. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League verliert der FC Bayern bei Lazio Rom nach einem Elfmeter-Tor durch Ciro Immobile mit 0:1.
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Der Einzug ins Viertelfinale ist damit in weite Ferne gerückt, auch weil die Statistik gegen die Bayern spricht. Nach einer Niederlage im Hinspiel scheiterte der deutsche Rekordmeister zuletzt siebenmal in Folge in der K.o.-Phase der Königsklasse.
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Und auch andere Statistiken sollten den Bayern zu denken geben. Erstmals seit 2015 verloren die Bayern zwei Pflichtspiele in Serie ohne eigenen Treffer. Zudem kam von 17 abgegebenen Schüssen im Olympiastadion kein einziger aufs Tor. Entsprechend fielen auch die Reaktionen bei den frustrierten Münchnern aus.
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Wieder einmal stellte sich nach dem Spiel Thomas Müller den Fans und den Kameras. Die Mannschaft habe "zu viele Unsicherheiten" gezeigt, "zu wenig Kaltschnäuzigkeit". Müller räumte ein: "Wir drehen uns im Kreis. Wir sind nicht zufrieden, das ist völlig klar, und ihr könnt auch von mir aus draufhauen."
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"Wer sagt denn, dass es in drei Wochen nicht ganz anders ausschaut?!", fragte Müller, der gegen Lazio von Anfang an ran durfte und einer der Hoffnungsschimmer im Spiel der Bayern war.
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Doch Müller gab sich im Hinblick auf das Rückspiel auch kämpferisch: "Wir bleiben zusammen und werden bis zur letzten Sekunde in allen Wettbewerben alles geben, und darauf müssen sich die Gegner einstellen. Und dann schauen wir, was wir kriegen."
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Eine Trainerdiskussion rund um Thomas Tuchel wollte Müller jedenfalls nicht führen: "Da sind wir Spieler erstens die völlig falschen Ansprechpartner. Und das ist auch ein Stück weit respektlos. Klar ist die sportliche Situation aktuell nicht gut und alles andere, was der FC Bayern sich vorstellt, das ist völlig klar. Trotzdem arbeiten wir jeden Tag dran, wir Spieler und der Trainer auch, den Bock umzustossen."
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Auch Sportdirektor Christoph Freund stärkte Tuchel den Rücken: "Wir sitzen alle in einem Boot. Es ist jetzt nicht einfach, aber wir werden da gemeinsam rauskommen, das ist unser grosses Ziel", sagte der Österreicher in der Mixed Zone. Er erlebe Tuchel tagtäglich, wie er mit der Mannschaft umgehe und trainiere. "Er kämpft natürlich auch mit der Situation, weil er die Mannschaft anders sehen will auf dem Platz", sagte Freund. Er sei allerdings überzeugt, dass es wieder besser werde, sagte der Sportdirektor.
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Thomas Tuchel hatte während des Spiels zwischen frustrierter Nachdenklichkeit und grosser Emotionalität gewechselt, die Situation geht dem Trainer sichtlich an die Nieren. Ob er sich Sorgen um seinen Job mache, kam in der Pressekonferenz nach dem Spiel die wenig überraschende Frage. "Nein", lautete seine Ein-Wort-Antwort. Und auf die neuerliche Nachfrage etwas lauter: "Ich habe mit Nein geantwortet." Nach einer weiteren Nachfrage griff Bayerns Pressesprecher Dieter Nickles ein: "Also das ist jetzt ein bisschen viel, oder? Er hat geantwortet, fahren wir einfach weiter, bitte", sagte er – und würgte die Fragen zur Tuchel-Zukunft damit ab.
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Er sei "frustriert und sauer", erklärte Tuchel im Anschluss an das 0:1 beim Streamingdienst DAZN. Die Partie am Mittwochabend bei Lazio Rom "haben wir verloren, ich weiss nicht, ob Lazio gewonnen hat", sagte Tuchel. "Wir haben komplett den Faden verloren in der zweiten Halbzeit. Aber wir haben noch ein Rückspiel."
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Für Tuchel war das 0:1 dem Datendienstleister Opta zufolge die zehnte Niederlage in seinem 43. Pflichtspiel als Bayern-Trainer - so oft hatte Vorgänger Julian Nagelsmann in dessen 84 Partien verloren.
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Auch Manuel Neuer, der beim Elfmeter von Immobile chancenlos war, äusserte sich zur Krise der Bayern: "Im Moment fällt vieles einfach sehr schwer. Wir brauchen Erfolgserlebnisse, wir brauchen Erfolgsmomente. Es geht nur über Siege, über Tore, über Sicherheit, die du bekommst."
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Neuer beschwor den Teamgeist, um die Wende zu schaffen: "Wir müssen den Finger in die Wunde legen und trotzdem eng zusammenbleiben. Wir müssen uns in die Augen schauen und uns auf dem Platz gegenseitig helfen", mahnte Bayerns Torhüter: "Es bringt nichts, jetzt auseinanderzufallen. Wir sind unsere schärfsten Kritiker."
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Aus der Ferne analysierte auch Bastian Schweinsteiger die Probleme seines ehemaligen Vereins. "Das Problem des FC Bayern bis zum Elfmeter war: Bei eigenem Ballbesitz sollte der FCB schneller nach vorne spielen, besonders wenn Lazio nicht gut gestaffelt ist. Nicht warten, bis alle 11 Spieler von Lazio wieder in ihrer Grundordnung sind", schrieb der TV-Experte bei X.
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Auf dem Bankett nach dem Spiel gab sich Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (hier beim Spiel gegen Leverkusen) alle Mühe, zumindest etwas Optimismus zu verbreiten. Auch wenn er zunächst zugeben musste: "Die Römer haben uns in der zweiten Halbzeit den Schneid abgekauft. Da gibt es auch nichts schönzureden, das haben wir uns anders vorgestellt."
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Dennoch richtete Dreesen den Blick nach vorne auf das Rückspiel am 5. März und erinnerte dabei an die Haltung der früheren Bayern-Bosse: "Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeness haben immer bei einem 0:1 auswärts gesagt: 'Das ist ein Ergebnis, mit dem kann man leben. Das kannst du zu Hause noch gewinnen.' Das ist die Botschaft, die wir mitnehmen müssen. Unsere Mannschaft hat die Qualität", sagte der Bayern-Chef vor den Spielern, Trainer Thomas Tuchel und den eingeladenen Gästen. (Archivbild)
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Viel wichtiger als der Blick auf das Rückspiel ist jedoch Dreesens Verurteilung der rassistischen Kommentare gegen Dayot Upamecano nach dessen Roter Karte. "Was mich ganz besonders gestört hat, sind die ekelhaften Kommentare anschliessend auf Social Media", erklärte Dreesen. "Da kann ich nur sagen, das ist verabscheuungswürdig. Diese Art von rassistischem Mob, das ist nicht unsere Welt. Das ist nicht der FC Bayern. Das ist was, das wir uns nicht gefallen lassen."
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Upamecano hatte mit einer unglücklichen Aktion das einzige Tor der Partie durch den Ex-Dortmunder Ciro Immobile heraufbeschworen. Schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte sich der Verein auf Twitter hinter Upamecano gestellt. "Wir stehen hinter dir, Upa!", schrieb der Verein auf X.
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Es kommen Schicksalswochen auf den FC Bayern zu. Die nächsten Gegner in der Liga heissen Bochum, Leipzig und Freiburg. Und am 5. März geht es dann im Rückspiel gegen Lazio. Die Hoffnung stirbt zuletzt.