• Dortmunds Gegner FC Sevilla versinkt wenige Stunden vor der Partie im Chaos um Trainer Julen Lopetegui.
  • Lopetegui wird gegen den BVB sein letztes Spiel auf der Bank des FC Sevilla absolvieren – völlig unabhängig vom Spielausgang.

Mehr aktuelle News zur Champions League finden Sie hier

Es war ein wenig unruhig rund um Borussia Dortmund in den letzten Tagen, die Niederlage in Köln vermasselte den Start in die "Wochen der Wahrheit" und hallt bis heute nach. Keine guten Voraussetzungen für das richtungsweisende Spiel in der Königsklasse beim FC Sevilla, dem vermeintlichen Hauptgegner im Kampf um Platz zwei der Gruppe hinter dem entfesselten Manchester City.

Tatsächlich herrscht bei der Borussia aber trotz der kleinen Turbulenzen eine vergleichsweise beeindruckende Ruhe – zumindest wenn man wenige Stunden vor dem Anpfiff der Partie im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan einen Blick auf das Innenleben des FC Sevilla wirft.

Dort geht es schon seit Wochen drunter und drüber und nach der Heimniederlage vom Wochenende gegen Atletico vollführt der ansonsten stets in sich gefestigte Klub eine regelrechte Schmierenkomödie um Trainer Julen Lopetegui.

Lopetegui: Imposante Erfolge mit Sevilla

Der 56-Jährige ist seit über drei Jahren im Amt, holte gleich in seiner ersten Saison in Sevilla die Europa League und führte den Klub nun zum dritten Mal in Folge in die Champions League. Kein anderer Trainer hat in seiner Amtszeit im Schnitt mehr Punkte eingefahren als Lopetegui. Aber seine Mannschaft gewinnt seit ein paar Wochen einfach keine Spiele mehr. In der Liga steht nach sieben Spieltagen ein Sieg, Sevilla klebt auf Platz 17 tief in der Abstiegszone.

Zuletzt lieferte die neu formierte Mannschaft einige desaströse Vorstellungen ab, beim 0:3 gegen Barca, beim 0:4 gegen ManCity, beim torlosen Remis in Kopenhagen oder eben am vergangenen Wochenende, als sich das Team beim 0:2 gegen Atletico keine einzige Torchance erspielen konnte. Die Fans schickten ihre Lieblinge mit einem Pfeifkonzert in die Kabine und Lopetegui offenbar vom Hof.

Jedenfalls gilt in nahezu allen spanischen Redaktionen als gesichert, dass der Trainer gegen die Borussia sein letztes Spiel für Sevilla coachen wird – völlig unabhängig vom Ausgang der Partie.

Sampaioli soll schon unterschrieben haben

Mit Jorge Sampaioli steht der Nachfolger nicht nur bereit, der Argentinier habe in Sevilla auch schon einen Vertrag bis 2024 unterschrieben und werde am Donnerstag vorgestellt. Nur wenige Stunden nach dem Abpfiff der Partie gegen Dortmund also.

Lopetegui absolvierte die Pressekonferenz vor der Partie am Dienstag tapfer, liess sich auf keine Scharmützel mit den Journalisten ein und legte fast schon demonstrativ den Fokus nur auf das Spiel. Fragen zu seiner eigenen Zukunft beantwortete er mit ein paar Floskeln.

"Ich mag langweilig erscheinen … Aber man ist verantwortlich für das, was man kontrolliert – für meine Spieler, für mein Team – und versucht, sich so gut wie möglich auf das Spiel vorzubereiten", sagte Lopetegui. "Aus Respekt vor meiner Hauptverantwortung werde ich mich nicht zu den Ereignissen der letzten Monate äussern. Ich behalte das lieber für mich und gehe mit voller Energie in das morgige Spiel. Genau das haben wir 169 Spiele lang getan."

Das 170. Spiel als Trainer für den FC Sevilla wird das letzte von Julen Lopetegui sein, den grossen Umbruch nach den schmerzvollen Abgängen einiger namhafter Spieler trauen sie ihm in Sevilla nicht mehr zu. Man darf gespannt sein auf die Reaktion jener Spieler im Spiel gegen den BVB, die ihn zuletzt schmählich im Stich gelassen haben …

Verwendete Quellen:

  • Sevillafc.es: Lopetegui: "We're focused on giving our fans something to cheer about, because they deserve it"
Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "So arbeitet die Redaktion" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen. Unsere Berichterstattung findet in Übereinstimmung mit der Journalism Trust Initiative statt.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.