Leroy Sané und Jamal Musiala waren die grossen Gewinner beim 1:0 des FC Bayern München gegen Benfica Lissabon. Sané beweist, dass er trotz seiner Reservistenrolle noch immer wichtig sein kann. Und Musiala zeigt Fähigkeiten, die von ihm bislang nicht bekannt waren.

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55 Minuten lang wurde den Zuschauern in der Allianz-Arena kein schönes Fussballspiel geboten. Der FC Bayern München dominierte zwar die Partie, fand aber gegen die defensiv ausgerichtete Mannschaft von Benfica Lissabon keine Lösung. Es brauchte eine Veränderung. Und diese Veränderung kam – in Person von Leroy Sané.

"Heute hat Leroy das Spiel gedreht, das kann man so sagen", erklärte Trainer Vincent Kompany nach Spielende bei "DAZN". Der Flügelspieler, der in den ersten 15 Pflichtspielen nur ein einziges Mal in der Startelf stand, belebte das Offensivspiel des FC Bayern. Er fand Lösungen im Spiel nach vorne, suchte den schnellen Abschluss, hatte aber auch einen guten Blick für die Mitspieler.

Ballack lobt Sané: "Ein positiver Effekt"

Mit einer Flanke, die über Harry Kane schlussendlich bei Jamal Musiala landete, leitete Sané in der 68. Minute das 1:0 ein. DAZN-Experte Michael Ballack lobte den Einfluss von Sané: "Seit seiner Einwechslung war er sicherlich ein positiver Effekt, auch mit der direkten Flanke zum Tor. Er hat den Ball nicht noch einmal angenommen und ist ins Dribbling gegangen, sondern war klar in seinem Spiel. Manchmal braucht es eben solche Veränderungen."

Damit wolle Ballack nicht die Leistung von Michael Olise kritisieren, der für Sané ausgewechselt wurde. "Es ist einfach die Veränderung, nachdem es 60 Minuten nicht richtig vorwärtsging und man nicht die richtigen Lösungen fand. Dann kommt ein Spieler und macht etwas anders. Er hatte schon vorher (vor dem Tor, Anm.d.Red.) die eine oder andere gute Aktion, die mit dafür gesorgt haben, dass der Knoten geplatzt ist."

Kompany stehen für die zwei Flügelpositionen gleich vier Spieler zur Verfügung, die sich momentan allesamt in einer guten Form befinden. "Ich bin natürlich sehr froh, dass ich die Qualität von Leroy Sané habe und Michael Olise auf der gleichen Position habe, nicht zu vergessen Kingsley Coman und Serge Gnabry", sagte er.

Musiala beweist neue Qualitäten mit dem Kopf

Ein Schlüsselfaktor für das 1:0 gegen Benfica war auch Siegtorschütze Jamal Musiala, der neben seinen technischen Fähigkeiten neue Qualitäten hinzugewonnen hat – den Torriecher und die Kopfballstärke. Eine Woche zuvor hatte er im Pokalspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 seinen ersten Hattrick erzielt und dabei auch einen Kopfballtreffer eingenetzt.

Nun legte er in der Champions League mit einem weiteren Kopfballtor nach. "Ich weiss nicht, was los ist mit meinem Kopfball gerade", sagte er lachend nach Spielende. "Aber ich versuche einfach, in gute Positionen zu kommen, immer rein in die Box – auch für solche Momente." Er habe in letzter Zeit vermehrt das Glück, dass der Ball ihm zufliegt. "Ich versuche immer weiter, in gute Positionen zu kommen und hoffentlich einfache Tore zu machen."

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Es ist genau dieser Torinstinkt – der eigentlich eher anderen Spielern wie Thomas Müller oder Harry Kane zugeschrieben wird – der Musiala zu einem noch kompletteren Spieler machen könnte. Ebenfalls bemerkenswert war, dass er sich von der schwierigen Anfangsphase nicht entmutigen liess. Musiala fand nicht gut ins Spiel und lief sich in der tiefstehenden Verteidigung von Benfica regelrecht fest.

"Der Gegner hat es auch gut gemacht und gut verteidigt", sagte Musiala. "Wir sind ein bisschen schwer ins Spiel reingekommen, aber wir mussten weiter Geduld haben. Wir werden nicht jedes Spiel mit 4:0, 5:0 gewinnen – manchmal reicht ein 1:0."

Sportvorstand Eberl lobt die Spielweise

Auch Sportvorstand Max Eberl war zufrieden: "Benfica wollte nicht mit Fussball spielen, nur verteidigen. Das haben sie sehr strukturiert getan. Aber wir sind immer am Drücker geblieben, haben wieder nichts zugelassen – und sind belohnt worden: 1:0 sind die schönsten Siege!"

Nachdem die vergangenen beiden Partien in der Champions League verloren wurden, war dieser Heimsieg umso wichtiger. "Wir haben nie gesagt, dass wir aus Fehlern und gespielten Spielen nicht lernen. Im Gegenteil, wir schauen uns alles sehr intensiv an", erklärte Eberl.

Und weiter: "Du kannst nicht alle drei Tage diese unglaubliche Intensität an den Tag legen – aber die Kontrolle, die Dominanz, die wir wieder permanent ausstrahlen, mit zwei Innenverteidigern, die es herausragend machen in den letzten Tagen und Wochen, das ist schon sehr gut."

Verwendete Quellen

  • DAZN-Übertragung: FC Bayern München – Benfica Lissabon
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