Einem eher tristen Arbeitssieg über Sankt Petersburg in der Champions League setzt BVB-Torjäger Erling Haaland die Krone auf. Das Tor des Norwegers in der Nachspielzeit schreibt Geschichte und lässt zwei Weltfussballer alt aussehen.
Nach praktisch jedem Spiel darf sich Borussia Dortmunds Vereinsspitze vor Freude die Hände reiben, im Winter 2019/20 das Rennen im Bieten um
Das 2:0 über Zenit St. Petersburg sicherte Haaland mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit. Das 1:0 hatte in der 77. Minute ein anderes Dortmunder Wunderkind, der Engländer
Erling Haaland setzt Bestmarke in der Champions League
Für Haaland war es im zehnten Einsatz in der Königsklasse des europäischen Vereinsfussballs bereits das zwölfte Tor. Ein Wert, der nicht nur Simone Inzaghi,
Beeindruckend - und klar zugunsten Haalands - fällt vor allem der Vergleich mit den seit Jahren besten Fussballern auf dem Planeten aus. Barcelonas argentinische Legende
Haaland, der in der laufenden Saison in neun Pflichtspielen für Borussia Dortmund schon achtmal erfolgreich war, unterstrich nach dem Erfolg über Sankt Petersburg, der viel Geduld erforderte, bei Sky jedoch die Mannschaftsleistung: "Wir hatten viel den Ball und mussten schnell Fussball spielen. Wir wussten, dass wir unsere Chancen kriegen. Wir mussten geduldig sein. Zenit ist ein gutes Team und hat gut gespielt. Das ist ein wichtiger Sieg." Vor allem hinsichtlich des enttäuschenden 1:3 bei Lazio Rom zum Auftakt der Gruppenphase der Champions League. BVB-Coach
Der BVB aber fand die Lücken in der gegnerischen Defensive noch rechtzeitig und hat die Sorgen vor einem frühen Aus vorerst vertrieben. Mit einem weiteren Erfolg am 4. November beim FC Brügge wäre der BVB in der Gruppe F wieder im Soll.
Kapitän Marco Reus steht erneut in der Startelf des BVB
Engagiert begann der BVB gegen sehr clever eingestellte Gäste, die ihr erstes Spiel ebenfalls verloren hatten (1:2 gegen Brügge). Mit Viererkette wie beim Derbysieg gegen Schalke und Kapitän
Haaland hatte im Strafraum der Gäste zunächst grosse Mühe mit den meist sieben bis acht zurückgezogenen Zenit-Profis, die das BVB-Kombinationsspiel in den entscheidenden Räumen deutlich behinderten. Haaland kam erst in der 42. Minute zu seinem ersten Abschluss, sein satter Linksschuss verfehlte das Tor aber knapp.
Hinter Haaland rotierten Reus, Reyna und Sancho viel. "Schneller passen", rief Favre von der Seitenlinie auf den Platz. Ohne Tempo war den aufmerksam verteidigenden Gästen kaum beizukommen. Einen Freistoss von Reus aus gut 30 Metern lenkte Zenit-Keeper Michail Kerschakow am Tor vorbei (26.), auch beim zweiten Versuch des BVB-Kapitäns aus dem Spiel heraus war der Torwart zur Stelle (39.).
Der russische Meister tat weiterhin nur das Nötigste in der Offensive. Der Zusammenstoss von BVB-Torwart Roman Bürki, der wieder den Vorzug vor Marwin Hitz erhalten hatte, mit Sebastián Driussi war in der ersten Halbzeit noch die auffälligste Aktion der Mannschaft von Trainer Sergej Semak (35.). Den ersten Eckball für Zenit gab es in der 76. Minute.
Dortmund blieb auch in der zweiten Halbzeit spielbestimmend, weiterhin wirkte der BVB vor dem gegnerischen Tor aber zu behäbig. Die vielen Dortmunder Pässe waren für die Gäste oftmals vorhersehbar.
Thorgan Hazard feiert sein Comeback und holt Elfmeter vor dem 1:0 heraus
Favre reagierte nach etwas über einer Stunde und brachte im inzwischen strömenden Regen Thorgan Hazard, der nach überstandenem Muskelfaserriss sein Comeback gab (67.). Der Belgier fügte sich mit einem ersten Torschuss gut ein (69.). Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Björn Kuipers - herausgeholt von Hazard - half dem BVB enorm. Sancho verwandelte sicher. Und Haalands Rekordtor sorgte für die endgültige Entscheidung. (dpa/hau)
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