Das letzte Aufgebot muss Julian Nagelsmann gegen den haushohen Favoriten Manchester City auf das Feld schicken. Doch die Hoffenheimer kämpfen mit viel Leidenschaft gegen die Star-Mannschaft von Pep Guardiola. Erst drei Minuten vor Schluss erfolgt der K.o.

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Manchester City und Pep Guardiola haben der TSG 1899 Hoffenheim eine bittere Heimpremiere in der Champions League beschert. Der englische Meister und Tabellenführer gewann das zweite Gruppenspiel am Dienstagabend bei den verletzungsgeplagten Kraichgauern durch ein spätes Tor von David Silva mit 2:1 (1:1). Damit steht die Mannschaft von Julian Nagelsmann vor dem nächsten Heimspiel gegen Olympique Lyon am 23. Oktober mit nur einem Zähler schon gehörig unter Zugzwang, soll das Weiterkommen noch gelingen.

Vor 24 851 Zuschauern hatte Ishak Belfodil die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann nach nur 44 Sekunden sogar in Führung gebracht. Dann drehten die Gäste um den starken deutschen Nationalspieler Leroy Sané aber auf und kamen durch Sergio Aguero (8. Minute) und Silva (87.) zum verdienten Sieg. Für City war es der erste Erfolg in dieser Königsklassen-Saison, nachdem der Auftakt beim 1:2 gegen Lyon noch misslungen war.

Traumstart für Hoffenheim

"Ich jammere nicht wegen der Verletzten. Wir haben noch genug Spieler, um dem Gegner weh zu tun", sagte Nagelsmann angesichts von zehn Ausfällen. So hatten sich Neu-Nationalspieler Nico Schulz (Oberschenkel) und Steven Zuber (Rücken) am Dienstag auch noch kurzfristig abgemeldet. Besonders dramatisch war die Personalnot in der Defensive, so mussten die unerfahrenen Youngster Stefan Posch (21), Kevin Akpoguma (23) und Justin Hoogma (20) in der Dreier-Abwehrreihe ran.

Davon unbeeindruckt legten die Kraichgauer mit ihrem letzten Aufgebot aber einen Traumstart hin. Mit dem ersten Angriff traf Belfodil nach einem feinen Zuspiel von Kerem Demirbay zur Hoffenheimer Führung. Für Guardiola war es ein Déjà-vu. Schon mit den Bayern hatte der Spanier im August 2015 mal in der Bundesliga ein Tor in der ersten Minute beim Gastspiel in Sinsheim kassiert.

Die Freude beim Königsklassen-Neuling hielt aber nicht lang. Denn das Starensemble von der Insel mit seinen pfeilschnellen Offensivstars riss das Spiel an sich und stellte die junge Hoffenheimer Hintermannschaft vor arge Probleme. Und prompt fiel auch der Ausgleich: Nach Zuspiel von Sané war Aguero zur Stelle, eingeleitet hatte das Tor der Spanier David Silva mit einem Traumpass.

Silva zerstört alle Träume

Sané gehörte bei City mit seiner Schnelligkeit und den Tempodribblings zu den Aktivposten. Bundestrainer Joachim Löw dürfte auf der Tribüne angetan gewesen sein vom Ex-Schalker, den er vor der WM noch aussortiert hatte.

Sané und Co. drängten auf den zweiten Treffer, nur die Chancenauswertung war unzureichend. City, das einen Marktwert von über einer Milliarde Euro aufweist, hatte allein durch Aguero drei gute Chancen in der ersten Halbzeit (33., 35. und 42.). Auch der englische Nationalspieler Raheem Sterling tauchte frei vor Oliver Baumann auf, scheiterte jedoch am deutschen Keeper (15.).

Die Gastgeber hielten mit Leidenschaft dagegen und setzten ab und an eigene Nadelstiche, wie kurz vor der Pause, als Belfodil nach einem Fehler von Aymeric Laporte freie Bahn hatte (39.). Sein Schuss war aber zu unplatziert, so dass Schlussmann Ederson abwehren konnte.

Gleiches Bild auch im zweiten Durchgang, doch die Hoffenheimer Defensive um den guten Schlussmann Baumann hielt dem Druck der Engländer lange stand. Glück hatten die Gastgeber zunächst, dass Schiedsrichter Damir Skomina den Engländern einen klaren Elfmeter nach einem Foul von Baumann an den schnellen Sané versagte (73.). Drei Minuten vor Schluss war der greifbare Punktgewinn aber nach einem kapitalen Fehler von Posch doch noch weg, Silva traf eiskalt zum Sieg. (br/dpa)

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