Der FC Bayern trifft in der Champions League auf Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam und AEK Athen - eine machbare Gruppe. Losglück hatte auch der FC Schalke 04. Bei Borussia Dortmund kommen bei Gegner AS Monaco unschöne Erinnerungen auf. Hoffenheim trifft auf Guardiola.
Bei der Auslosung zur Gruppenphase der Champions League sind den Bundesliga-Clubs am Donnerstag in Monaco die ganz grossen Kracher wie Titelverteidiger Real Madrid, der FC Barcelona oder FC Liverpool erspart geblieben. Ex-Weltmeister Kaká und Diego Forlan sorgten als Losfeen im Grimaldi Forum aber auch für emotionale Momente beim deutschen Köngisklassen-Quartett.
Traumatische Erinnerungen
"Es werden hoffentlich zwei normale Spiele gegen Monaco, dann werden wir sehen, wer unter normalen Umständen den besseren Part spielt", sprach Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sofort von den schrecklichen Stunden des Bombenanschlags auf den BVB-Mannschaftsbus im April 2017 kurz vor dem letzten Duell im Viertelfinale mit Monaco.
Höwedes trifft auf Ex-Club Schalke
Ein freudig-emotionales Wiedersehen gibt es hingegen beim anderen Ruhrpott-Club.
Bayern peilen Gruppensieg an
Auch die Bayern konnten zufrieden sein. "Das ist eine attraktive Gruppe, auf die wir uns sehr freuen. Das Ziel ist natürlich das Achtelfinale, aber wir dürfen keinen dieser drei Gegner unterschätzen", sagte Vorstandschef
Alles andere als der Gruppensieg wäre eine Riesen-Enttäuschung. An Benfica haben die Bayern beste Erinnerungen. Viermal trafen die Münchner auf internationaler Bühne in K.o.-Runden auf den portugiesischen Rekordmeister, immer kamen sie weiter - zuletzt 2016 im Viertelfinale der Königsklasse.
Rummenigge mahnt
Gegen Ajax spielten die Münchner zuletzt 2004/05 in der Gruppenphase und behielten dabei die Oberhand (4:0 und 2:2). AEK Athen ist indes Neuland. "Alle drei haben vergangene Saison in ihren Ligen bewiesen, wie stark sie sind und wir müssen sehr konzentriert zu Werke gehen, wenn wir die nächste Runde erreichen wollen", forderte Rummenigge.
Dortmund mit echten Herausforderungen
Interessante wie schwere Duelle warten indes auf Dortmund. "Wir haben erst vor gut einem Jahr die Klingen gekreuzt und sind froh, wenn das Thema von damals durch ist", sagte Watzke zum Monaco-Los. Ausserdem bekommt es Dortmund mit dem spanischen Spitzenclub Atlético Madrid und dem FC Brügge zu tun. Europa-League- und Supercup-Sieger Atlético war letztmals 1996 BVB-Gegner in der Gruppenphase - damals gewannen die Dortmunder anschliessend die Königsklasse.
TSG mit Hammerlos
1899 Hoffenheim darf sich bei seinem Königsklassen-Debüt auf Guardiola und den englischen Champion Manchester City freuen. "Man City ist der absolute Topfavorit, eine ganz grosse Herausforderung", sagte 1899-Sportdirektor Alexander Rosen. Dazu bekamen die Kraichgauer in Gruppe F noch den ukrainischen Club Schachtjor Donezk und Olympique Lyon zugelost.
Das Losglück der deutschen Clubs erfreute auch DFB-Chef Reinhard Grindel. "Man muss vor jedem Gegner Respekt haben. Im Vertrauen auf die Stärke unsere Vereine können wir aber hoffen, dass sich alle vier für die K.o.-Runde qualifizieren können", sagte er in Monaco.
Hochkarätige Duelle
Interessant dürfte es in Gruppe C zugehen, wo Jürgen Klopp mit Vorjahresfinalist FC Liverpool auf Thomas Tuchel mit Paris Saint-Germain und Carlo Ancelotti mit dem SSC Neapel trifft. Als vierter Club wartet Ex-Europacup-Sieger Roter Stern Belgrad, der gerade Red Bull Salzburg in den Playoffs bezwungen hat.
Titelverteidiger Real mit Weltmeister Toni Kroos trifft unter anderen auf die AS Rom. Cristiano Ronaldos neuer Club Juventus Turin bekommt es mit Manchester United zu tun. Und der FC Barcelona wurde in eine Gruppe mit Tottenham Hotspur und Inter Mailand gelost.
Finale in Madrid
Die Gruppenphase der Champions League beginnt am 18./19. September und endet nach sechs Partien für jede Mannschaft am 11./12. Dezember. Der Erste und Zweite aus jeder der acht Gruppen zieht in das Achtelfinale ein. Die Gruppendritten dürfen noch in der Zwischenrunde der Europa League spielen. Für die Gruppenletzten ist die Europacup-Saison vorbei. Das Finale findet am 1. Juni 2019 in Madrid im Stadion von Atlético statt.
Durchwachsene Saison für Bundesliga-Clubs
Im Vorjahr hatten die Bundesliga-Clubs in der Königsklasse nicht überzeugen können. Nur der FC Bayern erreichte die K.o.-Phase und war im Halbfinale am späteren Sieger Real Madrid gescheitert. Hoffenheim schied bereits in den Playoffs gegen den späteren Finalisten FC Liverpool aus. Dortmund und RB Leipzig wurden Gruppendritte und mussten in die Europa League absteigen.
Geldsegen für Teilnehmer
Finanziell lukrativ ist der Wettbewerb für alle Bundesligisten. Als Startgeld sind jedem Team 15,25 Millionen Euro garantiert. An Punktprämien können pro Sieg 2,7 Millionen Euro und pro Remis 900 000 Euro hinzukommen. In der K.o.-Phase winken gestaffelt nach jeder Runde für den späteren Sieger 54,5 Millionen Euro.
Neu ist zudem eine Zuwendung für jeden Club auf Grundlage der Erfolge in den vergangenen zehn Jahren. Aus dem Topf von 585 Millionen Euro bekommen die Bayern 33,24 Millionen Euro, Dortmund 22,16 Millionen Euro, Schalke 19,94 Millionen Euro und Hoffenheim 3,32 Millionen Euro. Weitere noch nicht zu beziffernde Einnahmen in Millionenhöhe resultieren aus dem sogenannten Marketpool.
Termine stehen fest
Der deutsche Fussball-Meister FC Bayern München startet mit einem Auswärtsspiel bei Benfica Lissabon am 19. September (21.00 Uhr) in die Champions-League-Saison. Am gleichen Tag (18.55 Uhr) bestreitet 1899 Hoffenheim sein Königsklassen-Debüt bei Schachtjor Donezk. Einen Tag zuvor müssen bereits die Revierclubs Borussia Dortmund und Schalke 04 ran. Dortmund gastiert um 21.00 Uhr beim FC Brügge, zur gleichen Zeit empfängt Schalke den FC Porto.
Einige Highlights aus deutscher Sicht folgen am zweiten Spieltag. So empfängt 1899 Hoffenheim am 2. Oktober (18.55 Uhr) den englischen Meister Manchester City, anschliessend (21.00 Uhr) folgt das Prestigeduell zwischen den Bayern und Ajax Amsterdam. Am 3. Oktober (21.00 Uhr) kommt es zum Wiedersehen von Borussia Dortmund und dem französischen Club AS Monaco. Am gleichen Tag (18.55 Uhr) gastiert Schalke bei Lokomotive Moskau, dem neuen Club seines früheren Kapitäns Benedikt Höwedes © dpa
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