- Das Champions-League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir FK am Dienstag wurde wegen eines mutmasslich rassistischen Vorfalls abgebrochen.
- Die Reaktionen fallen einheitlich aus. Ein deutscher Trainer wird besonders deutlich.
- Und auch ein Beteiligter bezieht Stellung.
Nach einem mutmasslich rassistischen Vorfall in der Champions-League-Partie zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir FK am Dienstagabend haben sich zahlreiche (Ex-)Fussballer, Trainer, Vereine und Politiker gegen Rassismus ausgesprochen.
So meldete sich etwa der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Förderer des türkischen Klubs, zu Wort. "Wir sind bedingungslos gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport und in allen Lebensbereichen. Ich verurteile die rassistischen Äusserungen gegen Pierre Webo", schrieb Erdogan bei Twitter.
Auch aus Deutschland gab es Reaktionen.
"Wir leben in einer bunten Gesellschaft, das ist auch gut so. So etwas sollte nicht passieren, nicht auf dem Fussballplatz und auch sonst nirgendwo", sagte Nagelsmann weiter.
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Auch aus Frankreichs Politik gab es erste Reaktionen. "Heute Abend haben Sportler, Athleten eine historische Entscheidung getroffen gegenüber einer Einstellung, die sie als inakzeptabel beurteilt haben. Ich kann die starke Symbolik ihrer Geste und ihrer Solidarität nur begrüssen", twitterte Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu.
"Jegliche Form des Rassismus widerspricht den Werten von Paris Saint-Germain, dem Vorsitzenden des Clubs, seinen Angestellten und Spielern", hiess es seitens PSG bei Twitter. Dem Statement des Vereins schlossen sich auch die Paris-Spieler an. So twitterte etwa
Spiel zwischen PSG und Basaksehir soll Mittwoch nachgeholt werden
Pierre Webo, Co-Trainer der Istanbuler, soll nach etwa 15 Spielminuten vom Vierten Offiziellen als "negro" bezeichnet worden sein. Auslöser war ein Foul eines Paris-Spielers an einen Basaksehir-Profi, wonach es heftige Proteste der Istanbuler gab. Webo beschwerte sich besonders laut.
Er sah dafür die Rote Karte, dabei soll es zu der rassistischen Beleidigung gekommen sein. Die Spieler beider Teams verliessen daraufhin den Platz. Das Spiel wurde abgebrochen und soll am Mittwochabend nachgeholt werden (18:55 Uhr, LIVE bei uns im Ticker).
Webo gab inzwischen ein Statement ab: "Wir haben nach einem Foul protestiert, da waren vier oder fünf von uns an der Bank und der Vierte Offizielle sagte 'schicke diesen schwarzen Typen runter'", schilderte der ehemalige kamerunische Nationalspieler die Situation gegenüber "Onda Cero": "Es ist unglaublich."
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PSG-Profi
Der deutsche Nationalspieler und PSG-Profi Thilo Kehrer schrieb auf Instagram: "Diskriminierung hat keinen Platz. Nicht im Fussball, nicht auf der Welt." Ähnlich formulierte es die UEFA: "Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form hat keinen Platz im Fussball", twitterte der Verband.
"Jeglicher Rassismus ist nicht hinnehmbar", sagte der französische Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch im Sender CNews. Er wies auf die Untersuchung der Vorfälle durch die UEFA hin - und lobte die Solidarität der Spieler, gemeinsam den Platz zu verlassen.
Reaktionen aus der Bundesliga
Auch die Bundesligisten FSV Mainz, Werder Bremen und Zweitligist St. Pauli bezogen Stellung. "Ob Paris oder Mainz. Das Wichtigste ist: Heute. Morgen. IMMER! #Notoracism #BlackLivesMatter", twitterten etwa die 05er.
Der Verein Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) bezeichnete den Spielabbruch als ein "gutes Signal". "Es zeigt deutlich, dass es ganz viele Menschen gerade auch im Profifussball gibt, die sich gegen solche Äusserungen, gegen solche rassistischen Äusserungen stellen und auch da ganz klarmachen, dass das mit ihnen nicht zu machen ist und dann natürlich auch das Spiel abgebrochen wird", sagte ISD-Sprecher Tahir Della am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. (msc)
Verwendete Quellen:
- Deutsche Presse-Agentur
- sport1.de: Paris-Skandal: Schiri meldet sich
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