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Nuri Sahin
BVB-Trainer Nuri Sahin zeigte sich nach dem Spiel ernüchtert: "Du kannst nicht besser in die Halbzeit gehen als wir mit dem 2:0. Die beiden Gegentore, die wir am Ende bekommen, sind Wahnsinn. Wir haben uns zu sehr hinten reindrücken lassen."
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Den Knick im Spiel der Dortmunder hatte jedoch - zumindest in Teilen - Sahin selbst zu verantworten. Seine Taktik-Umstellung auf eine Fünferkette, "um die Aussen dicht zu bekommen, um das Rausrücken zu erleichtern", wie er im Interview mit Prime Video erklärte, hatte nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: In der Folge des Wechsels wurde der BVB von Real und vor allem von Vinicius Junior (drei Tore) überrannt.
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Tabea Kemme
Expertin Tabea Kemme fasste nach dem Spiel die Dortmunder Problematik bei Prime Video zusammen: "Massgeblich für mich war die Systemumstellung. Dortmund hat sich seiner eigenen Stärke beraubt, geht von Dreierkette auf eine Fünferkette, man hatte keine Zuordnung, und dadurch ist das Verteidigen einfach viel passiver geworden.“
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Nuri Sahin
Dass es an der Taktik gelegen haben könnte, wollte Sahin aber so nicht auf sich sitzen lassen: "Natürlich, wenn du verlierst, ist die Umstellung nicht richtig, kann man sagen. Ich glaube aber nicht, dass es an dem Systemwechsel lag, sondern daran, dass wir keinen Zugriff mehr hatten und vorne nicht die Pressing-Momente."
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Sportdirektor Sebastian Kehl
Sportdirektor Sebastian Kehl sprang seinem Trainer zur Seite und nahm stattdessen die Spieler in die Pflicht: "Jetzt über taktische Dinge zu reden, macht keinen Sinn, weil wir uns in der 2. Halbzeit grundsätzlich nicht mehr so verhalten haben wie in der 1. Halbzeit. Es war eine Überlegung wert, durch die Fünferkette die Seiten zu doppeln, um Eins-zu-eins-Duelle mit Vinicius und Rodrygo zu vermeiden."
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Gregor Kobel
Es war fast schon auffällig, dass sich niemand aus dem BVB-Kosmos Kritik an Sahins Taktikwechsel erlauben wollte. Auch Torwart Gregor Kobel bügelte Nachfragen ab: "Die Auswechslungen sind nicht mein Thema. Aber es fühlt sich direkt nach dem Spiel kacke an. Du kriegst hier fünf Dinger rein. Wir müssen besser verteidigen, wir bekommen zu viele Tore."
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Felix Nmecha
Felix Nmecha, der beim Stand von 2:2 ausgewechselt worden war, konnte bei Prime Video seinen Frust nicht verstecken: "Wir hatten zwar Kontrolle, haben aber in der zweiten Halbzeit nicht mehr das gleiche Gesicht gezeigt", monierte er. "Wir haben aufgehört, einfach weiterzuspielen. Bei Real weiss man dann: Die hauen zu Hause alles rein."
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Matthias Sammer
Matthias Sammer identifizierte als TV-Experte für Prime Video ein grundsätzlicheres Problem im deutschen Fussball: "Erst einmal hat Real besser gespielt, schneller, gradliniger. Die haben das offensive Mittelfeld total beherrscht, dementsprechend konnten sie Torchancen kreieren und deswegen ist das die beste Mannschaft der Welt. Und trotzdem versuche ich, mich immer damit auseinander zu setzen: Was ist die Konstellation des Massstabes im deutschen Fussball? Wir sollten im deutschen Fussball grundsätzlich lernen, viel mehr die nicht messbaren Faktoren zu messen. Das ist, was mich ein bisschen ärgert, ansonsten ist alles in Ordnung."
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Edin Terzic
Auch Ex-BVB-Trainer Edin Terzic war bei diesem Spiel mit von der Experten-Partie und vielleicht sogar ganz froh, nicht auf der Dortmunder Bank sitzen zu müssen. Dass der BVB seine 2:0-Führung mit in die Pause genommen hatte, verwunderte Terzic fast schon: "Ehrlich gesagt gab es die Welle schon in der ersten Hälfte. Da war ich froh, dass man diese Phase überstanden hat, diese Führung mit in die Halbzeit nimmt, sich sortieren kann, etwas besprechen kann. Aber man sieht, dass Real so eine Qualität hat. Die entwickeln so ein Selbstverständnis, dass sie das hier noch drehen.“
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Vinicius Jr.
Dreifach-Torschütze Vinicius Jr. gab einen kleinen Einblick in die Real-Kabine in der Halbzeit. Man sei "ganz still" in die Kabine gekommen. "Wir haben unserem Coach zugehört und uns nur eines gesagt", berichtete er: "Wenn wir das erste Tor machen, werden wir zurückkommen." Er sollte recht behalten.
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Antonio Rüdiger
Die Wende für Real brachte ausgerechnet das Tor eines deutschen Nationalspielers. "Wir geben niemals auf! Eine magische zweite Hälfte", schrieb Antonio Rüdiger nach dem Sieg bei Instagram.
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Carlo Ancelotti
Real-Trainer Carlo Ancelotti wollte sich nicht von der Euphorie vereinnahmen lassen. "Wir müssen daraus lernen, wozu wir fähig sind, in dieser zweiten Halbzeit, mit dieser hohen Intensität, diesem Tempo." Er forderte: "So müssen wir Spiele beginnen – und nicht erst reagieren, wenn der Gegner zwei Tore geschossen hat." (ska/mit sid und dpa)