Borussia Dortmund muss den nächsten Ausfall fürchten. Eine Diagnose bei Abwehrchef Schlotterbeck gibt es aber noch nicht.

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Der Schock sass tief. Die womöglich schwere Verletzung von Nico Schlotterbeck bereitet Borussia Dortmund grosse Sorgen. "Es wäre der Super-Gau, wenn er auch noch ausfällt", sagte Trainer Nuri Sahin bei DAZN nach dem bitteren 2:3 (0:0) gegen den FC Barcelona, der ersten Heimniederlage in der Champions League seit November 2021.

Borussia Dortmund - FC Barcelona
BVB-Coach Nuri Sahin (l) sorgt sich um seinen Innenverteidiger Nico Schlotterbeck. © dpa / Bernd Thissen/dpa

"Die Bilder sind schrecklich, aber den Schockmoment muss man aushalten. Das wird schwer eine schlaflose Nacht", ergänzte Sahin wenig später auf der Pressekonferenz. Sahin war sichtlich niedergeschlagen. Schlotterbeck war bei der letzten Aktion nach einem Kopfball umgeknickt und hatte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Sprunggelenk gehalten, der Nationalspieler musste mit einer Trage vom Feld gebracht werden und kam später in ein Krankenhaus.

"Der Fuss ist dick verbunden", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. "Wir werden ihn untersuchen und abwarten." Die Bilder deuten jedoch auf eine schwerere Verletzung hin, dem BVB würde damit auch der letzte gestandene Innenverteidiger fehlen.

Hummels leidet mit Schlotterbeck

Als er die üblen Bilder sah, litt auch Mats Hummels mit Nico Schlotterbeck. "Daumen drücken für diesen grossartigen Typen und Spieler", schrieb der Weltmeister von 2014 in seiner Instagram-Story, dazu setzte er ein Kleeblatt und zwei Hände, die ein Herz formen.

Bis zur vergangenen Saison haben die beiden zusammen in der Innenverteidigung von Borussia Dortmund und der Nationalmannschaft gespielt. Hummels, der Erfahrene, stützte Schlotterbeck stets auch in schwierigeren Zeiten, stellte sich vor ihn und kündigte an, alle würden noch viel Freude an ihm haben. Inzwischen ist Hummels (35) zur AS Rom gewechselt.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag Nico Schlotterbeck auf dem Rasen. © IMAGO/ZUMA Press Wire/Ulrik Pedersen

Auch Ryerson mit gesundheitlichen Problemen

Für Aussenverteidiger Julian Ryerson verlief der Einsatz gegen die vom früheren Bundestrainer Hansi Flick gecoachten Spanier ebenfalls anders als geplant. Der 27-Jährige kam nach der Halbzeit nicht zurück auf den Platz. "Bei Julian Ryerson mussten wir wechseln, weil er Probleme hatte mit dem Kreislauf", erklärte Sahin. Mit Blick auf die ohnehin schon lange und prominent besetzte Verletztenliste sagte er niedergeschlagen: "Das passt gerade."

"Wir hoffen, dass das nicht ernst ist", sagte Kehl über den Norweger. Gegen Barça musste er bereits auf Spielmacher Julian Brandt und die beiden zentralen Abwehrspieler Waldemar Anton und Niklas Süle verzichten. Süle fällt länger aus. Auf die Frage, ob Sahin Hoffnung habe, dass Anton am Sonntag in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim wieder zur Verfügung stehen könnte, sagte er: "Ich würde sagen nein. Ich kann aber nicht ausschliessen, dass es klappen könnte."

Sahin gehen in der Abwehr nun fast alle Optionen aus: Schon gegen Barcelona musste Kapitän Emre Can in der Innenverteidigung aushelfen. Am Sonntag (17:30 Uhr/DAZN) gegen die TSG Hoffenheim wird der Trainer erneut improvisieren müssen. Eine Möglichkeit wäre Yannik Lührs, der gelernte Innenverteidiger gab zuletzt gegen den FSV Mainz 05 sein Bundesligadebüt.

Zweimal war der BVB gegen die Katalanen zurückgekommen, Serhou Guirassy (60., Foulelfmeter/78.) hatte doppelt getroffen. Auf den zweiten Treffer von Ferran Torres (75./85.) fanden die Dortmunder aber keine Antwort mehr, nachdem die Sahin-Elf auch den Führungstreffer Barcas durch Raphinha (53.) schnell gekontert hatte. (dpa/SID/bearbeitet von tas)

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