Die durchwachsenen Auftritte des FC Bayern hinterlassen bei Präsident Uli Hoeness offenbar Spuren. Demütig klingt, was der Macher der Münchner im Anschluss an das 2:0 über AEK Athen in der Champions League von sich gab.
Am Tag vor dem 3:1 beim VfL Wolfsburg Mitte Oktober war den Bossen der Bayern der Kragen geplatzt.
Präsident
Hoeness attackierte in der Rede nicht nur unliebsame Medienvertreter und deren angeblich unfaire Berichterstattung.
Hoeness knöpfte sich auch einen Ex-Spieler vor: Juan Bernat. Hoeness bescheinigte dem nach Paris verkauften Verteidiger, in der vergangenen Saison im Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla - mindestens indirekt - "einen Scheissdreck" gespielt zu haben.
Danach sei klar gewesen, dass man sich von dem 25-Jährigen trennen wolle. Laut Hoeness habe das Unvermögen Bernats die Bayern "fast die ganze Champions League gekostet".
Hoeness entschuldigt sich
Seine Wortwahl bedauert Hoeness mittlerweile. "Das eine oder andere Wort, das ich gebraucht habe, würde ich nicht wieder machen. Das hat mir sehr leidgetan, Juan Bernat beleidigt zu haben für seine Spielweise in einem Spiel. Das würde ich nicht wieder machen."
Das gelte aber nicht für die Pressekonferenz als Ganzes. Die würden die Bayern "im Wesentlichen wieder so machen", sagte der 66-jährige Hoeness nach dem Spiel gegen Athen.
Bayern könnten auch ohne Titel leben
Überhaupt wirkte Hoeness vor dem Gipfeltreffen mit Erzrivale Borussia Dortmund am Wochenende ruhig - obwohl die Münchner Vormachtstellung nach zuletzt sechs Bayern-Meisterschaften in Folge wackelt.
Der BVB hält mit vier Punkten vor dem FCB die Tabellenspitze und hat in der laufenden Saison noch kein Bundesligaspiel verloren. Nach Dortmund fahre man "nicht als Favorit, sondern als Aussenseiter", zitiert "Spiegel Online" Hoeness.
Und weiter: Werde es im Sommer 2019 nichts mit dem Titel, liess Hoeness wissen, "wird der FC Bayern auch nicht untergehen. Wir sind nicht so arrogant, wie ihr alle glaubt".
Hoeness stellt sich erneut hinter Kovac
Auch zur Zukunft des in der Kritik stehenden Trainers
Zunächst sagte er: "Meine Aussagen gelten nicht immer nur für zwei, drei Wochen." Hoeness hatte sich nach vier Pflichtspielen ohne Sieg Anfang Oktober demonstrativ hinter den umstrittenen Heynckes-Erben Kovac gestellt: "Ich werde Kovac verteidigen bis aufs Blut."
Jetzt klingt es weniger martialisch, aber doch deutlich: Man habe eine Mannschaft im Umbruch und einen jungen Trainer, "der sich reinarbeiten muss. Da muss man ein bisschen Geduld haben". (hau/dpa)
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