Matthijs de Ligt und Thomas Müller beschweren sich bei Szymon Marciniak
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"Marca" (Spanien)
Der FC Bayern München scheitert in einer denkwürdigen Nacht wieder einmal an Real Madrid. Die internationale Presse kommentiert das dramatische Geschehen. Die spanische "Marca" schreibt: Real Madrid erlaubt keine Rivalen. Seit zwei Wochen wurde behauptet, dass die Bayern Real Madrid am nächsten stehen, und als es darauf ankam, gingen die stolzen Bayern wie alle anderen in die Knie, als sie sich im Finale sahen."
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"El País" (Spanien)
"Ja, das ist es. Wieder Real Madrid. Wieder der tote Mann, der inmitten des kollektiven Deliriums des Bernabéu aufersteht. Madrid fand sich nach einem dominanten Spiel mit einem Rückstand auf der Anzeigetafel wieder, während die Bayern, die alte europäische Hierarchie, die legendäre Bestie des Wettbewerbs, die Nacht verschlief. Dabei spielte es keine Rolle, dass auf der Bank Tuchel sass, der schon vor zwei Jahren mit Chelsea in einer solchen Partie war. Das magische Schicksal Madrids ist unausweichlich, auch wenn man es kommen sieht, auch wenn man es weiss."
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"El Mundo" (Spanien)
"Ave, Cäsar von Europa: Madrid bringt die Herrschaft des Glaubens nach Wembley. Die Madrilenen denken nie an den Tod, nicht einmal mit beiden Beinen auf dem Schafott, wie gegen die Bayern, denn ihr einziges Memento mori ist der Sieg."
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"The Sun" (Grossbritannien)
"Es ist ein Desaster. Fans behaupten, dass die Champions League manipuliert ist, nachdem Real Madrid gegen Bayern mit einer Riesen-Kontroverse endet, weil den Deutschen ein Tor verwehrt wird."
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"The Guardian" (Grossbritannien)
"Einfach lächerlich. Einfach Real Madrid. Die Mannschaft, die anscheinend diesen Wettbewerb besitzt, die eine magische Macht hat über diese Trophäe, die sie einfach nicht aufgeben will, ist wieder im Finale, weil sie es natürlich ist."
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"Blick" (Schweiz)
"Schiri-Bonus für Real Madrid? 'Skandal-Szene' lässt die Bayern toben."
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"Gazzetta dello Sport" (Italien)
"Real stirbt nie! Wende in der 91. Minute, sie fahren nach Wembley. Bayern-Wut auf die Schiedsrichter. Das übliche Real Madrid. Die üblichen europäischen Nächte von Ancelottis Teams."
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Und die übliche Diskussion über Schiedsrichter-Entscheidungen im Hexenkessel Santiago Bernabeu. Bayerns Matthijs de Ligt war wütend. Der übereilte Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak mitten in die Schlussoffensive der Bayern liess den Niederländer fassungslos zurück. "Die Szene finde ich unglaublich. Ich kann das nicht verstehen, da musst du durchspielen", sagte de Ligt bei DAZN.
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Marciniak habe sich entschuldigt, berichtete der Verteidiger und fügte hinzu: "Ich möchte nicht sagen, dass Madrid immer Glück hat, aber das macht heute den Unterschied."
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Was war passiert? Der sonst so souveräne Marciniak hatte kurz vor dem Ende der 15-minütigen Nachspielzeit einen Angriff der Bayern vorzeitig wegen Abseits abgepfiffen, der folgende Treffer von de Ligt zum vermeintlichen Ausgleich im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid zählte nicht. Es blieb beim 1:2 (0:0). Auch die Proteste der Bayern-Bank konnten daran nichts ändern.
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Auch DAZN-Experte Michael Ballack verschlug es zunächst die Sprache, und als sie der frühere Bayern-Profi wiedergefunden hatte, nahm er das Schiedsrichtergespann mit deutlichen Worten ins Visier. "Es ist nicht unverdient, aber es ist höchst umstritten", sagte Ballack: "Es ist eine krasse Fehlentscheidung. Der Linienrichter macht den ersten Fehler. Normalerweise muss er warten. Warum hier die Fahne so früh kommt, weiss ich nicht."
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Auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel zeigte sich bei DAZN fassungslos: "Das ist ein Desaster, denn das Bein von Toni (Antonio Rüdiger, Anm.) ist wahrscheinlicher tiefer als Nous Mazraoui. Das ist ein absolutes Desaster. Die Spielszene muss zu Ende gespielt werden, das ist die Regel! Vor allem, wenn sie so eng am Tor ist."
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Tuchel weiter: "Es war maximal unglücklich, es ist die letzten drei Minuten alles zusammengekommen. Das muss man verarbeiten."
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Und dieses Verarbeiten wird dauern: "Es ist gegen alle Regeln des modernen Fussballs. Die Fahne in so einer Situation zu heben, wo du niemals, niemals, niemals sicher sein kannst, dass es Abseits ist, ist eine harte Entscheidung", sagte er in der Pressekonferenz. Es helfe den Unparteiischen nicht, "wenn du nachher Entschuldigung sagst. Dafür bist du auf dem Feld, dafür bist du der Beste, den es da draussen gibt. Und wenn du das nicht liefern kannst, hilft das nicht."
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Tuchel fasste während der Pressekonferenz zusammen: "Wir sind einfach sauer, wir haben alles da draussen gelassen. Es war ein richtiger Fight, wir setzen den Punch und sind fast über die Ziellinie."
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Aber eben nur fast: "Die Jungs sind sehr enttäuscht. Wir waren schon fast durch, es war ein voller Fight. Nichts, was ich sage, kann das irgendwie lindern. Sind auch alle entsprechend sauer, ganz bitter", erklärte Tuchel bei DAZN.
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"Natürlich nehmen wir die Entschuldigung als Sportsmänner an. Aber es ist ein Halbfinale, es ist nicht der Moment für Entschuldigungen, ehrlich nicht", redete sich Tuchel in der Pressekonferenz förmlich in Rage. "Es ist nicht der Moment für so krasse Video-Verstösse. Alle müssen ans Limit, alle müssen leiden, alle müssen fehlerfrei spielen. Da müssen halt die Schiedsrichter auf diesem Niveau das auch tun."
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Laut "Sport1" äussert sich auch Max Eberl in der Mixed Zone zu der Aufreger-Szene: "Höchst kurios und dubios. Der Schiedsrichter hat vor dem Schuss von de Ligt gepfiffen, damit kann kein VAR mehr eingreifen. Der Schiedsrichter hat gesagt, es war sein Fehler. Davon können wir uns einen Scheissdreck kaufen! Wir waren alle für ein deutsches Finale. Alle ausser die polnischen Schiedsrichter!"
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Auch Unglücksrabe Manuel Neuer stellte sich nach dem Spiel den Fernsehkameras und wagte einen Versuch, seinen schweren Patzer, der zum 1:1 führte, zu erklären: "Das ist extrem bitter für mich, ich habe den Ball anders erwartet, eher Richtung Brustkorb, er ist dann einen Tick höher gegangen. Damit habe ich nicht gerechnet, dass da so ein minimaler Maulwurf drin war im Platz."
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Neuer hatte während des Spiels eine überragende Leistung gezeigt und sein Team lange im Spiel gehalten. "Dieses 1:1 ist brutal", fasst er seine Gefühlslage zusammen.
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Der frühere Bundesliga-Stürmer Joselu (r.) wurde nach seiner Einwechslung in der 81. Minute zum Helden des Abend. "Beim ersten Tor ging es darum, smart zu sein", sagte der gebürtige Stuttgarter Joselu, der in der 88. Spielminute nach Neuers Fehler zum 1:1 ausglich. "Sie waren müde, in einem tiefen Block, das konnte man sehen."
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"Nicht einmal in meinen schönsten Träumen habe ich mir so etwas ausgemalt", gab Joselu zu. Er wisse nicht, "ob ich ein Held bin, aber ich bin sehr glücklich. Es war unglaublich, etwas Spektakuläres." Der 34-Jährige kennt aber auch die Ursache für die Wende gegen zutiefst traurige Bayern: "Dieses Team gibt niemals auf, es liegt ihnen im Blut, bis zum Ende zu kämpfen."
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Auch Toni Kroos zeigte sich wenig überrascht von den Comeback-Qualitäten seines Teams: "Das sind unsere unkontrollierbaren Minuten, für die wir bekannt sind", erklärte er bei DAZN. Reals Finaleinzug findet er gerechtfertigt: "Wir waren heute über 90 Minuten die deutlich bessere Mannschaft."
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Nun blickt Kroos voraus auf das Finale gegen Dortmund: "Ein Champions-League-Finale ist etwas für die Dortmunder, was sie noch nicht so oft gespielt haben. Das ist nochmal ein ganz anderes Ambiente. Wembley. Da machen noch ein paar andere Gefühle was mit dir. Ich hoffe, dass die mit uns ein bisschen weniger machen und wir den Vorteil Erfahrung mitbringen und dann auch das Ding holen", sagte Kroos und ergänzte: "Aber das ist jetzt keine Kampfansage - dass wir das gewinnen wollen, ist klar."