Bundesliga-Spitzenreiter RB setzt sich verdient bei Benfica Lissabon durch. Für Trainer Nagelsmann ist es der erste Erfolg in der Champions League.

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Ganz cool und ohne Gesten des Triumphes ging Timo Werner vom Platz. Dabei war RB Leipzig die Rückkehr in die Königsklasse des europäischen Vereinsfussballs doch vor allem wegen des Doppeltorschützen geglückt. Der Tabellenführer der Fussball-Bundesliga kam am Dienstag zu einem verdienten 2:1 (0:0) in einer intensiven Partie bei Benfica Lissabon. Vor 46 460 Zuschauern im Stadion des Lichts nutzte der Nationalspieler seine Chancen (69. und 79. Minute), Haris Seferovic verkürzte (84.). Trainer Julian Nagelsmann kam damit zu seinem ersten Sieg in der Champions League, nachdem er in der vergangenen Saison mit 1899 Hoffenheim ohne Erfolg geblieben war. Im zweiten Spiel der Gruppe G trennten sich Olympique Lyon und Zenit St. Petersburg 1:1.

"Wenn du so ein intensives Spiel gewinnst, dann bist du glücklich", sagte Leipzigs Kapitän Willi Orban. "Ein Auftaktsieg in Lissabon - das ist nicht so schlecht." Der Spielführer lobte Nagelsmann, der das Team in diesem Sommer übernommen hat: "Er macht jeden Spieler etwas besser."

Lissabons Trainer auf der Tribüne

Bei den Sachsen stand der laufstarke Diego Demme statt Nationalspieler Lukas Klostermann in der Startelf. Sie fingen damit personell und taktisch (4-2-2-2-Formation) so an wie in der starken zweiten Halbzeit des Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag gegen den FC Bayern (1:1). Beim 37-maligen portugiesischen Meister sass der frühere Bundesliga-Profi Seferovic zunächst auf der Bank. Lissabons Trainer Bruno Lage verfolgte die Partie von der Tribüne, weil er sich beim Viertelfinal-Rückspiel der Europa League in der vergangenen Saison bei Eintracht Frankfurt eine Sperre eingehandelt hatte.

Immer wieder zurechtgewiesen von Nagelsmann, der sich in dunkelblauem Hemd, mit weinroter Krawatte und hellgrauer Weste in feiner Champions-League-Garderobe präsentierte, spielten die Leipziger zu Beginn forsch mit. Sie liessen es im Umschaltspiel aber oft an Geschwindigkeit und Genauigkeit fehlen. "Wir wollen zeigen, wie weit wir schon sind", hatte Orban vor der Begegnung gesagt. Das gelang zunächst nur punktuell gegen die auf Kontrolle bedachten Platzherren.

Kaum Chancen in der ersten Hälfte

Doch RB setzte allerdings einige Ausrufezeichen: Werner prüfte Torhüter Odisseas Vlachodimos (26.), Marcel Sabitzer drang mit dem Ball tief in den Strafraum ein (30.), Forsberg schoss aus der Distanz (41.). Die Hausherren kamen erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zu ihrer ersten Chance, doch RB-Schlussmann Peter Gulacsi parierte den Kopfball von Raul de Tomas.

Deutlich besser und viel zielstrebiger präsentierten sich die Leipziger im zweiten Abschnitt. Ganz dicht an der Führung war Nagelsmanns Team, kurz nach dem Seitenwechsel, doch Vlachodimos verhinderte im letzten Moment, dass der einschussbereite Sabitzer nach einem Querpass von Forsberg dicht vor dem Tor zum Erfolg kam (50.). Der Österreicher und der Schwede waren überhaupt die treibenden Kräfte. Werners erster Treffer nach Vorarbeit von Nordi Mukiele und Yussuf Poulsen war Folge der Überlegenheit. Sein zweites tor erkannte der Unparteiische Tasos Sidiropoulos erst auf Hinweis des Videoschiedsrichters an. Für den Angreifer waren es das vierte und fünfte Tor im siebten Champions-League-Einsatz.

Auch Gulacsi bekam im zweiten Abschnitt einiges zu tun. Doch der Ungar präsentierte sich so cool und reaktionsschnell wie seit vielen Monaten in der Bundesliga. Bei Seferovic Treffer war er chancenlos. (best/dpa)

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