Daniel Frahn entschuldigt sich für seinen umstrittenen Jubel bei einem Regionalliga-Spiel, das seit Samstag bundesweit in den Schlagzeilen ist. Der 31-Jährige betont: "Ich bin KEIN Nazi und werde es auch NIE sein!"

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Daniel Frahn ist nicht irgendein Fussball-Profi. Er ist 31 Jahre alt, war einst Kapitän beim Klub RB Leipzig. Er schoss 93 Tore in 163 Pflichtspielen für die Roten Bullen, stieg mit dem Verein von der Regionalliga in die dritte und von der dritten in die zweite Bundesliga auf.

Er war eine Führungs- und eine Identifikationsfigur - und ist es auch beim Chemnitzer FC (CFC). Frahn ist einer, den die Fans lieben und verehren - und das nicht nur wegen seiner sportlichen Leistung.

Der 31-Jährige war wegen eines umstrittenen Torjubels beim Spiel seines Chemnitzer FC am vergangenen Samstag in der Regionalliga Nordost in den Fokus geraten - und hat sich für seine Geste nun entschuldigt.

"Ihr sollt wissen, und die, die mich kennen wissen das, ich bin KEIN Nazi und werde es auch NIE sein!", schrieb der Chemnitz-Profi am Montag bei Facebook.

Daniel Frahn jubelt nach Tor mit Hools-Shirt

Was war passiert? Der 31-Jährige hatte beim 4:4 gegen die VSG Altglienicke das zwischenzeitliche 3:2 erzielt und nach dem Tod eines rechtsextremen Fans und Hooligans ein T-Shirt mit der Aufschrift "Support your local Hools" (Deutsch: unterstütze deine lokalen Hools) hochgehalten. Es habe nicht dazu gedient, ein politisches Statement zu setzen, betonte Frahn.

Bereits vor dem Spiel war es zum Skandal gekommen, der deutschlandweit für Aufsehen gesorgt hat. Chemnitz-Fans hatten im Stadion eine Trauerbekundung für einen toten Fan abgegeben, der Mitbegründer einer ehemaligen rechtsextremen Organisation gewesen sein soll. Dafür wurde der Chemnitzer FC massiv kritisiert - und Frahn geriet durch seinen Torjubel ebenfalls in den Fokus.

Frahn: "Mir war auch nicht bewusst, dass dieses Shirt so tief in der Neo-Nazi Szene verankert ist." Dafür wollte er sich aufrichtig und ehrlich entschuldigen. "Als allererstes möchte ich klarstellen, dass ich KEIN Sympathisant eines Neo-Nazis bin! Auch teile ich diese politische Einstellung NICHT und trage auch keine rechten Gedanken in mir."

Frahn bekennt sich zum Chemnitzer FC

Frahn hat sich bei den CFC-Fans seit seiner Ankunft in Chemnitz im Januar 2016 beliebt gemacht. Er hat unter anderem in 113 Pflichtspielen 59 Tore erzielt. Aber auch in sportlich schwierigen Zeiten bekannte sich Frahn zum Chemnitzer FC und imponierte so einmal mehr den Anhängern des Regionalligisten.

Er machte den Abstieg in die Regionalliga im vergangenen Jahr mit und versucht nun, den Tabellenführer wie einst RB von der vierten in die dritte Liga zu schiessen. Und: Frahn bewies bereits in der Vergangenheit, dass es ihm wichtig um seine Mitmenschen ist.

Im Februar dieses Jahres etwa schrieb er bei Facebook: "Hey Leute, da wir umziehen und dabei auch Kleidung aussortiert haben, ist eine ganze Menge zusammengekommen! Ich möchte diese Sachen sehr gerne einer gemeinnützigen Einrichtung oder ähnlichem zukommen lassen! Für Ideen/Vorschläge wäre ich Euch dankbar."

CFC belegt Frahn mit Geldstrafe

Für seinen Torjubel war Frahn in einer ersten Reaktion des Vereins am Sonntag mit einer Geldstrafe belegt worden.

"Der Angreifer hat die Möglichkeit diese mittels einer Spende von Sport-Utensilien an eine wohltätige Organisation in Chemnitz abzuleisten", teilte der Verein mit. Das wird der gebürtige Potsdamer vermutlich gerne machen, der auch erklärte, warum er sich zunächst nicht zu seiner Aktion geäussert hatte.

"Ich brauchte einfach die Zeit, um mich zu sammeln", schrieb er und stellte klar, dass er für Respekt, Offenheit, Meinungsfreiheit und Toleranz stehe.

"Viele meiner Freunde kommen aus den verschiedensten Ländern dieser Welt und vor allem meine Familie mit Migrationshintergründen - Tante, Cousins und deren Familie - liebe ich über alles", so Frahn. (msc/dpa)

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